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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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nahm den obersten zur Hand und ließ seinen Blick darüber gleiten.
    Sollte er eine von diesen erwählen? Er dachte einen Augenblick nach und entschied sich schließlich dagegen.
    Keine schien ihm wirklich passend. Sein nächstes Werk sollte wirklich etwas Besonderes werden. Etwas, bei dem all diese Idioten den Mund vor Entsetzen nicht mehr zubekamen.
    Bald würde die nächste Frau zu ihm kommen. Eine kam immer.
    Als er die Blätter wieder zurücksteckte, fiel sein Blick auf die Sammlung menschlicher Zähne in einem Reagenzröhrchen. Seine Mundwinkel zuckten vor Erwartung.

28
    J
    on und Rick saßen im Wohnzimmer. Nach der Auseinandersetzung am Vortag herrschte noch immer eine gewisse Befangenheit zwischen ihnen. Die Bänder von den einzelnen Bahnsteigen hatten sie alle abgearbeitet, jetzt schob Rick die erste Kassette aus dem Hauptgebäude des Bahnhofs in den Rekorder und lehnte sich mit einem Seufzer auf dem Sofa zurück. Jon konnte sich nicht auf den Bildschirm konzentrieren.
    »Der Arsch hat uns kaltgestellt. Das ist eine völlig sinnlose Sucherei, und er weiß es ganz genau.«
    Rick drehte sich halb zu ihm, ein Auge noch immer auf dem Bildschirm. »Jon, wenn wir dranbleiben, können wir’s in weniger als drei Tagen hinter uns bringen.«
    »Drei Tage! Wir könnten diesen Fall in ein paar Stunden knacken, wenn wir uns an Pete Gray hielten.« Er begann, an der ausgefransten Armlehne herumzuzupfen. »Das ist doch reine Zeitverschwendung, das weißt du so gut wie ich. Gordon Dean taucht im Manchester-Schiffskanal auf. Warum machen wir uns dann die Mühe, ihn zu finden, wie er in einen Zug steigt, der Manchester verlässt? Jemand anderes hat seinen Wagen in Piccadilly abgestellt, damit es so aussieht, als sei Gordon Dean durchgebrannt. Wahrscheinlich der Zuhälter dieser Prostituierten.«
    Rick versuchte, der Videoaufzeichnung zu folgen.
    Jon beugte sich vor, um sich zwischen ihn und den Fernseher zu schieben. »Egal, inwiefern diese Prostituierte in den Mord an Gordon Dean verwickelt ist, dieser Fall hat absolut nichts mit dem Schlächter zu tun. Tyler Young wurde am frühen Abend getötet und gehäutet. Dean und diese Prostituierte sind Stunden später auf dem Überwachungsband von der Tankstelle zu sehen. Tyler Young und diese Prostituierte sind zwei verschiedene Personen.«
    »Das heißt aber nicht, dass Dean nicht der Schlächter ist. Er zieht Young die Haut ab und geht dann mit der geheimnisvollen Dame auf dem Band feiern. Irgendwann später landet er im Schiffskanal. Wir müssen sie auf jeden Fall auftreiben und rausfinden, was passiert ist.«
    »Gut, ich denke auch, dass die Prostituierte der Schlüssel zu Deans Tod ist. Aber ich wette, dass sie noch immer in Manchester ist, und höchstwahrscheinlich in ihrem alten Revier. Was ich sagen will: Dean ist nicht der Schlächter. Wann hätte er der Young die Haut abziehen sollen? Wir wissen über jeden seiner Schritte Bescheid, vom frühen Nachmittag bis um drei Uhr morgens.«
    Rick stoppte das Band und packte seinen Kopf mit beiden Händen, dabei entrang sich ihm ein frustriertes Knurren. »Also, was schlägst du vor?«
    Jon wartete, bis sein Partner ihn ansah. »Wir scheißen auf diese Bänder. Sagen wir McCloughlin, dass wir sie uns geteilt haben. Später rufen wir ihn an und sagen ihm, dass jeder sich eine Hälfte angeschaut hat und dass auf keinem einzigen was zu sehen ist.«
    Rick spielte nervös mit der Fernbedienung herum. »Und was machen wir in der Zwischenzeit?«
    »Pete Gray unter die Lupe nehmen. Wir bitten ihn um eine freiwillige DNA-Probe, stellen vielleicht auch seinen Kollegen im Krankenhaus ein paar Fragen.«
    Rick schwieg, und Jon konnte sehen, dass er mit der Entscheidung rang, seinen Chef bewusst zu hintergehen.
    Schließlich sagte er: »Ich bin einverstanden, dass wir diese Scheißkassetten jetzt erst mal Kassetten sein lassen, aber nur unter einer Bedingung.«
    »Die wäre?«
    »Wir gehen zuerst noch mal in Afflecks Palace und reden mit diesem Tätowierer. Wir nehmen das Foto von Tyler Young mit, um zu sehen, ob sie das Mädchen war, das zusammen mit Gordon Dean gewartet hat. Ich glaube nämlich noch immer, dass er der Schlächter ist.«
     
    Jeff Wilson lief an Melvyns Salon vorbei und warf einen raschen Blick hinein. Wo, zum Teufel, war seine Frau? Er wusste, dass sie es nicht über sich bringen würde, jeden Kontakt mit ihren Freunden abzubrechen. Sie mussten also wissen, wo sie sich aufhielt. Das Mädchen, das an der Rezeption saß und an

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