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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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nicht. Sie bewegen sich auf eine besondere Art. Entspannt.«
    »Warum ist Ihnen das aufgefallen?«
    »Die Besatzung darf mit den Passagieren keinen Umgang pflegen. Aber niemand kümmert sich um dieses Verbot.«
    Holtz erstaunte ihr Scharfsinn. Eben war sie noch ausweichend und verletzlich gewesen, und jetzt schien sie sich durch eine erstaunliche Beobachtungsgabe und Direktheit auszuzeichnen. Er wurde sich seiner eigenen Vorurteile bewusst. Warum sollte sie denn nicht analytisch begabt und klug sein? Nur weil sie putzte?
    »Wenn es möglich wäre, dann würde ich etwas anderes tun als putzen«, sagte sie.
    Holtz’ Puls beschleunigte sich, und seine Wangen wurden heiß. Hatte er laut gedacht?
    »Einem Polizisten sollte ich das lieber nicht erzählen, aber wenn ich eine Aufenthaltsgenehmigung hätte, dann hätte ich studiert, und dann wäre was aus mir geworden.« Sie sah ihn zögernd an.
    Holtz stellte fest, dass er wohl doch nicht laut gedacht hatte.
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich interessiere mich nur für Schwerverbrecher. Sich illegal im Land aufzuhalten, halte ich nicht einmal für eine Straftat«, meinte er und lächelte sie an.
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte Mercedes und begann, die Teller abzuräumen.
    »Die können Sie stehen lassen, das Weib soll sich darum kümmern.« Holtz lächelte Mercedes Nunes verschwörerisch an.
    Mercedes stellte die Teller mit trotziger Miene wieder auf den Tisch, nickte Holtz zu und verließ das Schiffsrestaurant. Er sah ihr hinterher. Ihre Haltung kam ihm bekannt vor. Energisch und aufrecht. Nahid.

W ie immer herrschte im Korridor des obersten Stockwerks Stille. Ellen Brandt kam sich vor wie in einem Luxushotel, obwohl ihre Erfahrungen mit diesen sehr begrenzt waren. Das Licht, die Pastellfarben, die Gemälde an den Wänden und die dicken Teppiche unterschieden sich fundamental von ihrem eigenen Korridor weiter unten im Präsidium.
    Die Türen waren geschlossen und alle mit einem stabilen Codeschloss gesichert. Der Führungskorridor war bedeutend besser gesichert als die Abteilungen, in denen sie sonst zu tun hatte. Sie verstand nicht, warum das so war, hatte aber schon lange aufgehört, darüber nachzudenken, wie die Dinge in dieser zunehmend komplizierten Bürokratie und der politisch bestimmten Wirklichkeit zusammenhingen, die für die Leute im obersten Stockwerk den Alltag darstellten.
    Cs Sekretärin hatte sie angerufen, als sie sich gerade auf dem Heimweg befand, nachdem sie noch spätabends gearbeitet hatte, und ihr mitgeteilt, ihre Chefin wolle sie sehen. Sie fluchte innerlich, wusste aber, dass ein Anruf von Cs Sekretärin einem Befehl gleichkam.
    Ungewöhnlicherweise war der Schreibtisch der Sekretärin nicht besetzt. Brandt vernahm Stimmen aus Cs Büro und ging näher an die Tür, konnte jedoch nur ein Murmeln hören. Sie trat noch näher. Es waren mehrere Stimmen. Cs erkannte sie. Sie glaubte, außerdem noch zwei Männerstimmen auszumachen. Konnte sie es riskieren, das Ohr an die Türe zu legen? Niemand war auf dem Korridor zu sehen. Brandt beugte sich vor und streckte dabei eine Hand zum Schreibtisch der Sekretärin aus.
    Sie stieß eine Tasse mit Stiften an und sah sie herabfallen, ohne etwas unternehmen zu können. Ihre Augen registrierten, wie sie herabfielen, ohne dass ihr Gehirn reagierte. Die Tasse knallte auf den Boden, und die Stifte fielen fächerförmig heraus.
    Die Tür zu Cs Büro flog auf. Brandt zuckte zusammen und merkte, wie schuldbewusst sie aussah. Der Mann in der Tür starrte sie erstaunt an.
    Es dauerte einige Sekunden, ehe bei ihr der Groschen fiel. Wahrscheinlich weil er sich am vollkommen falschen Ort befand. Vor ihr stand der Mann, dem sie hinterhergerannt war und der hinter dem Präsidium verschwunden war.
    Er grinste und flüsterte.
    »Ihre Fahnderqualitäten lassen zu wünschen übrig.«
    Brandt wurde wütend und hätte beinahe vergessen, wo sie sich befand.
    »Ihre auch«, fauchte sie.
    Der Mann lächelte noch breiter.
    »Ellen, gut, dass du kommen konntest. Tritt doch ein«, war Cs Stimme aus ihrem Büro zu hören.
    Der Mann mit dem spöttischen Lächeln trat beiseite, um sie hereinzulassen.
    »Bitte schön, Frau Meisterdetektivin«, flüsterte er, als sie an ihm vorbeiging.
    Sie spürte, wie ihr unter den Armen der Schweiß ausbrach. C gegenüber saß ein Mann, den sie vom Sehen kannte, dem sie jedoch nie vorgestellt worden war. Fast niemand kannte ihn persönlich.
    Es war der Chef der Gruppe für Ermittlungen von

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