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Totenfluss: Thriller (German Edition)

Totenfluss: Thriller (German Edition)

Titel: Totenfluss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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Ich habe ihnen alles gesagt. Sie werden ein toxikologisches Screening durchführen.«
    Archie sah zu der offenen Tür, hinter der Henry im Sterben lag. Sie rammten ihm eine Art Schuhanzieher aus Metall in den Mund und führten einen Schlauch in seinen Rachen ein. Der Sauerstoff floss. Henrys Brust hob und senkte sich, als die Maschine am anderen Ende des Schlauchs für ihn zu atmen begann. Es ließ ihn beinahe aussehen, als wäre er am Leben.

13
    Susan, Claire, Archie, Robbins und Portlands Polizeichef Robert Eaton saßen dicht gedrängt in Archies Zimmer in der Notaufnahme, wo man Archie wieder unter seine Heizdecke befohlen hatte.
    Jedes Mal, wenn die Schwester kam, um nach Archie zu sehen, mussten sie alle ihre Position verändern, um ihr Platz zu machen.
    Susan aß ein Päckchen Salzstangen, das sie in den Vorratsschubläden unter der Spüle gefunden hatte. Es kam ihr vor, als hätte sie noch nie etwas so Gutes gegessen.
    Archie und Robbins hatten den Polizeichef gerade von ihrer Theorie in Kenntnis gesetzt, die, laut ausgesprochen, nicht viel hermachte und mehr Fragen aufwarf als Antworten lieferte.
    Susan mochte Chief Eaton. Er war klein, vielleicht eins fünfundsechzig, schien sich aber nicht allzu sehr daran zu stören. Und er hatte Archie nach dessen zweimonatigem Psychiatrieaufenthalt wieder arbeiten lassen, wobei er sich fraglos über einige offizielle Vorgaben hinweggesetzt hatte.
    Er rieb sich das Gesicht. Sah Archie an. Sah Robbins an. Und rieb sich wieder das Gesicht.
    »In den West Hills sind gerade sechs Häuser abgerutscht«, sagte er. »Elf Tote. Der Fluss steigt immer noch. Die I-5 ist bei Chehalis geschlossen. Oregon City und Tillamook stehen unter Wasser. Sie lassen kein Wort von alldem verlauten. Setzen Sie Ihr Team darauf an. Ziehen Sie hinzu, wen Sie brauchen. Aber versuchen Sie, es geräuschlos zu erledigen. Und halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Er machte sich auf den Weg zur Tür und blieb vor Claire stehen, die auf einem Plastikstuhl neben Susan saß.
    »Es tut mir leid wegen Henry«, sagte er zu ihr.
    »Er ist ein guter Polizist«, antwortete sie.
    »Lassen Sie doch den Quatsch, Claire«, sagte Eaton. »Alle wissen Bescheid über euch beide.«
    »Ja, Sir.«
    Er setzte seinen Hut auf, der zum Schutz gegen den Regen mit durchsichtigem Plastik bedeckt war. »Passen Sie alle gut auf sich auf«, sagte er und ging hinaus.
    Claire schlug plötzlich die Hände vors Gesicht. »Scheiße«, sagte sie, »ich habe diesen Typ nicht losgemacht, den ich an die Bank gefesselt habe.« Sie ließ die Hände sinken und stand auf. »Ich muss telefonieren«, verkündete sie und ging aus dem Raum.
    Archie sah Susan mit gefurchter Stirn an.
    Sie wusste, wann sie das Thema wechseln musste. »Wie lange wird Henrys toxikologisches Screening brauchen?«, fragte sie Robbins.
    »Kommt drauf an. Sie müssen eine Menge Tests machen. Ich habe ihnen eine Probe von Stephanie Towner gebracht. Das könnte helfen.« Er machte einen Schritt auf Archie zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Hören Sie«, sagte er. »Ich muss ins Leichenschauhaus zurück. Dort gibt es immer noch eine Menge rauszuschaffen. Ich schau später noch mal vorbei.«
    »Danke«, sagte Archie.
    Als Robbins an Susan vorbeikam, warf er einen Blick auf ihre Füße. »Sie haben diese Stiefel hoffentlich gewaschen, seit Sie in der Leichenhalle waren, oder? Bevor Sie in ein Krankenhaus gegangen sind und biogefährliche Stoffe in die Notaufnahme eingeschleppt haben?«
    Sie hatte sie nicht gewaschen. »Selbstverständlich«, sagte sie.
    Als er fort war, waren nur noch Archie und Susan im Raum. Sie wusste nicht, was sie zu ihm sagen sollte. Er und Henry waren seit fünfzehn Jahren Partner. Sie hatten den Fall Beauty Killer zusammen bearbeitet. Henry war für Archies Frau und die Kinder in den zehn Tagen da gewesen, in denen er als vermisst galt, und hatte dann wochenlang mit ihr an Archies Krankenbett gewacht, nachdem Gretchen ihn mehr tot als lebendig freigelassen hatte. Als Archie aus der Bahn geraten war, war es Henry gewesen, der ihn beschützt hatte und der ihn schließlich davon überzeugte, sich helfen zu lassen.
    Archie wirkte erst seit kurzer Zeit wieder halbwegs wie ein normaler Mensch. Er war seit acht Monaten von Schmerztabletten runter. Seit sechs Monaten aus dem Krankenhaus. Susan hatte keine Ahnung, was aus ihm werden sollte, wenn Henry starb.
    »Es geht mir gut«, sagte Archie.
    Susan blickte auf. Sie spürte Tränen auf ihren

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