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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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in ihrer winzigen Wohnung hatte ihr stärker zu schaffen gemacht, als ihr klar gewesen war. Obwohl sie am Vortag fast ums Leben gekommen war, fühlte sie ihre Kräfte jetzt wieder erwachen.
    Sie betrachtete das Profil Beatas, die am Steuer saß. Zügig steuerte sie durch die Stadt, gab bei Gelb Gas und fuhr fast immer über Rot. Eine Hand am Lenkrad, die andere am Radio rastlos nach dem richtigen Sender suchend.
    Hoffentlich werden wir nicht angehalten, dachte Levin. Es kribbelte in ihrem Magen wie auf der Achterbahn, als der Humvee viel zu schnell in eine Kurve ging, auf eine Busspur einscherte und schließlich mit quietschenden Reifen vor dem Präsidium zum Stehen kam.
    »Kommst du jetzt allein zurecht?«
    »Ja, klar. Danke, Beata.« Levin kletterte aus dem hohen Geländewagen.
    »Keine Ursache. Ich rufe dich an. Okay?«
    »Tu das«, erwiderte Levin und trat durch die Tür in das Marmorfoyer des Präsidiums. Ein Wachmann nickte ihr zu, als sie ihren Ausweis vor das Lesegerät hielt. Sie gab einen Code ein und betrat die Schleuse. Im Fahrstuhl bewegte sich ihre Hand automatisch zur Sechs, aber dann drückte sie auf K.
    Während sie in den Keller fuhr, dachte sie an Cs Äußerung, die Ermittlungen seien eingestellt. Die Fahrstuhltüren öffneten sich, aber sie zögerte. Die Türen schlossen sich wieder. Als nur noch ein Spalt offen war, schob sie ihre Hand dazwischen. Einen Augenblick lang befürchtete Levin, ihre Hand würde zerquetscht, aber dann öffneten sich die Türen langsam wieder. Zügig ging sie über den schlecht erleuchteten unterirdischen Gang in Richtung der Rechtsmedizinischen Abteilung. Diese war in einem anderen Gebäude untergebracht und nur durch einen Tunnel zu erreichen. Mit einem weiteren Fahrstuhl fuhr sie hoch zu den Obduktionssälen. Sie bemühte sich, einen kühlen Kopf zu bewahren.
    Falls es die Gerichtsmedizinerin Ulla Fredén erstaunte, sie zu sehen, so zeigte sie es nicht.
    »Zieh dir Schutzkleidung über, und komm mit«, sagte sie nur, als Pia Levin bei ihr im Büro anklopfte.
    Levin zog sich einen Kittel über und folgte Fredén in den Obduktionssaal, in dem die Tische aus rostfreiem Stahl gerade abgespritzt worden waren und vor Nässe glänzten. Die senfgelben Fliesen an den Wänden schienen aus einer anderen Zeit zu stammen. Levin hatte diese Fliesenfarbe bislang nirgendwo sonst gesehen und fragte sich, woran das lag. War die Farbe ein Fabrikationsfehler gewesen? Oder eine Spezialbestellung für Sektionssäle?
    »Ich hatte mich schon gefragt, wann du hier auftauchen würdest. Ich habe gehört, dass man den Fall zu den Akten gelegt hat, aber …« Sie beendete den Satz nicht, sondern zuckte nur mit den Achseln.
    Levin nickte zustimmend.
    »Warte hier.« Ulla Fredén ging eine Bahre aus dem Kühlraum holen.
    Die Leiche war weiß und hatte eine wächserne Haut, die Lippen waren blau und die Augen geschlossen. Nichts an dem nackten, kalten Körper erinnerte an Leben.
    »Schau hier.« Ulla Fredén deutete auf den Hals der toten Frau.
    »Und?«, fragte Levin, nachdem sie die dunkellila Furche unter Angelica Kramers Kinn betrachtet hatte.
    »Sie ist zweifellos an einer Erdrosselung gestorben. Darauf weisen vor allem die punktförmigen Blutungen in den Augen hin. Sicher hat sie der Frotteegürtel stranguliert, der um ihren Hals gewickelt gefunden wurde. Theoretisch hätte sie sich den Gürtel über den Kopf ziehen und sich nach vorne werfen können.«
    »Aber?«
    »Der Winkel der Furche stimmt nicht ganz mit der Position überein, in der sie aufgefunden wurde. So ungefähr hätte der Winkel aussehen müssen, wenn sie sich selbst erhängt hätte«, meinte Fredén und deutete auf die Tote.
    »Es kommt also jemand anderes als Täter in Frage?«
    »Ja. Sie weist einige Verletzungen am Hals auf, die darauf hindeuten, dass sie versucht hat, die Schlinge zu lockern. Hautabschürfungen unter ihren Fingernägeln unterstützen diese These.«
    »Und?«
    »Diese Verletzungen könnten allerdings auch bei einem Selbstmord aufgetreten sein, ein reflexartiges Verhalten im Augenblick des Todes.«
    »Und wie sieht deine Schlussfolgerung aus?«
    »Sie könnte sich durchaus selbst erhängt haben, aber Zweifel bleiben. Es ist immer sehr schwer zu entscheiden, ob sich jemand selbst aufgehängt hat oder erdrosselt wurde.«
    »Aber dann müssen wir weiterermitteln, nicht wahr?«
    Ulla Fredén sah gequält aus.
    »Es tut mir leid, aber ich werde empfehlen, das nicht zu tun.«
    »Und warum?«
    Levin glaubte ihren

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