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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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brauchen Sie nur Bescheid sagen.«
    »Aber wir können doch nicht …«
    »Doch, doch. Nehmen Sie meine Kabine. Ich bin ohnehin meist oben auf der Brücke. Es ist also kein Problem. Es wäre jedoch gut, wenn Sie mir ein paar Anweisungen geben könnten. Sie wissen schon, die Besatzung, die Passagiere. Ich muss ihnen etwas sagen.«
    Ellen Brandt nickte bedächtig und zupfte sich wie immer, wenn sie nachdachte, am Ohrläppchen.
    »Ich muss mich mit meinem Kollegen beraten und telefonieren, aber sobald ich Anweisungen erhalten habe, leite ich sie an Sie weiter.«
    »Sollen wir weiterhin hier kreisen?«
    »Ja, noch eine Weile.«
    »Die Besatzung sitzt, wie von Ihnen verlangt, in der Messe.«
    »Wie gesagt, ich gebe so schnell wie möglich Bescheid«, sagte Ellen Brandt.
    »Gut. Ich habe der Hausdame mitgeteilt, sie solle sich um Ihre eventuellen Wünsche kümmern.« Er ließ die beiden Beamten allein.
    Holtz nahm mit zufriedener Miene in dem gut eingesessenen Sessel Platz.
    »Setz dich doch«, sagte er und deutete auf den zweiten, weniger bequemen Sessel an dem funkelnden Teakholzschreibtisch.
    Ellen Brandt verzog das Gesicht.
    »Du, falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, ich leite diese Ermittlung.«
    Ulf Holtz lächelte und nahm eine Pfeife aus der festgeschraubten Halterung auf dem Tisch. Er tat, als nähme er einen Zug, und setzte eine blasierte Miene auf.
    »Ich glaube, dass Sie sich im Ton vergreifen, beste Dame«, sagte er mit übertrieben näselnder Stimme.
    »Lass den Unsinn, und beam dich zurück in dieses Jahrtausend«, erwiderte sie lachend. »Wollen wir versuchen voranzukommen?«
    Ulf Holtz legte die Pfeife auf den Schreibtisch.
    »Ich habe einige Formalitäten zu erledigen«, fuhr Brandt fort. »Unter anderem muss ich herausfinden, ob das Schiff nach Schweden zurück soll oder ob wir Kurs auf die andere Seite nehmen können. Außerdem muss ich mit dem Staatsanwalt das weitere Vorgehen besprechen. Da die Situation juristisch etwas heikel ist, werden vermutlich alle darauf bestehen, dass ein Staatsanwalt die Ermittlung leitet, obwohl es noch keinen Verdächtigen gibt. Mit etwas Glück bekommen wir Mauritz. Ich gehe davon aus, dass Minos nicht freiwillig ins Wasser geraten ist. Also können wir die Angelegenheit wie einen Mord oder zumindest wie einen Totschlag handhaben. Bist du anderer Meinung?«
    »Nein. Theoretisch könnte er natürlich einen Unfall erlitten haben, aber zur Feststellung der Todesursache ist es noch zu früh.«
    »Also dann. Eine Mordermittlung.«
    Das Schiff wurde während einer Abwärtsbewegung seitlich von einer starken Welle getroffen. Es setzte seinen Weg in die Tiefe fort und schwenkte zur Seite.
    Ellen Brandt streckte die Hand aus, um sich an der Tischplatte festzuhalten, verfehlte diese jedoch und stürzte zu Boden. Stifte und andere lose Gegenstände wurden vom Schreibtisch gewischt und fielen auf den Teppichboden. Die Pfeife, mit der Holtz gespielt hatte, knallte gegen die Wand.
    Holtz hielt sich krampfhaft an der Tischkante fest. Seine Augen waren aufgerissen, und jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht.
    »Um Gottes willen. Wir gehen doch wohl nicht unter?«, presste er hervor.
    »Nein, das glaube ich nicht.« Brandt richtete sich auf, stellte den Stuhl wieder hin und setzte sich. Ihre Stimme klang ein wenig schwach.
    Nachdem sie die Aufgaben verteilt hatten, machte sich Holtz auf die Suche nach dem Kapitän. Ellen Brandt nahm auf seinem Sessel Platz, zog einen Block aus ihrer Tasche und suchte nach einem Stift. Plötzlich wurde leise an der Tür geklopft.
    »Herein«, rief sie.
    Ein Frau in dunkelblauer Uniformjacke und einem Rock in gleicher Farbe öffnete die Tür. Brandt fand, dass sie energisch wie eine Krankenschwester wirkte.
    »Ja, bitte?«
    »Rita Murenius, ich bin die Hausdame. Kapitän Svanberg bat mich nachzufragen, ob Sie etwas brauchen?«
    Nachdem er eine Weile gesucht hatte, fand Ulf Holtz die Kommandobrücke. Der Kapitän saß auf einem hohen Stuhl wie auf einem Hochsitz. Er wandte sich an Holtz.
    »Willkommen. Ich glaube, das Wetter verschlechtert sich. Es wäre gut, wenn wir erfahren könnten, wo es hingehen soll. Nicht zuletzt der Sicherheit der Passagiere wegen«, sagte er.
    Holtz bewegte sich seitlich durch die Brücke. Es gelang ihm, das Gleichgewicht zu bewahren, indem er sich an den Geländern unter den Fenstern festhielt. Er wollte gerade etwas sagen, als es in seiner Tasche vibrierte. Er zog sein Handy hervor und sah, dass der Anruf von Ellen

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