Totenbeschwörung
Todesblick und ihre Leutnants waren dabei, sich an den Gefangenen zu vergehen. Dies weckte Nestors vampirische Leidenschaft, das Blut rauschte in seinen Adern und er spürte, wie das Verlangen in ihm wuchs. Auch er würde sich seine Gefangene vornehmen, gleich hier und jetzt, doch ihm war klar, dass er geliefert war, sobald das Mädchen nur einen einzigen Schrei ausstieß.
Nur einen einzigen Schrei ...
Langsam glitt er von den Knien auf die Füße, ohne jedoch den Griff um ihre Kehle zu lockern, und blickte auf sie hinab. Sie erwiderte seinen Blick. Ihr Gesicht war schmutzig, von Tränen verschmiert, voller Kratzer und blauer Flecken von der panischen Flucht durch den nächtlichen Wald. Dennoch war sie hübsch oder wäre es unter anderen Umständen gewesen.
Während er sich weiter erhob, öffnete er die Hose und seine steife Rute glitt an ihrem Bauch empor zwischen die festen, bebenden Brüste. Ihre Schultern zitterten. Weiß wie Marmor hoben sie sich gegen das Dunkel der Nacht ab. Die Schlagader an ihrem Hals pochte heftig. Ihre Kehle ... Unter Nestors eisenhartem Griff lief ihr Gesicht bereits blau an. Sie rang um Atem und langsam, ganz langsam lösten sich Nestors Finger von ihrer Luftröhre.
Im selben Augenblick riss sie den Mund auf und sog gierig die Nachtluft ein. Nestor war klar, dass sie gleich gellend schreien würde. Dies durfte er auf gar keinen Fall zulassen. Er stieß zu, drang in ihren Mund ein und hielt ihr die Hände fest, die sie nach seiner empfindlichsten Stelle ausstreckte. Sein metamorphes Fleisch füllte sie aus, wie er es so oft bei Wratha getan hatte. Wratha war allerdings eine Wamphyri und konnte dies verkraften, hatte es sogar gewollt.
Nestor stillte seine Gier an seinem unbekannten Opfer, doch auch sein Egel wollte seinen Hunger befriedigen. Während das Mädchen sich unter ihm wand, bildete Nestors Fleisch kleine Häkchen aus, die sich in ihr Inneres bohrten, und nadeldünne Saugmäuler, die sich in ihre Venen und Arterien schlugen, um ihr die Lebenskraft auszusaugen. Als ihre Hände, die Nestor immer noch festhielt, erschlafften, ließ er sie los und begann die Brüste des Mädchens zu kneten. Doch sie hatte aufgehört, sich zu wehren.
Das Bewusstsein, dass sie im Sterben lag, dass er ihr das Leben ausgesaugt hatte, heizte Nestor nur weiter an. Stöhnend und am ganzen Körper bebend drückte er den Oberkörper des Mädchens gegen den Baumstamm und erreichte den Höhepunkt. Es war vorüber ...
Anschließend hätte Nestor den Jagdtrupp der Irrenstatt einfach umgehen und seinen Weg ohne weiteren Aufenthalt fortsetzen können, doch zuvor musste er erst noch etwas Wichtiges erledigen. Sein männliches Opfer war mit Sicherheit tot, daran gab es keinen Zweifel. Nestor hatte ihm das Gesicht zerschmettert und das Herz herausgerissen. Das Mädchen dagegen hatte er zwar ausgesaugt, doch ihr Körper war unversehrt und würde auch nicht verwesen. Nestor hatte ihr nämlich nicht nur etwas genommen, sondern auch etwas gegeben, und zwar viel zu viel. Kurz gesagt, sie war untot, eine Vampirin, und da sie Nestors Samen in sich trug, würde sie wohl eine Wamphyri werden. Es sei denn ...
Nestor nahm die Armbrust des jungen Mannes an sich, entdeckte den zweiten Bolzen unter dem Rahmen und einen dritten in einer kleinen Scheide, die entlang des Saumes im Ärmel der Jacke des Toten eingenäht war. Beide jagte er dem Mädchen aus nächster Nähe direkt ins Herz und nagelte sie so an den Baum. Nun würde sie zwar aus ihrem Todesschlaf erwachen, aber an Ort und Stelle verrotten, es sei denn, die Traveller fanden sie, um sie zu verbrennen. Wahrscheinlicher war jedoch, dass sie bei Sonnenaufgang gemeinsam mit allem, was in ihr vampirisch sein mochte, starb.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren oder auch nur einen Gedanken an sie zu verschwenden, machte Nestor sich wieder auf den Weg nach Norden. Er schlug einen großen Bogen um die durch den Wald widerhallenden, von einem wilden Gelage kündenden Laute. Einmal erspähte er zwischen den Bäumen das Flackern eines Lagerfeuers und mehrere graue, nickende Umrisse, bei denen es sich nur um Flieger handeln konnte. Doch er schritt kräftig aus und schon bald hatte er all dies hinter sich gelassen ...
Ohne weitere Zwischenfälle erreichte Nestor die Ausläufer des Gebirges und begann den Aufstieg. Die drei Erdentage währende Nacht der Sonnseite war kaum zu einem Drittel verstrichen, als er sich zwischen nacktem Gestein, geröllbedeckten Felssätteln und den
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