Totenmahl - Totenmahl - Death Dance
einem der Stockwerke über mir die schwere Eisentür geöffnet wurde und dann wieder ins Schloss fiel.
32
Ich war in der Lage, die Stufen zu meinem Handy hinabzukriechen und die Polizei zu verständigen, noch ehe die Handwerker bei mir waren.
Als der Sergeant und zwei uniformierte Cops vom neunzehnten Revier eintrafen, hatten die Elektriker von Con Edison ihre Reparaturarbeiten beendet. Der Strom funktionierte wieder, und die Aufzüge waren wieder in Betrieb. Es gab zwar keine Anzeichen für einen Elektrobrand, aber es würde noch einige Stunden dauern, bis man die Ursache für den Stromausfall ermittelt hatte.
Der Sergeant brachte mich in meine Wohnung, während die Cops Verstärkung anforderten, um das Gebäude vom Keller bis zum Dach zu durchsuchen. Wir setzten uns mit einem Glas Scotch ins Wohnzimmer und verfolgten die Suchaktion über das Polizeifunkgerät.
Als es an der Tür klingelte, stand Sergeant Camacho auf, um seine Leute hereinzulassen.
»Yo, Sarge. Ich wusste nicht, dass Sie sich mit Coop zusammengetan haben. Störe ich? Beim Cocktailstündchen? Beim letzten Tango?« Chapman lehnte, einen Zahnstocher kauend, im Türrahmen und hielt die Tür mit dem Fuß auf.
Camacho wurde rot und beteuerte, dass er nur auf den Notruf reagiert hatte und dass wir gerade dabei waren, den Papierkram für die Anzeige zu erledigen.
»Schon gut, Kumpel. Ruhig Blut. Nicht genug damit, dass ich die letzten sechs Stunden wegen eines Selbstmörders auf dem Dach eines Sozialwohnungsbaus in East Harlem in Bereitschaft war - jetzt sieht Blondie auch noch Gespenster im Treppenhaus. Du hättest mich wenigstens zu der Party danach einladen können.« Mike ging zur Bar. »Was dagegen, wenn ich mir statt Kaffee etwas Erfrischenderes gönne?«
»Gute Neuigkeiten verbreiten sich offenbar schnell.«
»Der Leiter des neunzehnten Reviers hat einen ungewöhnlichen Vorfall hier bei dir gemeldet. Lieutenant Peterson hörte es auf dem Polizeifunk und befahl mir, meinen Hintern so schnell wie möglich hierher zu schaffen. Der Revierleiter denkt übrigens, dass du ein Münchhausen-Syndrom hast. Dass du dir diese verrückten Geschichten nur einfallen lässt, weil du meine Gesellschaft schätzt.«
»Stell dir vor: Das Einzige, was ich noch mehr schätze als deine Gesellschaft, ist mein Schlaf.«
Eine Meldung über einen ungewöhnlichen Vorfall wurde immer dann gemacht, wenn die Sache für die Polizeispitze von Bedeutung war. Die Tatsache, dass eine Staatsanwältin, die gerade mit einer medienträchtigen Ermittlung betraut war, mitten in der Nacht aus ihrer Wohnung geholt und angegriffen wurde, wäre mit Sicherheit von Interesse.
»Sie wissen vermutlich, dass Ihre Jungs bisher nichts gefunden haben, Sarge. Ich habe gerade einen von ihnen in der Lobby getroffen, es gibt keine Anzeichen für einen Eindringling.«
Ich biss mir auf die Lippen und versuchte mich zu beruhigen.
»Das Haus ist groß. Am Tag hätten wir mehr Leute im Dienst und könnten die Durchsuchung doppelt so schnell und effizient erledigen.«
»Das kann doch nicht so schwierig sein. Er ist über die Treppe nach oben geflohen. Um das Haus zu verlassen, muss er früher oder später wieder nach unten«, sagte ich. »Willst du damit sagen, dass ihn niemand gesehen hat?«
Mike setzte sich mir gegenüber und legte seine Hand auf mein Knie. »Gib den Jungs Zeit, die Leute zu vernehmen. Vielleicht haben wir es mit einem Profi zu tun. Er kam rein, ohne dass es jemand merkte, und so ist er auch wieder raus. Geht’s dir gut?«
»Angesichts der Alternative geht’s mir blendend.«
»Hast du eine Ahnung, was der Kerl von dir wollte?«
Ich warf einen Blick zum Sergeant; ich hatte Angst, er würde mich für verrückt halten, wenn ich sagte, was ich wirklich dachte.
»Komm schon, Coop. Spuck’s aus.«
»Ihr haltet es doch nicht wirklich für einen Zufall, dass man mich aus der Wohnung gelockt hat?« Ich sah abwechselnd von einem zum anderen, erhielt aber keine Antwort. »Ihr glaubt doch nicht, dass dieser - wie darf ich ihn nennen? Dieser Irre? Ist euch das recht? -, also, dass dieser Irre rein zufällig da war, als in meiner Wohnung der Strom ausfiel? Komplett in Schwarz gekleidet, mit Handschuhen und einer Maske über dem Kopf, um weder Fingerabdrücke noch Kontaktspuren zu hinterlassen. Unsinn! Es hängt ganz bestimmt mit einer meiner Ermittlungen zusammen.«
»Hat er etwas gesagt? Etwas, was dir das Gefühl gab, dass er wusste, wer du bist?«
»Ob er etwas gesagt hat? Er
Weitere Kostenlose Bücher