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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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ein.
    »Stellen Sie sich sicherheitshalber neben mich«, rief er André zu, und dieser gehorchte sofort.
    »Dann wollen wir mal sehen.« Holtz legte einen Hebel um.
    Beide sahen erst die Patronenhülse und dann einander an. Holtz stellte den Strom wieder ab und trat an den Labortisch. Der junge Mann mit der silberglänzenden Brille folgte ihm. Holtz hielt das beleuchtete Vergrößerungsglas über die Patronenhülse, blickte hindurch und lächelte.
    »Schauen Sie«, sagte er zu André, der beim Vorbeugen beinahe gegen die Lupe gestoßen wäre.
    »Aber … wie?«
    »Das Salz des Schweißes frisst sich ins Metall und lässt sich nicht abwischen oder abwaschen. Es lässt sich nicht einmal übermalen. Die Spannung und das Pulver machen es sichtbar.« Holtz schob den Studenten beiseite und beugte sich wieder über das Vergrößerungsglas.
    »Fantastisch. Aber der Abdruck kann doch von einer x-beliebigen Person stammen, oder?«
    Holtz wandte sich zu André um und sah ihn anerkennend an.
    »Bravo. Vollkommen richtig. Aber wenn man eine Patrone ins Magazin schiebt, bleibt ein Abdruck zurück, der wahrscheinlich von demjenigen stammt, der die Waffe geladen hat.«
    Er stellte eine Kamera über dem Vergrößerungsglas auf und machte eine Serie Fotos des Abdrucks.
    »Jetzt brauchen wir den Abdruck nur noch mit der Datenbank für Fingerabdrücke, Afis, abzugleichen.«
    André lächelte und schüttelte anerkennend den Kopf. Holtz erfüllte dieses Lob mit Stolz. Er las in dem Blick des jungen Mannes so etwas wie die Bewunderung für die Weisheit des Älteren. Das fand er nicht nur angenehm.
    Die Analytikerin legte die Stirn in tiefe Falten, schüttelte den Kopf und drehte sich zu Ellen Brandt um, die über ihre Schulter gebeugt auf den Monitor sah.
    »Es gibt ihn nicht. So ist das einfach.«
    »Aber es hat ihn gegeben. Ich habe ihn selbst gesehen. Zwar in totem Zustand, aber immerhin«, sagte Brandt, seufzte und blickte auf die große Kastanie, die ihren Schatten in alle Büros zum Innenhof des Präsidiums warf.
    Der tote Greger Minos war in keinem Register zu finden. Seine Fingerabdrücke und seine DNA waren mit allen Verzeichnissen des GFFC abgeglichen worden. Es war keine elektronische Spur eines Greger Minos auffindbar. Es gab keinen Telefonanschluss und keine Kreditkarte.
    »Wie hat er an Bord des Schiffes bezahlt?«, fragte die Analytikerin, eine der Akademikerinnen, die der Chef der Analyseabteilung am laufenden Band anstellte. Leute mit unkonventioneller Denkweise, pflegte er zu sagen. Warum es sich dabei überwiegend um Frauen handelte, konnte er allerdings nicht erklären. Die Analytiker waren das Hirn der Polizei. Sie kannten sich mit Datenbanken aus und führten Informationen zusammen, indem sie neue Fragen stellten, die in den Brunnen eingespeist wurden.
    »Die Reederei sagt, er sei ein regelmäßiger Passagier gewesen und habe immer bar bezahlt«, meinte Brandt.
    »Fand das niemand merkwürdig?«
    »Nein. Das kommt offenbar öfter vor. Es ist schließlich nicht verboten, bar zu bezahlen. Aber man fragt sich natürlich, warum.«
    »Affären, Schmuggel, lichtscheue Geschäfte. Ich könnte mir viele Gründe vorstellen.« Die Analytikerin wandte sich wieder ihrem Bildschirm zu.
    »Du könntest aber trotzdem weitersuchen?«
    »Natürlich. Ich gebe in den Brunnen alles ein, was wir haben und was noch reinkommt. Früher oder später taucht etwas auf. Das ist immer so.«
    »Hoffentlich.« Brandt verließ das Großraumbüro, das fast die gesamte Etage der Analytiker einnahm.
    Sie holte ihre Jacke und nahm den Fahrstuhl zum Foyer. Der Himmel war sehr blau. Sie suchte sich einen sonnigen Platz an der Mauer und hielt ihr Gesicht in die Sonne. Mit geschlossenen Augen genoss sie die klare Luft und die Sonne. Sie ordnete ihre Gedanken. Die Ermittler taten ihr Möglichstes, aber es war, als würden sie sich in einem Nebel bewegen. Unklare Konturen. Alles, was sie hatte, war ein Toter ohne Identität. Es gab keine Verdächtigen und kein Motiv.
    Normalerweise würde eine solche Ermittlung weit oben auf der Liste der wichtigen Fälle stehen. Aber das hier war kein gewöhnlicher Fall. C war da sehr deutlich gewesen. Für Klarheit sorgen. Brandt hatte versucht, ihr zu erklären, dass sie dafür mehr Informationen benötige.
    »Zu gegebener Zeit«, hatte C geantwortet.
    Brandt seufzte tief und ließ sich von der Sonne das Gesicht wärmen. Der schwache Duft von Zigarettenrauch lag in der Luft. Zwei Sekretärinnen, die sie aus der

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