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Tote liegen nicht am Strand: Roman (German Edition)

Tote liegen nicht am Strand: Roman (German Edition)

Titel: Tote liegen nicht am Strand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Flipo
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woanders gesucht, was er zu Hause nicht fand. Er war ganz verrückt nach Königin, er hat alles für sie getan, er hat ihr alles gegeben. Das Ergebnis: ein Abschied ohne Tränen. Sie hat nicht einmal den Sarg zur Beerdigung nach Frankreich begleitet, sie wollte lieber hierbleiben, um sich bei den Besitzern anzubiedern.« Er holte Luft, als würde er zum letzten Stoß ausholen. » Ich werde mit ihr arbeiten, wir werden höflich miteinander umgehen, aber das, das verzeihe ich ihr nicht. Und Sie, schreiben Sie, was Sie wollen. Wenn Sie einen Film drehen wollen, in dem der Dorfchef eine Karikatur von King ist: nichts leichter als das. Aber Sie würden ihm Unrecht tun.« Animateur-Koko stand auf, um sich ein Hauptgericht zu holen. Er kam mit einigen aufgespießten Stückchen Rind und Paprika zurück, die dem Metallspieß auf dem Spaghetti-Nest eine hübsche Farbe gaben. » Ich habe Spaghetti genommen, bei den Pommes war eine Schlange.«
    Pommes? Viviane hatte die Vorspeisen auf ihrem Teller vertilgt und fühlte einen mächtigen Hunger in sich erwachen. Man konnte zwischen acht Hauptgerichten wählen. Aber am verlockendsten waren diese Pommes. Wie lange hatte sie schon keine mehr gegessen? Sie hatte es geschafft im Frühling zuzunehmen, ohne der Pommes-Versuchung jemals nachgegeben zu haben. Das war eine Ungerechtigkeit, die sie schnell wiedergutmachen sollte. Sie würde nur eine probieren. Oder zwei. Egal, ob dort eine Schlange war. Sie musste fünf Minuten warten und genehmigte sich einen großen Teller voll– sie wollte nicht umsonst gewartet haben.
    Die übriggebliebenen Spieße machten einen vertrockneten Eindruck. Bei den Fischen konnte man zwischen ganz verschiedenen wählen, und sie sahen verführerisch aus, aber das war ihr zu viel Diät, die hob sie sich für die nächsten Tage auf. Sie stürzte sich auf einen Eintopf, der als Eintopf nach Art des Chefs präsentiert wurde. Als sie an den Tisch zurückkam, entdeckte sie, dass Animateur-Koko ihrer überdrüssig geworden war. Alles, was von ihm zurückblieb, war etwas Sahne auf einem Dessertteller.
    Der Eintopf war ungenießbar, zu salzig, zu stark gewürzt. Sie begnügte sich damit, ihre Pommes aufzuessen, zu denen sie einige Gläser Wein trank. Sie kehrte noch einmal zum Dessertbuffet zurück und konnte den Baklavas nicht widerstehen, so süß, wie sie vor Butter und Honig glänzten. Das Galaktoboureko war verlockend, vielleicht etwas schwer, aber eine Chérie, die sich eine ordentliche Portion davon servierte, beruhigte sie. Es sei doch einfach nur Blätterteig mit einer cremigen Füllung, das könne man essen, auch wenn man nicht mehr hungrig sei. Viviane erlag der Verlockung, aß es in der Tat, ohne Hunger zu verspüren, immer abwechselnd mit Baklavas.
    Der Eintopf zwickte sie schon im Magen. Sie beschloss, sich beim Koch zu beschweren. Küchen-Koko war leicht zu erkennen: Er war ein großer, glatzköpfiger Mann mit einem hochmütigen Gesichtsausdruck, der seine Gerichte inspizierte wie ein Oberst vor der Schlacht. Viviane winkte ihn zu sich, woraufhin er sich argwöhnisch näherte.
    Sie sagte ihm freundlich: » Chef, ich wollte Ihnen sagen, dass der Eintopf ein bisschen zu…«
    Der argwöhnische Blick verfinsterte sich. » Ein bisschen zu sehr dies, zu wenig das, klar, das ist normal. Zum Glück gibt es welche, die ihn so mögen. Dann nehmen Sie doch die Spieße.«
    » Ja also, was die Spieße betrifft…«
    » Tja, wenn also ›was die Spieße betrifft‹ kommt, dann trösten Sie sich doch mit Fisch oder Fleisch. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.« Er baute sich vor ihr auf, durchbohrte sie mit seinem Blick und flüsterte: » Der Letzte, der auf mein Fleisch gespuckt hat– wissen Sie, wie der geendet hat? Man hat ihn ein paar Stunden später gefunden, erhängt.« Er betrachtete die verdutzte Miene der Kommissarin, wie er eine Hochzeitstorte betrachtet hätte, und entfernte sich mit einem verschlagenen Lächeln. » He, war nur Spaß, ich hab von der Katze gesprochen! Sixiz, die Katze vom Türken!«
    Wütend ging Viviane zurück in ihre Lodge, legte sich angezogen hin und wartete auf Willy. Es war sehr heiß, sie hatte wenig geschlafen, das Essen lag ihr schwer im Magen, und der griechische Wein machte sie träge.
    Um 16 Uhr wachte sie auf. Auf dem Nachttisch fand sie eine Nachricht: » Ich bin vorbeigekommen, habe Sie schlafen lassen. Treffen am Pool.« Die Handschrift war energisch, fast quadratisch, aber ohne Finesse. Sie dachte an die von Monot,

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