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Totenfluss: Thriller (German Edition)

Totenfluss: Thriller (German Edition)

Titel: Totenfluss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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hinab und erzeugte ringförmige Wellen um sie herum. Sie schlang die Arme um den Körper und wartete darauf, dass etwas an ihr Bein stieß. Das Wasser beruhigte sich.
    Susans Atem ging langsamer.
    Sie sah zu Heil hinüber. »Dann ist das wohl der Kerl, nach dem Sie gesucht haben?«
    Er schluckte schwer. »Ja.«
    »Ist Hilfe unterwegs?«
    Er antwortete nicht.
    Er hatte doch sicherlich Unterstützung angefordert. »Ja?«, sagte sie.
    Er blickte ihr in die Augen. Sie hatte ihn noch nie so ernst gesehen. »Mein Handy funktioniert hier drin nicht.«
    Sie verarbeitete die Information. Okay. Das war schlecht. Aber sie hatten noch Möglichkeiten. Sie hatte ein Handy. Ein Smartphone. Wenn sie unter der Notrufnummer nicht durchkam, konnte sie immer noch ein Update ihres Facebook-Status vornehmen. Susan Ward wird von Kraken bedroht und möchte, dass ihre Freunde sie retten. »Ich versuche es mit meinem«, sagte sie. Die Erkenntnis traf sie, sobald sie es ausgesprochen hatte. »Oh, nein.«
    »Was ist?«
    Sie sah sie zu Füßen des unechten Ledersofas liegen. »Ich habe meine Handtasche oben gelassen.«
    »Ich dachte, die legen Sie nie aus der Hand«, sagte er.
    »Halten Sie den Mund.«
    Sie sah zur Decke und wölbte die Hände um den Mund. »Hallo«, schrie sie aus Leibeskräften. »Wir brauchen Hilfe! Wir sind hier unten! Hallo!«
    »Ich glaube, der Raum ist schallisoliert«, sagte Heil.
    Sie blinzelte. Er hatte recht. Eine Art dicke Polsterung war an Wänden und Decke, gehalten von einem Metallgitter. Sie fühlte Panik in sich aufsteigen.
    »Ich habe es schon versucht«, sagte Heil.
    Warum sollte jemand einen Raum voller Aquarien isolieren?
    Dann begriff sie. »Er hat den Jungen hier unten gefangen gehalten«, sagte sie.
    »Da drüben steht ein zusammengeklapptes Feldbett«, sagte Heil und wies mit dem Kopf zu einer Wand mit metallisch blauen Aquarien.
    Das Spielzeug oben. Das Kartenspiel. Susan zitterte, sie konnte es nicht stoppen. »Wo ist der Junge dann jetzt?«, fragte Susan.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Heil.
    »Ich habe Archie angerufen«, sagte Susan. »Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen. Ich habe ihm mitgeteilt, dass mein Wagen nicht mehr anspringt und dass ich Ihren gesehen habe.« Sie schaute auf das kalte Wasser hinunter. Das Licht von den Aquarien spiegelte sich auf der Oberfläche und verlieh ihm einen türkisfarbenen Schein. Halt still, beschwor sie sich. Halt einfach still. »Er wird uns holen kommen«, sagte sie.

48
    Es war schwer, stillzuhalten. Susan bekam einen Krampf im Bein. Sie konnte nicht aufhören zu zittern. Wie viel Zeit war vergangen? Fünfzehn Minuten, zwanzig? Ihre Füße schmerzten von der Kälte, vom Stehen in flachen Gummistiefeln auf Beton.
    Sie hätte beim Wagen bleiben sollen. Man soll immer beim Wagen bleiben. Das wusste jeder.
    Wo war Archie?
    »Mein Bein tut weh«, sagte Susan.
    Das blaue Leuchten ringsum hatte nichts Friedliches mehr. Susan bekam Kopfweh davon. Das Schwarzlicht ließ alles radioaktiv aussehen.
    Heil suchte mit den Augen das Wasser ab. Susan bemerkte, dass er nach einem Muster vorging, als würde er die Speichen eines Rads nachzeichnen. Sie wusste fast nichts über ihn. Jetzt hatte sie ein schlechtes Gefühl deswegen. Sie hätte Interesse zeigen sollen.
    Er nahm seine Pistole aus dem Schulterhalfter und richtete sie auf das Wasser vor sich.
    »Was tun Sie da?«, fragte Susan.
    »Ich werde versuchen, zur Tür zu kommen«, sagte Heil. »Und wenn ich eins von diesen Dingern sehe, erschieße ich es.«
    Susan sah sich um. Alles Glas und Beton. Würde ein Schuss nicht zum Querschläger werden?
    »Warum warten wir nicht?«, fragte sie.
    »Ich versuche, zur Tür zu kommen«, sagte er wieder. Er schluckte schwer und schob einen Fuß ein paar Zentimeter vor, den Blick auf das Wasser gerichtet.
    Er würde sich umbringen. Sie sollten auf Archie warten. Er war unterwegs.
    Heil bewegte den anderen Fuß in ihre Richtung, in Richtung Tür.
    »Reden Sie mit mir«, sagte er.
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. »Mögen Sie Fische?«
    »Früher.«
    »Welche?«
    Er neigte den Kopf zu einer Wand mit Aquarien. »Sehen Sie diese merkwürdigen silbernen Fische dort, die wie kleine Äxte geformt sind?«
    Susan suchte die Behälter ab, bis sie ein Dutzend silbern glänzender Fisch mit flacher Oberseite und großem Bauch sah. »Die, die knapp unter der Wasseroberfläche hin und her sausen?«
    »Das sind Beilfische«, sagte Heil. »Gute, zuverlässige Aquariumsfische. Sie sind

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