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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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sind.«
    Obwohl Holtz’ Erfahrungen mit Frauen begrenzt waren, war ihm klar, dass diese Frage eine weiterreichende Bedeutung hatte. Sie veränderte die Voraussetzungen ihrer Unterhaltung. Jetzt ging es nicht mehr um Allgemeines, sondern um Persönliches, Privates.
    »Ich bin verwitwet, aber das ist lange her«, sagte er und hatte im selben Moment das Gefühl, einen Verrat zu begehen. Er vergrößerte den Abstand zwischen ihm und Angela. Er machte ihn so groß, als würde sie sein Leben nicht mehr beeinflussen. Aber das tat sie, obwohl über zwanzig Jahre vergangen waren, seit sie an Krebs gestorben war. Verwitwet? Das Wort gefiel ihm nicht. Es kam ihm unmodern vor.
    Rita Murenius nickte nachdenklich, hob langsam ihr Glas an die Lippen und trank. Sie sah ihm über den Rand ihres Glases in die Augen.
    Plötzlich war die Flasche leer. Er wusste nicht recht, wie das zugegangen war. Sie war näher gerückt, hatte ihren Stuhl sachte nach vorne geschoben.
    »Erzählen Sie von Ihrem Leben«, sagte sie in noch vertraulicherem Ton.
    Holtz fuhr sich mit der Zunge über die Zähne, bevor er antwortete. Der Wein hatte einen Belag hinterlassen. Ob Knoblauch in der Sauce gewesen war? Ihr Knie berührte wieder seinen Oberschenkel. Etwas länger dieses Mal. Grenzen ausloten. Es gab keine Grenze. Ihr Haar war dunkel, etwas goldglänzender als das von Nahid. Ihre Augen waren groß und dunkel. Ihre Wimpern zitterten. Ihre Lippen waren rot geschminkt. Üppige Lippen, üppiger Busen.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin mein ganzes Leben bei der Polizei gewesen. Ich wohne allein in einem Haus. Ich habe zwei Töchter, die schon seit Jahren ausgezogen sind«, sagte er rasch, versprach sich, bekam einen trockenen Mund.
    »Das klingt einsam.«
    »Ja … Aber es geht gut. Ich bin gern allein.« Er dachte einen Augenblick an Nahid, erwähnte sie aber nicht.
    »Kann man gerne allein sein?«, fragte sie und lächelte erneut.
    Er konnte sich nachher nicht erinnern, wann es geschehen war, wann sie sich dazu entschlossen hatten. Sie hatten nicht darüber gesprochen, aber diese Übereinkunft war stärker gewesen als alle Handschläge und Unterschriften.
    Sie war warm und wandte ihm den Rücken zu. Er lag so nahe bei ihr, wie es nur in den ersten Nächten geschieht. Diese Wärme gefällt einem nur, wenn alles noch neu ist. Sie bewegte sich, murmelte etwas. Er suchte nach Spuren der Reue, fand aber keine. Warum sollte ich auch etwas bereuen?, dachte er, und merkte, wie sich die Wärme vom Bauch zur Leiste ausbreitete. Sein Glied wuchs. Vorsichtig strich er ihr mit der Hand über den Rücken. Fast unmerklich schob sie ihren Po an ihn heran, drückte den Rücken durch und wackelte mit den Hüften. Seine Hand setzte seine Reise den Rücken hinunter fort. Er hatte ihre Zustimmung. Hinunter ins Tal des Lendenrückens, dann über den Po. Zögernd ließ er die Hand zwischen ihren Schenkeln verschwinden. Sie stieß einen Laut aus und schob sich näher an ihn heran. Sie war feucht, und er spürte, dass ihre Schamhaare rasiert waren. Das war ihm früher am Abend nicht aufgefallen. Ihre nächtliche Begegnung in der Kajüte war stürmisch gewesen. Kaum über der Schwelle hatten sie eifrig begonnen, sich gegenseitig auszuziehen, sich dann aber in Knöpfen und Gürteln verhakt. Schnell waren sie dazu übergegangen, sich selbst zu entkleiden. Er hatte sie geküsst. Ihre Lippen hatten nach Wein geschmeckt. Er konnte sich an den genauen Verlauf gar nicht mehr erinnern, denn er war bald eingeschlafen. Er wusste nicht einmal mehr, ob er gekommen war.
    Sie stöhnte und presste sich an ihn. Er ließ zwei Finger in sie hineingleiten. Sie stöhnte lauter. Langsam bewegte er seinen Unterleib auf sie zu. Sie kam ihm entgegen. Er hatte alle Zeit der Welt. Dieses Mal würde es gut werden. Dieses Mal würde er sich daran erinnern.
    Der dunkle Nebel, der seine Gedanken umschlossen und es ihm in den letzten Monaten unmöglich gemacht hatte, sich an etwas zu erfreuen, war verflogen. Er erwachte mit einem Lächeln. Es kribbelte in seiner Brust und schmerzte in seinen Leisten. Wieder hatte er traumlos geschlafen. Die Gerüche in der Kabine, das sachte schaukelnde Schiff und die Geräusche der knarrenden Taue waren einschläfernd gewesen. Die erotischen Abenteuer der Nacht und des Morgens hatten sicher ebenfalls das ihre beigetragen. Ulf Holtz blieb in der Koje liegen und schmiedete Pläne. Für die Arbeit und für das Leben. Es war an der Zeit, dass Schwung in die

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