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Totenacker

Totenacker

Titel: Totenacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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ich dem seine Nummer nicht?» Ackermann hatte sich den Bart gerauft. «Die hätt’ ich mir längst aufschreiben sollen?»
    Van Appeldorn hatte ihn lange anschauen müssen, bis der Groschen fiel und Ackermann sich gegen die Stirn schlug. «Jetz’ fang ich schon genauso an!»
    Irgendwann dann hatte Ackermann seine Hand ausgestreckt. «Ich heiß übrigens Jupp.»
    Und Hetzel hatte sie dankbar ergriffen. «Volker?»
    «Jetz’ pass ma’ auf, Volker, ich komm morgen bei dir vorbei, un’ dann gucken wir uns deinen Mais ma’ zusammen an. Un’ dann überlegen wir, wie et weitergeht, okay?»
    Und da war Hetzel dann tatsächlich gegangen.
    «Wenn ich mich recht entsinne, stand Babysitten nicht in meiner Berufsbeschreibung.» Van Appeldorn streckte ächzend die Beine aus.
    Ackermann gähnte ungeniert. «Hattes’ du so wat? ’ne Berufsbeschreibung? Ich nich’.»
    Cox und Penny waren nach Hause gegangen, es war sehr still im Gebäude.
    «Lass et gut sein für heute, Norbert.» Ackermann knipste die Schreibtischlampen aus. «Den Bericht kannste auch morgen noch schreiben. Geh nach Haus, nimm deine Ulli inne Arme un’ knuddel den Paul. Dann haste alles genug.»

    Als van Appeldorn am nächsten Morgen ins Präsidium kam, dröhnte laute Rockmusik aus dem Labor, Jimi Hendrix’ «Machine Gun». Keine Frage, Klaus van Gemmern war zurück von seinem Ausflug.
    Van Appeldorn blieb stehen und überlegte. Was Klaus sich da geleistet hatte, war eigentlich ein Grund für eine fristlose Kündigung, mindestens aber für eine Abmahnung. Alle wussten das, auch wenn es keiner ausgesprochen hatte. Und es war natürlich ein Unding, dass er keinen Stellvertreter hatte, aber im Grunde ging ihn das alles nichts an, damit konnte Toppe sich beschäftigen, wenn er wieder aus dem Urlaub zurück war.
    Was sollte er lange nach Worten suchen?
    Er lief die Treppe hinunter, zog die Labortür auf und hatte das Gefühl, von der Lautstärke fast umgeblasen zu werden.
    Van Gemmern bemerkte ihn nicht. Er stand, eine Lupe in der Hand, über den Tisch gebeugt und sah schrecklich aus, graues Gesicht, eingefallene Wangen, Tränensäcke.
    Van Appeldorn durchquerte den Raum und schaltete den Recorder aus.
    Van Gemmern zuckte zusammen und schaute hoch.
    «Pass auf, ich sage dir das nur einmal, Klaus: Du hast verdammten Bockmist gebaut!» Van Appeldorn klang sehr beherrscht. «Aber da das noch nie vorgekommen ist und du so viele Überstunden auf dem Buckel hast, dass du sie in hundert Jahren nicht abfeiern könntest, werde ich deinen Aussetzer nicht an die große Glocke hängen.»
    Van Gemmern stierte durch ihn hindurch und sagte nichts.
    «Man hat uns mitgeteilt, dass du auf einem Kongress in Italien bist», sagte van Appeldorn, plötzlich nervös. «Wieso bist du dann schon wieder hier?»
    «War doch nicht mein Thema», antwortete van Gemmern heiser. «Mit der Auswertung der Fingerspuren bin ich gleich durch.» Er zeigte auf den Labortisch. «In einer halben Stunde bei euch im Büro?»
    Van Appeldorn hatte die Tür noch nicht ganz hinter sich geschlossen, als die Musik wieder einsetzte, noch lauter als eben – «Foxy Lady».

    Penny und Cox saßen über den Spurenakten, und Schnittges schrieb einen Bericht.
    «Klaus ist wieder da.»
    Cox schaute auf. «Das ist nicht zu überhören. Hast du mit ihm gesprochen?»
    Van Appeldorn nickte. «Nur kurz. Er ist noch mieser drauf als sonst, aber er kommt gleich mit der Auswertung der Fingerspuren vom Tatort.»
    Penny lehnte sich zurück. «Wenn man nur wüsste, was plötzlich in ihn gefahren ist …»
    «Ach, Mann», Bernie rang mit sich. «Wenn ihr mir versprecht, dass es unter uns bleibt, sage ich es euch. Klaus war auf keinem Kongress, er war bei Marie in Bologna. Offenbar hatte er etwas in den falschen Hals gekriegt und sich Hoffnungen gemacht.»
    Cox schlug die Hände vors Gesicht. «Ich hab’s euch gesagt, der macht sich zum Affen!»
    «Und wieso weißt du davon?», fragte Penny, auf einmal sehr neugierig.
    «Weil ich mit Marie telefoniert habe. Sie hatte mich gebeten, sie wegen Schraven auf dem Laufenden zu halten, bis sie wieder zurück ist», antwortete Bernie leichthin. «Wahrscheinlich ist es ihr gar nicht recht, dass ich euch das von Klaus erzählt habe, also haltet bitte den Mund.»
    Penny stützte das Kinn in die Hände. «Ist irgendwie traurig, er tut mir schon ein bisschen leid.»
    «Ach komm!» Cox wollte sich gerade wieder ereifern, als die Tür aufging und Bonhoeffer hereinkam.
    Er roch nach

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