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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Ermittlung kam und dass die Tatortanalyse mit vereinten Kräften so schnell wie möglich abgeschlossen wurde. Ellen Brandt hatte sich in dieser Frage unmissverständlich ausgedrückt. Arbeit beenden und Bericht erstatten. Er hatte beschlossen, die Assistenten nach Hause zu schicken, sobald sie den Dschungel ausgeräumt hatten. Pia würde er einige Tage lang nicht zu sehen bekommen, da sie krankgeschrieben war. Der einzige Mensch, der ihren lebensgefährlichen Unfall nicht ernst zu nehmen schien, war sie selbst. Der Arzt hatte ihr Ruhe verschrieben. Ganz offensichtlich hatte sie eine Freundin gewonnen, also brauchte sie nicht einmal allein zu sein. Beata Heneland. Die stämmige Frau in Camouflagekleidung hatte sich als sehr warmherzig erwiesen. Die beiden mochten sich. Es war nicht einfach nur der Umstand, dass Beata Heneland Pia das Leben gerettet hatte. Selbst Holtz, der sie später noch einmal angerufen hatte, um sich zu bedanken, hatte seine Meinung von ihr geändert.
    »Sehr erfreut, aber Leben rettet man eigentlich, ohne Dankbarkeit zu erwarten«, hatte sie gesagt und ihm versprochen, sich um Levin zu kümmern.
    In der Kabine des Toten gab es noch viel zu tun. Alle Gewächse waren aus dem Dschungel entfernt worden, und nun konnte man ihn ein weiteres Mal durchsuchen. Holtz reckte sich und schwang seine Beine über den Rand der Koje. Der Teppichboden war warm und weich. Er war froh, dass er frühmorgens in seine eigene Kabine zurückgekehrt war. Er genoss es, allein zu erwachen und nicht sprechen zu müssen. Noch nicht.
    Der Dschungel. Er dachte an den gesichtlosen Toten, und ihm fiel wieder ein, wie lächerlich er sich benommen hatte. Wirklich unprofessionell, an einem Tatort in Gelächter auszubrechen. Ihm wurde ganz heiß, als er daran dachte. Außerdem war er dabei beobachtet worden. Die Frau im Putzfrauenkittel hatte ganz verschreckt ausgesehen, als er ihr zugerufen hatte, dass sie dort nichts zu suchen habe. Er hatte sich bei ihr entschuldigen wollen und versucht, sie ausfindig zu machen. Nach längerer Suche hatte er den Gang gefunden, an dem das Reinigungspersonal wohnte, und überall geklopft, aber niemand hatte geöffnet.
    Es war warm in der Kabine, und das Fenster ließ sich nicht öffnen. Der Rahmen der Glasscheibe war mit großen Messingschrauben fixiert. Eine Weile ging er nur in Unterhosen in der Kabine auf und ab. Ein Transistorradio stand auf dem Tisch, alt und aus braunem Bakelit mit lederbezogenem Drehknopf zum Einstellen der Frequenz. Er drückte auf einen Knopf. Es rauschte. Nach einigem Drehen gelang es ihm, einen Sender zu finden. Nachrichten. Er begann sich anzukleiden. Hose und Hemd.
    »Die Automobilindustrie verzeichnet aufgrund sinkender Lohnkosten in den Produktionsländern in Asien ihr bestes Jahr bislang …«
    Er zog seinen Gürtel an und suchte ein Paar saubere Socken.
    »Sie riskieren Todesstrafe für Spionage.«
    Die Stimme aus dem Radio begann mit dem Wetterbericht. Sonnig und kalt.
    Er schaltete das Radio aus und kleidete sich fertig an, putzte sich gründlich die Zähne und war recht zufrieden mit sich.
    Eine halbe Stunde später starrte er in der Hocke sitzend in das leere Bassin. Der Raum hatte eine vollkommene Wandlung durchlaufen. Was noch vor einigen Tagen ein dunkler, feuchter Dschungel mit Fischen, Enten und einem müden Kaiman gewesen war, sah jetzt ganz anders aus. Die Brücke und die Bank waren noch vorhanden, und der Boden des Beckens war von Algen und Schmutz überzogen. Alle Pflanzen waren jedoch verschwunden, und jetzt fiel ihm auf, dass die Wände hell gefliest waren. Die Glasscheibe, die den Kaiman von den anderen Tieren getrennt hatte, war noch da, ebenso der kleine Strand hinter der Scheibe. Er sprang ins leere Bassin und leuchtete die grünen, schmutzigen Kacheln mit einer starken Taschenlampe ab. Vor seinem inneren Auge sah er, wie Levin mit dem Gesicht nach unten dort hängengeblieben war. Er erschauerte vor Unbehagen. Ob ertrinken wirklich die schönste Todesart ist?, überlegte er. Woher will man das eigentlich wissen? Sein Blick fiel auf einige Kupferrohre, die ein paar Zentimeter über dem Beckenboden verliefen. Vielleicht war Levin ja an diesen Rohren hängengeblieben. Wieder dachte er voller Dankbarkeit an Beata Heneland. Er ging auf alle viere und betrachtete die Rohre. Sie hatten winzige Löcher. Wahrscheinlich wurden die Fische so mit Sauerstoff versorgt. Er presste das Gesicht auf den Boden, um unter die Rohre blicken zu können. Der Geruch von

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