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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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dass ich das Haus verlassen und bei einer Freundin übernachten musste. Als Letztes nahm ich meine Taschenlampe.
    Auf meiner Etage war alles ruhig, und ich blieb an den Aufzügen stehen und schnupperte. Falls es tatsächlich irgendwo brannte, wurde der Geruch von den Currygerüchen aus einem Essensbehälter überdeckt, den ein Nachbar neben den Müllschlucker gestellt hatte.
    Ich öffnete die Tür zum Treppenhaus, wo zu meiner Überraschung kein Licht brannte. Ich ging zurück auf den Korridor und wählte die Nummer des Portierschalters, aber es war wieder besetzt.
    Nach drei weiteren Versuchen verlor ich die Geduld. Ich zog die schwere Brandtür auf, leuchtete mit der Taschenlampe in das Treppenhaus und hielt mich an dem Eisengeländer fest, um nach unten zu gehen.
    Die angeblich feuerfesten Wände der Nottreppe waren auch schalldicht. Das einzige Geräusch in dem riesigen Treppenhaus war das Tappen meiner Halbschuhe auf den Betonstufen. Ich beschleunigte meine Schritte, als ich den Treppenabsatz im neunzehnten Stockwerk erreichte und sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Im achtzehnten Stock blieb ich abrupt stehen. Ich hörte ganz in der Nähe schweres Atmen. Ich versuchte, ruhig zu bleiben und sagte mir, dass es ein Nachbar war, den das ungewohnte Treppengehen vielleicht erschöpft hatte.
    »Hallo?« Ich drehte mich um und leuchtete mit der Taschenlampe in die Richtung, aus der ich gekommen war. Dort war nichts zu erkennen.
    Ich versuchte, die Tür zum beleuchteten Flur des Stockwerks aufzudrücken, aber sie war verschlossen. Ich richtete den Lichtstrahl nach unten. Da ich niemanden sah, ging ich weiter bis zum siebzehnten Stock. Auch dort stemmte ich mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Tür, wieder ohne Erfolg.
    Ich keuchte, und mein Herz hämmerte so laut, dass ich keine anderen Geräusche mehr wahrnehmen konnte.
    Ich rannte, die Hand am Geländer, ein Stockwerk tiefer, als ich deutlich das Quietschen von Gummisohlen hinter mir hörte.
    »Wer ist da?«, rief ich. Panik erfasste mich, da ich wusste, dass mich niemand hören konnte.
    Ich ließ meinen Unterarm am Geländer entlang nach unten gleiten und versuchte zwei Stufen auf einmal zu nehmen. Auf dem nächsten Treppenabsatz angekommen, leuchtete ich wieder nach oben. Da war jemand, größer als ich, ganz in Schwarz gekleidet und mit einer Maske über dem Kopf, der mich einzuholen versuchte.
    Ich ließ das Geländer los und tastete mich an der Wand entlang, während ich in meiner Jackentasche nach dem Wahlwiederholungsknopf meines Handys tastete.
    Da spürte ich eine behandschuhte Hand an meinen Hals, die mir die Luft abschnürte, während mich die andere Hand an der Schulter packte. Ich erhielt einen Stoß und stürzte die Stufen hinab auf den nächsten Treppenabsatz, wo ich keuchend in der Ecke liegen blieb.
    »Benito!«, schrie ich, als mein Handy aus der Tasche flog und über den Boden rutschte.
    Aus dem Handy hörte ich eine leise Stimme. »Hallo? Hallo? Wer ist da?«
    Der Angreifer stand jetzt über mir und packte meine Beine, um mich auf den Bauch zu drehen und mich wieder zu würgen.
    Ich trat mit den Füßen um mich und schrie in Richtung Handy: »Benito, hier ist Alex Cooper. Ich bin im Treppenhaus. Feuer! Benito. Feuer! «
    Ich schrie, so laut ich konnte. Aus jahrelanger Berufserfahrung wusste ich, dass mir eher jemand zu Hilfe kommen würde, wenn ich »Feuer« schrie anstatt »Vergewaltigung«.
    Der Mann hatte ein Knie auf dem Boden abgestützt und mir den Fuß des anderen Beins auf den Rücken gesetzt, um mit der einen Hand meinen Arm festzuhalten und mit der anderen nach dem Handy zu angeln. Als er mit seinem Kinn meinen Kopf streifte, gab er seltsam schnalzende Laute von sich, so als würde er mit der Zunge an die Vorderzähne stoßen.
    »Im Treppenhaus, Benito«, schrie ich wieder. Ich wusste nicht mehr, bis zu welchem Stockwerk ich gekommen war. »Ich... ich bin mir nicht sicher, Benito. Ich glaube, im sechzehnten Stock, Benito. Hilfe! Helfen Sie mir! «
    Mein Angreifer konnte nicht alles haben. Er musste meinen Arm loslassen, um das Handy aufzuheben. Als er das tat, hörten wir beide, wie Benito auf Spanisch jemandem die Anweisung gab, im Treppenhaus nach mir zu suchen.
    Der Angreifer ließ das Handy fallen, und ich hörte es die Stufen hinunterpoltern. Dann verpasste er mir einen Tritt in die Seite, sodass ich mich vor Schmerzen krümmte. Er rannte im Dunkeln die Treppe hoch, und kurz darauf hörte ich, dass irgendwo in

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