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Totem des Boesen

Totem des Boesen

Titel: Totem des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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den engen Kontakt zur Natur pflegen, mit der sie in vollkommener Harmonie lebten.
    Makootemanes Stimme wurde von den ledernen Wänden, die ihn umgaben, kaum gedämpft oder verfälscht. Chelana konnte deutlich hören, wie er die Rückkehr des verschollenen Sohnes beschwor.
    Wie er nach ihm rief.
    Sie war überzeugt, daß er keine Aufmerksamkeit für sie und ihr Problem erübrigen konnte - nicht jetzt. Unglücklich wandte sie sich ab.
    Als sie erneut den Dorfplatz überquerte, erstarb der unerklärliche zweite Pulsschlag abrupt, und im ersten Augenblick erschien ihr die betäubende Rückkehr der Normalität fast unerträglicher als jener andere Zustand.
    Sie bemerkte, daß sie genau neben dem Totem stand. Und daß eine merkwürdige Aura von dem uralten Holz auszugehen schien, so ganz anders als alles, was sie bislang gefühlt hatte - und doch auf merkwürdige Weise vertraut. Wie ein Echo aus längst vergangener Zeit .
    Chelana streckte die Hand aus und strich über den rauhen Stamm. Und zuckte zusammen, als ein Holzsplitter in ihr Fleisch drang.
    In diesem Moment verlor die Sonne im Zenit ihren Glanz - und etwas stahl der Welt ihre Farben .
    *
    Einige Meilen entfernt, New Jericho
    Die fremde Hand strich über den Nacken des Mannes, dort wo ebenholzschwarzes Haar auf die Schultern herabfiel und den zarten Gefiederflaum verbarg.
    »Was ist das?« fragte die Frau, während ihre Finger unbewußt die Stelle zu liebkosen begannen.
    »Nichts«, log er. »Nichts von Bedeutung ... für dich.«
    Tatsächlich war dieser Flaum beinahe so alt wie der Vampir selbst, auf dessen Haut er sproß. Und ein fühlbares Symbol für die schier unglaubliche Nähe, die jeden der unsterblichen Arapaho-Indianer seit dem magischen Sommer 1688 mit den Totemtieren des Stammes verband .
    Nicht auf den Schwingen des Adlers, sondern im Wagen einer Frau, die er in der Nähe von Pierre, dem nächstgelegenen Flughafen, kennengelernt hatte, war Wyando in die waldreiche Landschaft des Cedar Buttes - des zweitausend Fuß hohen heiligen Bergs der Arapaho - zurückgekehrt.
    Was ihn hier erwartete, wußte er nicht. New Jericho war von den sterblichen Arapaho gegründet worden. Wyando hingegen hatte mehr als dreihundert Jahre seines Lebens in dem Dorf verbracht, in dem er auch aufgewachsen war - so als wäre die Zeit dort zwischen den einfachen Zelten aus Büffelhaut stehengeblieben. Für seinen und die Körper der anderen Kelchkinder war sie das tatsächlich. Beinahe jedenfalls .
    Wyando - oder Hidden Moon, wie sein zweiter Name in der Sprache der Weißen lautete - schmiegte sich fester an die fremde Haut, die ihn durch ihre Wärme faszinierte. Sein eigenes Fleisch erschien ihm manchmal fischkalt. Dieses Gefühl entsprang nicht nur purer Einbildung, denn immerhin hatte der Tod das Rot seines Blutes getilgt, und sein Herz schlug seit jenen Tagen deutlich träger - wenngleich jener kurze Moment vollkommenen Stillstands den Körper zugleich auf absurde Weise gestählt hatte. Was Kraft und Ausdauer betraf, konnte nichts und niemand den Arapaho, die mit Makoo-temanes Blut getauft worden waren, die Stirn bieten.
    Wirklich nichts?
    Wyando verkrampfte, als das geschah, was er hatte vermeiden wollen: Die Erinnerung holte ihn ein. Das Bewußtsein, daß er - abgesehen von Makootemane - der letzte bluttrinkende Arapaho war, der seine Heimaterde nicht mied. Und Makootemanes Schicksal war schon ungewiß gewesen war, als Wyando vor Wochen in die ferne Stadt Bangor aufgebrochen war. In Begleitung der Wolfsfrau, die geglaubt hatte, in ihm einen mächtigen Verbündeten gefunden zu ha-ben .
    »Warum hörst du auf?«
    Wyando blickte in Augen, die ihm gehört hätten - wenn er es nur gewollt hätte. Aber dann hätte er auch auf die Genugtuung verzichten müssen, um seiner selbst willen begehrt zu werden.
    »Ich war in Gedanken, entschuldige.«
    »Du hast Sorgen?«
    Die Frau, in die er vor Minuten ungestüm eingedrungen war, kauerte über ihm. Ihre Brüste hingen so nah vor seinem Gesicht, daß Wyando sie ohne Mühe mit Lippen und Zähnen hätte erreichen können. Doch er lag nur da. Matt umschlossen seine Hände ihre schmale Taille, und seine Erektion, das begriff er, existierte kaum noch. Sein Glied wurde von kaum mehr als Margeaus gutem Willen in ihrem Schoß gehalten.
    »Es ist schon wieder vorbei. Gib mir noch eine Chance.«
    Ein undefinierbarer Zug prägte sich um den Mund der Frau und ließ ihre Sinnlichkeit explodieren. »Ich glaube nicht, daß ich dir überhaupt etwas

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