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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Investition?«
    »Mutmaßlicher Schmuggler. Ich will nur wissen, worin dieVerbindung zwischen Story und R ockett besteht. Und ob einer oder beide etwas mit meiner Unbekannten zu tun haben.«
    »Sobald ich dieseVermisstensache –«
    » Wir müssen John-Henry’sTavern überprüfen, herausfinden, ob R ockett mit Story dort war. Oder ob einer von beiden mit meiner Unbekannten dort war.«
    » Warum bestellt Dew diesen R ockett nicht ein und quetscht ihn aus?«
    »Bis auf die Mumienbündel hat er im Augenblick noch nicht viel. Dew ist überzeugt, die Hunde sind nur die Spitze von irgendwas Großem, und er will nicht riskieren, dass R ockett sich einen Anwalt nimmt.«
    Im Hintergrund hörte ich einTelefon klingeln. Stimmen. Ein tiefes Seufzen.
    »Ich hab’s Ihnen doch gesagt, Doc. Mein Chef sitzt mir im Nacken wegen dieser –«
    » Wollen Sie damit sagen, dass ihm das Mädchen in meinem Kühlraum egal ist?«
    »Nein, das will ich damit nicht sagen. Hören Sie, ich habe die Karosseriewerkstätten abgeklappert. Niemand hat ein Fahrzeug gesehen, das zu der von uns geschätzten Stoßstangenhöhe samt Frontschaden passt.«
    » Was ist mit St.Vincent de Paul?«
    »Niemand in dieser Kirche hat je von diesem Mädchen gehört.«
    »Kliniken?«
    »Dasselbe.«
    »Kleidung? Stiefel?«
    Aus der Leitung kam Schweigen.
    »Es ist jetzt zweiTage her, Slidell.« Er kannte die Bedeutung der ersten achtundvierzig Stunden so gut wie ich.
    »Ich sehe nicht ganz, was uns ein Besuch in dieser Kneipe bringen soll.«
    »So tun wir wenigstens etwas.«
    »Mir denArsch kratzen ist auch was tun.«
    »Kennen Sie John-Henry’sTavern?«
    »Ja. Ein echtes Stück vom Paradies.«
    » Wir müssen uns den Laden ansehen.«
    »Und nach was suchen wir?«
    » Was immer da ist.« Slidells Haltung kratzte an meinem Entschluss, höflich zu bleiben.
    » Wenn Sie sonst nichts mehr zu sagen haben, lege ich auf.«
    »Schon gut«, blaffte ich. »Ich fahre alleine hin.«
    »Nein, das tun Sie nicht.«
    »Okay, ich tu’s nicht.«
    »Verdammt.«
    Ganze zehn Sekunden lang hörte ich nur Luft durch Slidells Nase rauschen.
    »Geben Sie mir eine halbe Stunde.«

14
    South End, knapp unterhalb des vornehmen Charlotte, ist ein gemischtes R evier mit ernsthaftenAmbitionen auf der sozialen Leiter. Und es klettert schnell.
    DasViertel stammt aus den 1850ern, als der Bau einer Eisenbahnlinie die Queen City mit Columbia und Charleston, South Carolina, verband. ImVerlauf der Jahrzehnte entstand entlang der Gleise eine Fabrikationsgemeinde, befeuert vorwiegend vom Boom derTextilindustrie.
    Im Schnelldurchlauf zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Da South End außer aufgegebenen Fabriken, Lagerhäusern und dem Stadion einer Baseballmannschaft, die in einer unteren Liga spielte, kaum etwas zu bieten hatte, wurde es von der Stadt, die sich als das Gesicht des neuen Südens betrachtete, größtenteils ignoriert. DochAnfang der Neunziger hatten gerissene Immobilienspekulanten plötzlich Dollarzei chen in denAugen.
    Heute ist South End eine Mischung aus Eigentumswohnungen, Lofts und renovierten Industriegebäuden, die R estaurants, Läden, Studios und ein breites Spektrum designorientierter Hersteller beherbergen. Brauchen Sie eine Badezimmerarmatur, Vorhangstoffe oder eine schicke Lampe? South End erfüllt Ihnen diese Wünsche.
    In dem Viertel gibt es aber trotz allem noch Spuren der Vergangenheit. Das Design Center for the Carolinas, die Zentrale von Concentric Marketing und die Chalmers Memorial Associate R eformed Presbyterian Church atmen dieselbe Yuppie-Luft wie schäbige Autowerkstätten, leer stehende Fabrikhallen, verwilderte Grundstücke und ein Strip-Club.
    John-Henry’sTavern lag nicht weit von der KreuzungWinifred und Bland entfernt.Auf den Grundstücken zu beiden Seiten wucherten komplette Ökozonen aus dem aufgeplatzten Beton.
    Gegenüber stand ein fensterloser, mit Graffiti besprühter Bunker, der von einem Maschendrahtzaun umgeben war. Ein Schild warnte: »Betreten verboten.« Nichts deutete auf den Namen des Gebäudes oder seine Verwendung hin. Müll bedeckte eine erhöhte Plattform, die früher wohl eine Laderampe gewesen war.
    Verrostete Bierfässer. EinTisch aus zusammengenagelten Brettern. Ein altes Piano mit einem aufgesprühten, schwarzenTotenkopf auf der R ückwand.
    Slidell bog auf den kleinen Parkplatz derTaverne ein, der vielleicht geteert war. Oder auch nicht. Eine Schicht aus Dreck und Kies machte die Frage irrelevant.
    »In dem Laden war in den Sechzigern

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