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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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übergeordnetem nationalem Interesse. Alle wussten nur, dass er Ernst hieß.
    »Wie läuft die Ermittlung?«, fragte Ernst mit nasaler Stimme, die auf ein vornehmes Elternhaus schließen ließ. Seine Miene war vollkommen neutral.
    »Die Ermittlung?«
    Er zog eine Braue hoch.
    »Setz dich«, sagte C und deutete auf einen freien Stuhl.
    Brandt schielte zu dem Mann hinüber, der an der Tür Posten bezogen hatte. Er unternahm keine Anstalten, sich zu ihnen zu gesellen.
    »Was du jetzt erfährst, bleibt unter uns. Du darfst niemandem von dieser Besprechung erzählen. Weder deiner Familie noch deinen Freunden oder Kollegen. Niemandem. Kommst du damit klar?«
    Brandt hatte wie die meisten von der Gruppe für Ermittlungen von übergeordnetem nationalem Interesse gehört, von ihren Methoden und ihrer extremen Geheimniskrämerei, aber sie hätte es sich in ihrer wildesten Fantasie nicht ausmalen können, dass man ihr Urteilsvermögen und ihre Loyalität in Frage stellen könnte.
    »Natürlich«, erwiderte sie kurz.
    »Greger Minos war einer unserer Leute«, sagte Ernst.
    Brandt war sofort sehr erleichtert. Das war also des Rätsels Lösung. Das war die Erklärung für die Geheimniskrämerei und dafür, dass Greger Minos nicht existierte.
    »Ein Informant?«
    »Ja. Er verfügte über Kontakte und lieferte uns Informationen.«
    »Hieß er wirklich Greger Minos?«
    Ernst lächelte nur.
    »Das erklärt, warum wir ihn im Brunnen nicht finden konnten«, meinte sie.
    »Er ist dort registriert, aber Ihre Analytiker haben auf diese Informationen keinen Zugriff. Diesen Zugriff haben nur wir, und so wird es auch bleiben. Jedenfalls vorläufig.«
    »Und was soll ich jetzt tun? Sie haben schließlich den Überblick.«
    »Geben Sie weiterhin alle Informationen in den Brunnen ein. Unsere Analytiker benötigen sie.«
    »Ich brauche aber auch mehr Informationen. Worin bestand seine Aufgabe?«
    »Greger Minos war nur ein kleiner Schieber. Wir waren auf einen bedeutend größeren Fang aus.«
    Brandt musste über seine Wortwahl grinsen. Wie ernst er sich nahm! Musste er wirklich reden, als spielte er in einem Film mit schlechtem Drehbuch?
    Sie war es langsam leid. Erzählt oder lasst mich nach Hause gehen, dachte sie.
    »Lernt man diese Ausdrucksweise auf der Geheimagentenschule?«, fragte sie.
    C blickte auf, ließ aber mit keiner Miene erkennen, was sie dachte. Etwas in ihren Augen gab Ellen jedoch den Mut fortzufahren. Sie ging damit ein Risiko ein, aber vielleicht fand C die Situation ja genauso bescheuert wie sie?
    »Kommen Sie zur Sache, sonst gehe ich«, sagte sie.
    Zum ersten Mal ließ Ernst so etwas wie Gefühle erkennen. Ein roter Fleck erschien auf einer Wange. Brandt wollte sich schon erheben, da lächelte Ernst und begann zu erzählen.
    Greger Minos hatte seit fast zwei Jahren auf der Besoldungsliste der Polizei gestanden. Er verfügte über die richtigen Kontakte zu den Waffenschmugglern, für die sich die Gruppe für Ermittlungen von übergeordnetem nationalem Interesse interessierte. Da Minos selbst nicht in die Geschäfte involviert war, entsprach sein Auftrag auch den Regeln. Der Beschluss, ihn als bezahlten Informanten anzuheuern, war nicht leicht gewesen. Er war bislang unerprobt gewesen. Die Skeptiker hatten recht behalten. Greger Minos lieferte zwar Informationen, aber Kontrollen ergaben, dass seine Angaben unsicher und übertrieben waren. Er war ein kleiner Schieber, der das Jet-Set-Leben liebte. Die Polizei hatte ihm zwar nicht viel bezahlt, aber die Luxuskabine, das gute Essen und die guten Getränke gingen auf Spesen und wurden aus einem komplizierten Geheimetat der Gruppe für Ermittlungen von übergeordnetem nationalem Interesse beglichen.
    Die Gruppe war einer großen Waffenlieferung aus dem Osten auf der Spur, hatte aber allmählich an einem Durchbruch zu zweifeln begonnen. Es waren immer nur kleine Lieferungen eingetroffen, und die Zeit verstrich. Nach und nach war der Verdacht aufgekommen, dass Greger Minos einen kleinen Handel mit Schusswaffen betrieb, um weiter als Informant auf Kosten des Staates arbeiten zu können.
    »Da wir ihm nicht getraut haben, ergriffen wir eine zusätzliche Kontrollmaßnahme. Wir haben einen zuverlässigen Hafenmeister angeheuert, der ihn beschattete, wenn er sich während des kurzen nächtlichen Aufenthaltes auf der anderen Seite an Land begab. Er hielt sich auf Abstand, versicherte sich aber, dass Greger Minos auch wirklich seine Kontaktleute traf.«
    »Sie haben also einen Zivilisten

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