Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
’ne Menge los.« Slidell schaltete auf Parken und stellte den Motor ab.
    »Ich hätte eher vermutet, in den Zwanzigern.«
    »Beach-Music, Bumsen und solche Sachen. EineWeile schafften die BesitzerWagenladungen Sand heran und hängten im Hof Lichter auf. JungeArschlöcher taten so, als wür den sie in Myrtle Beach zu Maurice Williams tanzen.« Mou-ries ausgesprochen.
    » Wann war das?«
    Slidell verlagerte einen Zahnstocher vom rechten in den linken Mundwinkel. »Ende der Siebziger.«
    Ein Grinsen zog meine Mundwinkel nach oben. »Hatten hier wohl einigeAufrisse, was, Detective?«
    Slidell schaute mich an, als hätte ich ihm gesagt, dieWelt bestehe aus Gouda.
    Wie kam ich auch auf so was? Slidell hatte wahrscheinlich schon mit sechzehn Leberflecken auf der Seele.
    » Wer kommt jetzt so hierher?«
    »ÄltereArschlöcher.«
    » Was ist das?« Ich deutete mit dem Kopf auf das Gebäude gegenüber.
    »Früher war das irgendeine Fabrik. Steht seit den Fünf zigern leer. Es gab das Gerücht, dass der Kasten zu Eigen tumswohnungen umgebaut werden soll. Schätze, das Projekt ging in die Hose. Jetzt ist das Ding wegen der vielen illegalen Hausbesetzer nur noch ein Schandfleck.«
    EinigeAugenblicke musterten wir beide unser Ziel.
    Abgesehen vom Coors-Schild, das in dem regenfeuchten vorderen Fenster leuchtete, hätte der kleine Backsteinbungalow auch einWohnhaus sein können. Eisengeländer begrenz ten die beiden Treppen, die zur Veranda hochführten. Am hinteren Ende ragte ein Kamin in die Höhe, was auf eine offene Feuerstelle drinnen hindeutete.
    Die früher roteVordertür und die ehemals weißen Holzverzierungen waren ausgebleicht und blätterig. Ich war schon einmal hier gewesen.Wann?
    Vor ihrerAnstellung im Büro des Public Defender hatte Katy kurz in der Gin Mill gearbeitet, einem angesagten Irish Pub ein paar Blocks weiter an derTryon.Vielleicht hatte ich mich verfahren, nachdem ich sie dort abgeliefert hatte.
    SlidellsTaurus teilte sich den Parkplatz mit einem Pick-up und fünf Pkws , derenTachos zweifellos sehr hohe Stände anzeigten.
    Ich wollte eben etwas sagen, als ein Mann im Jogginganzug um das Gebäude herumkam und mit zweifelhafter Schrittsicherheit auf einen weißen Honda Civic zuging. Slidell und ich sahen zu, wie er einstieg und davonfuhr.
    »Bereit?«, fragte ich.
    Da ich Slidells Grummeln als Zustimmung nahm, trat ich hinaus in den R egen, aus dem inzwischen ein leichtes, aber stetiges Nieseln geworden war.Alles um mich herum triefte.
    Nachdem Slidell sich aus dem Auto gewuchtet hatte, zog er seine Hose hoch, griff sich hinten an den Bund und drehte die Schultern. Ein Blick nach links und nach rechts, dann stieg er auf die Veranda und trat durch die Tür. Ich folgte ihm.
    Wie erwartet hatte die Geschäftsführung derTaverne wenig Interesse an Beleuchtung. Oder Putzen. Es roch nach schalem Bier, menschlichem Schweiß, Fett und Rauch.
    Als meineAugen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten, prägte ich mir Details meiner Umgebung ein.An Slidells angespanntem R ücken sah ich, dass er dasselbe tat.
    Holztische mit nicht dazu passenden Stühlen füllten den Raum vor uns.An der rechtenWand stand eine Jukebox, darüber hing ein Spiegel in einem schweren, vergoldeten Rahmen. Dahinter befand sich der L-förmigeTresen, dessen kurze Seite in den Gastraum hineinragte.
    Ich entdeckte einen zweiten Eingang ganz hinten auf der linken Seite, gegenüber dem Ende der langen Seite.
    ImAugenblick wurde dieTür aufgehalten von etwas, das aussah wie ein Wasserspeier oder ein Gartenzwerg.
    Zwischen dem Hintereingang und dem vorderen Ende des Tresens prangte eine R eihe von Anschlagtafeln. Darüber waren die Wörter Story Board gemalt. An den Tafeln hingen unzählige Fotos.
    R echts führte ein Durchgang in ein Nebenzimmer mit noch einem Dutzend weitererTische, alle leer. Ein schmaler Gang führte tiefer ins Haus, wahrscheinlich zu denToiletten und der Küche.
    EinTrio inArbeitskleidung und Stiefeln mit Stahlkappen saß an einemVierertisch im Hauptraum. Drei Schutzhelme lagen zu ihren Füßen. Drei Hamburger-Specials türmten sich auf ihrenTellern.
    Zwei Männer und eine Frau saßen amTresen, mit dem R ücken zur Fotogalerie, zwischen ihnen leere Hocker in identischemAbstand. Die Männer trugen Kapuzenshirts, Jeans undTurnschuhe. Beide hatten genug Jahre auf dem Buckel, um in den Myrtle-Beach-Tagen in der Taverne gebumst zu haben.
    Die Frau trug schwarze Leggings und ein rosa T-Shirt mit derWarnung Hör auf, meine Titten

Weitere Kostenlose Bücher