Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Gebiete, von denen er sprach, zu zeichnen. Damit existierte zum ersten Mal in dieser Welt eine eingehende und greifbare Beschreibung Starsides.
    Trask hatte außer Chung auch Goodly und Zek Föener hinzugebeten. Mit äußerster Vorsicht streifte Nathan ihre Gedanken und erkannte, wie aufgeregt sie alle waren. Nathan hatte Mühe, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Diese Leute hatten tatsächlich seinen Vater gekannt und mit ihm zusammengearbeitet. Zek Föener war die letzte lebende Person, mit der Harry vor seiner Flucht nach Starside gesprochen hatte. Nathan würde noch so vieles von ihnen erfahren und konnte es kaum erwarten.
    Selbstverständlich gab es auch anderes Material über die Vampirwelt. Vor langer Zeit hatte Zek, hauptsächlich als Gedächtnisstütze, ein paar grobe Skizzen angefertigt. Jahrelang hatte sie diese bei sich zu Hause auf den griechischen Inseln aufbewahrt, doch nun hatte sie sie mitgebracht, um sie Trask auszuhändigen. Natürlich hielt sie, was das anging, einem Vergleich mit Nathan nicht stand. Keiner kannte die Flüsse, Wälder und Wüsten, die Sümpfe in den Niederungen, die Gebirgspässe und die Große Rote Wüste weit jenseits der östlichsten Ausläufer des Grenzgebirges besser als er, ganz zu schweigen vom dunklen, düsteren Turgosheim. Nathan zeichnete sogar eine Sternkarte, die den Stand der wichtigsten, blau wie Eiskristalle schimmernden Himmelskörper über der Sonn- und Sternseite wiedergab, wie man sie bei Mittsonnunter von Siedeldorf aus wahrnahm. Von den Siedlungen der Szgany wusste Zek natürlich ebenfalls nichts, schließlich hatten sie zu ihrer Zeit noch nicht existiert. Damals waren die Traveller tatsächlich noch Wanderer gewesen, fahrendes Volk, ständig auf der Flucht vor den Alten Wamphyri unter Shaithis und den übrigen Lords.
    Nathan erzählte seine Geschichte und zeichnete seine Karten, die im Wesentlichen mit Zeks Skizzen übereinstimmten, und so entstand vor den erstaunten Blicken Ben Trasks und seiner Mitarbeiter ein Abbild Starsides, wie sie es niemals für möglich gehalten hätten. Die Bewohner der Sonnseite wurden vor ihrem geistigen Auge lebendig, während Nathan ihnen die Geheimnisse seiner Welt enthüllte ... zumindest einige davon.
    Nathan erzählte Trask und den anderen in etwa dasselbe wie seinerzeit dem Magier und Mentalisten Maglore in Turgosheim, der ihn in die Runenstatt aufgenommen hatte, ohne ihn zuvor zu vampirisieren. Diesmal enthielt Nathans Bericht jedoch auch die Einzelheiten seines Aufenthalts in der Runenstatt und seiner Flucht auf dem Rücken Karz Biteris, eines Mannes, den Maglore mit Hilfe seiner gestaltwandlerischen Künste in einen Flieger mit ledriger Haut umgeformt hatte, und der trotz allem ein Mensch geblieben war. Nathan ließ nichts aus, weder seinen Flug zurück zur Sonnseite noch wie Karz ihn dort in den Hügeln zurückgelassen hatte, um geradewegs in die Sonne zu fliegen und seinem jammervollen Dasein ein Ende zu bereiten. Er schilderte, wie Lardis Lidescis Wachposten seine Landung beobachtet, ihn erkannt und vor ihren Anführer gebracht hatten, der ihn wieder mit seiner Mutter Nana Kiklu und Misha Zanesti, dem Mädchen, das er seit seinen Kindertagen liebte, vereint hatte.
    Zu guter Letzt berichtete er von einem Lord der Wamphyri und dessen Leutnant, die ihn nach Einbruch der Dunkelheit von seiner wiedergefundenen Geliebten weggerissen, ihn entführt und auf der Sternseite in den Rachen des gleißenden Tors zu den Höllenlanden geworfen hatten. Den Rest kannten Trask und seine Kollegen bereits. Er war in Perchorsk gefangen gehalten worden, von dort geflohen und schließlich hierher gelangt.
    Es gab allerdings auch einiges, was er verschwieg beziehungsweise bestenfalls nur andeutete. Zwar berichtete er, wie er mit den Thyre die Große Glutwüste von West nach Ost durchquert hatte, erwähnte jedoch mit keinem Wort die Verstandeskräfte und telepathischen Fähigkeiten dieses Volkes, und auch die unterirdischen Siedlungen, auf denen ihre Zivilisation beruhte, verschwieg er; denn er hatte geschworen, darüber absolutes Stillschweigen zu bewahren. Er erzählte von Maglore und der Runenstatt, nicht aber von Orlea, der schönen, menschgebliebenen Sklavin des Seher-Lords. Was Nathan mit Orlea erlebt hatte, gehörte ihm allein und ging niemanden etwas an. Er sprach von Siedeldorf, sparte aber alles, was mit dem Zufluchtsfelsen zu tun hatte, aus. Immerhin handelte es sich um die letzte Zuflucht der Szgany Lidesci. Von seiner

Weitere Kostenlose Bücher