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Totenfluss: Thriller (German Edition)

Totenfluss: Thriller (German Edition)

Titel: Totenfluss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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Star Wars gefunden, Tüten mit Trockenfrüchten, eine Taschenlampe. Aber kein Schlafsack oder eine Decke. Vielleicht ist er also ausgezogen.«
    »Und da nimmt er den Schlafsack mit und lässt die Figuren zurück?«, fragte Archie. »Sie haben wohl keine Kinder, Heil, oder?«
    »Nein.«
    Der Junge hielt sich tagsüber also unter der Brücke auf. Was die Frage aufwarf, wo er nachts hinging. Archie kannte die Antwort. Patrick Lifton ging zu seinem Entführer zurück – so wie er vom Krankenhaus zu ihm zurückgekehrt war. Der Junge war jetzt seit anderthalb Jahren in der Gewalt des Entführers. Kinder waren besonders anfällig für das Stockholm-Syndrom. Patrick umherschweifen und immer wieder zurückkommen zu lassen gehörte wahrscheinlich zu der Machtfantasie des Killers.
    Wo immer der Entführer wohnte, es war nahe genug am Fluss, damit der Junge allein kommen und gehen konnte.
    »Ach ja«, fügte Heil an, »und wir haben noch mehr von diesen Schlüsseln gefunden. Sechs Stück bisher. Alle von derselben Größe. Sie sehen alt aus. Und anscheinend sperren sie verschiedene Schlösser.«

37
    Archie erwachte hustend in einem Stuhl im Wartezimmer der Intensivstation. Er war steif, und alles tat ihm weh, seine Füße lagen auf dem Kaffeetisch neben einem halb aufgegessenen Burrito. Er fror, seine Muskeln schmerzten. Er erinnerte sich, dass Debbie ihn hier hereingeführt hatte, damit er etwas aß und sich ein wenig ausruhte, aber er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit seither vergangen war. Er sah auf seine Uhr.
    »Du hast nur eine Stunde geschlafen«, hörte er jemand sagen.
    Er blickte auf und sah, dass Anne gegenüber von ihm saß. Er wusste nicht, wie lange sie schon da war.
    »Henry?«, fragte er.
    »Keine Veränderung«, sagte Anne. »Ich habe dir ein paar Sachen aus der Apotheke unten geholt«, fügte sie hinzu. Sie hob eine weiße Papiertüte vom Boden auf, stellte sie auf den Kaffeetisch und begann, ihren Inhalt auszuräumen. »Hustensirup. Kirschpastillen. Schleimlöser. Paracetamol. Vitamin C.«
    »Kannst du mir ein Rezept für Vicodin ausstellen?«, fragte Archie.
    Sie beachtete ihn nicht und schürzte besorgt die Lippen. »Du hast Fieber. Noch nicht sehr hoch. Bis jetzt.«
    »Das siehst du?«
    »Ich bin Mutter.«
    »Woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    Sie zog eine Augenbraue in die Höhe, als würde sich die Frage erübrigen.
    Archie öffnete eine Flasche Paracetamol und spülte zwei von den Schmerztabletten mit Hustensaft hinunter.
    »Nett«, sagte Anne.
    »Ich habe viel Erfahrung in der Einnahme von Tabletten.«
    Anne gestikulierte vage in alle Richtungen. »Was ist es für ein Gefühl, hier zu sein?«
    »Auf der Intensivstation? Es ist eine Reise in die Vergangenheit.«
    »In welchem Zimmer warst du?«
    »Frag Debbie. Ich war die meiste Zeit bewusstlos. Hast du ein Profil für mich?«
    »Ich bin nicht nur hier, um dir Hustensaft zu bringen.« Sie schwenkte ein Notizbuch. »Ich habe ein paar müßige Gedanken und Beobachtungen angestellt.«
    Archie wusste seit langer Zeit, dass Annes müßige Gedanken und Beobachtungen verlässlicher waren als die meisten gelehrten Schriften.
    Er setzte sich auf.
    Sie öffnete ihr Notizbuch nicht. Es war nicht nötig. »Der Mörder sieht ihnen beim Sterben zu«, sagte sie sachlich. »Sie sind bewegungsunfähig. Keine Bedrohung. Der Mörder hat alle Macht. Wir haben es mit jemandem zu tun, der will, dass die Opfer wissen, was mit ihnen geschieht, was er getan hat. Er will, dass sie den Tod erfahren.«
    »Warum ein Krake?«, fragte Archie.
    »Warum nicht?«, sagte Anne. »Es hat bis jetzt gut funktioniert.«
    »Welcher Typ Mensch hat Aquarien?«
    »Du meinst außer Psychopathen und Sushi-Restaurant-Besitzern?«, sagte Anne und verdrehte die Augen. »Alle möglichen Menschen haben ein Aquarium, Archie. Viele Leute finden es beruhigend.« Sie hob den Zeigefinger. »Meerwasseraquarien erfordern jedoch einen ganz besonderen Enthusiasmus. Sie sind sehr anspruchsvoll in der Wartung. Ein Becken mit Kopffüßern zu unterhalten, liegt auf einer völlig anderen Ebene. Sie haben eine Lebensspanne von zwei, drei Jahren, wenn man Glück hat. Man erfährt kein hohes Maß an emotionaler Bindung. Es sind keine Hunde.«
    »Was empfindet er dann gegenüber dem Kind? Ist es nur ein Exemplar von einer anderen Art? Etwas, das man sich hält und beobachtet?«
    »Ich glaube, er findet das Kind nützlich.« Sie überkreuzte die Beine an den Knöcheln und beugte sich vor. »Mich interessiert, wie

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