Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
Vom Netzwerk:
unaykrieger erfreut aus. „Nachdem du und deine Gefährtin Patryous das Versteck der Schattengilde verlassen hattet, trank der alte Khorgo einen ganzen Krug Wein, dann rappelte er sich auf, nahm Fackeln, Proviant und seinen Säbel, und brach auf, um seine Tochter zu retten. Und er bedrohte uns mit dem Tod, falls wir ihm folgen sollten.“
    „Der alte Dickkopf ist wohlauf, und seine Tochter ebenso. Ich führe euch zu ihnen. In der Kathedrale werden wir Zuflucht finden.“
    „Solange bis deine Soldaten eintreffen“, ergänzte Almaran. „Sind die Krieger, die du befehligst, so wie du? Sind sie auch so mächtig?“
    „Die Geister der toten Kentaren kämpfen für mich, ich bin ihr König.“
    „Ein König der Toten“, flüsterte der Zhymaraner. „In meiner Heimat erzählen sich die Menschen Geschichten über ruhelose Tote. Es heißt, sie wandeln in finstersten Nächten über die ältesten Schlachtfelder, doch im Süden sind diese Geschichten nichts anderes als Märchen, die man sich einander erzählt, um die Zeit zu vertreiben.“
    „Was im Süden nur ein Märchen ist, kann schon im Norden Wirklichkeit werden“, sagte Larkyen. „Manche Geschichten sind wahr. Mein Heer entstammt den alten Schlachtfeldern des Westens.“
    Almaran wollte etwas sagen, aber Larkyen schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab.
    Auf einer Straße vor ihnen marschierten Soldaten vorbei. Ihr Zug war lang und umfasste über zweihundert Männer. Noch waren weder Larkyen noch seine Gefährten gesehen worden. Sie konnten sich hi nter einigen Sträuchern verbergen.
    „Wir müssen einen anderen Weg finden“, sagte Larkyen. „Auf den Straßen ist es zu gefährlich. Sobald ich in einen Kampf verw ickelt werde und sich herumspricht, wer ich bin, wird mich Meridias wiederfinden.“
    „Dieses Monster sucht also noch immer nach dir?“ fragte Wanar.
    „Ein Kampf gegen Meridias wird für mich unausweichlich sein“, sagte Larkyen. „Doch würde ich es begrüßen, wenn dieser Kampf erst bei Nacht stattfindet. Meridias hat den Rat, die Soldaten und die Mehrheit der Gilden auf seiner Seite, ich hingegen brauche meine Krieger, um einen Ausgleich zu erzielen und euch dauerhafte Sicherheit gewähren zu können.“
     
    Mit der Absicht, sich der Kathedrale des Fleisches von einer anderen Richtung aus zu nähern, führte Larkyen seine Gefährten über ein Getreidefeld. Die hüfthohen Pflanzen wiegten sich im lauwarmen Wind.
    Weitflächiger Ackerbau garantierte den Meridianern ausreichend Nahrung. Die Wassergräben, die sich netzartig durch die fruchtbare Erde zogen, versorgten selbst bei der gegenwärtigen Hitzeperiode die Felder mit Wasser.
    Sie gingen nahe den Wassergräben, um keine verräterischen Schneisen inmitten der Reihen von Getreidepflanzen zu hinterlassen. Larkyen achtete sorgsam darauf, dass niemand irgendwelche leicht erkennbaren Spuren hinterließ. Lediglich ein guter Fährtenleser würde ihnen folgen können.
    „Für gewöhnlich arbeiten auf den Feldern Sklaven, um bei der Bewässerung zu helfen“, sagte Wanar. „Heute ist weit und breit kein Sklave zu sehen. Vermutlich haben die Wachen sie aufgrund der U nruhen einsperren lassen.“
    „Oder sie haben sich dem Aufstand angeschlossen“, vermutete Almaran.
    „Es gibt einen Notfallplan, um Sklavenaufstände zu verhindern. Sollten irgendwo in der Stadt größere Unruhen ausbrechen, werden alle Sklaven zurück in ihre Unterkünfte geführt, und der Rat konzentriert seine Soldaten auf das Problemviertel. Der Rat hat den Zorn der Meridianer immer gefürchtet.“
    „Es wäre gut gewesen, wir hätten uns den Aufständischen ang eschlossen“, sagte Almaran. „Ich habe kein gutes Gefühl, mich zu verstecken.“ Für einen Moment sah er wieder zu seiner Frau und seinen Sohn.
    „Unser Rückzug wird nicht lange dauern“, garantierte Larkyen. „Die Kämpfe, die jetzt stattfinden, müssen die Meridianer für sich selbst ausfechten, es geht um ihre eigene Freiheit. Ich werde mir den E rschaffer dieser Stadt vornehmen.“
    „Du willst ihn also wirklich vernichten?“ fragte Wanar.
    „Es ist die einzige Möglichkeit“, antwortete Larkyen.
    „Erst als er Zairas Leben bedrohte, wurde er zu deinem Feind. Deshalb willst du ihn töten.“
    „Aye, das ist mein Streben.“
    „Verzeih, aber während ich damals zum Soldaten ausgebildet wurde, lernte ich, dass ein einziges Leben immer weniger wiegt als das L eben von vielen.“
    „Im Krieg mag das nur zu oft der Fall sein, aber wenn es um Freun

Weitere Kostenlose Bücher