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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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der Datenbank gefunden. Klar?«
    Â»Was glaubst du, warum haben Miesbach und Schackhaven nicht auf dein Papier reagiert?«, fragte Malbek.
    Â»Ich bin sicher, dass das auf der Tagung diskutiert wurde. Und jedes Bundesland will wieder eine eigene Lösung schnitzen. Aber eine Datenbank reparieren kostet Geld. Und die Herren werden doch dafür bezahlt, dass sie Geld sparen! Oder?«
    Allgemeines Gelächter.
    Â»Diese Abfragekonstellation kommt nicht vor, hat mir Schackhaven telefonisch mitgeteilt, als er von der Tagung zurückkam«, sagte Frerksen. »Also, wenn ihr ihm diese Geschichte präsentiert, beruft euch auf mich und darauf, dass in seinen Akten ein Papier von mir verschimmelt, das mindestens einem Menschen bisher das Leben gerettet hätte!«
    Man hörte, wie Frerksen sich eine Zigarette anzündete, einen langen Zug machte und den Rauch langsam ausatmete. »Ha! Das können die jetzt nicht mehr unter den Teppich kehren. Spätestens das Gericht wird die Frage stellen, wie das passieren konnte. Und dann wird man mich als sachverständigen Zeugen vernehmen!« Man hörte wieder, wie er inhalierte und lange ausatmete.
    Als Malbek am Schiffbrückenplatz in Rendsburg mit viel Glück einen Parkplatz gefunden hatte und sein Handy auf Anrufe und Nachrichten überprüfte, fand er eine längere Mail von Hoyer und Vehrs vor. Offensichtlich hatte er das Eingangssignal wegen der lauten Musik nicht gehört. Eine Kopie der Mail war an Lüthje gegangen.
    Die Datenbank hatte interessante Neuigkeiten ausgespuckt. In einigen Minuten würde er Laura Bordevig befragen und war dankbar für diese Informationen. Andrea Bordevig hatte zwei Eintragungen. Widerstand gegen die Staatsgewalt vor zwölf Jahren, während einer ungenehmigten Demo in Rendsburg, die mit einer Geldstrafe ausging. Dann kam es dicker: neun Monate auf Bewährung wegen fahrlässiger Tötung. Ihre acht Monate alte Tochter war allein im Auto erstickt. Laura Bordevigs Nichte.
    Andrea Bordevig hatte einen Job bei dem deutschen Ableger von Eatsave, einer internationalen Organisation mit deutschem Büro in Berlin, die sich den Missständen bei der Produktion von Lebensmitteln widmete. Also vermutlich auch Futtermitteln, dachte Malbek. Er hatte irgendwann irgendwo davon gehört, dass es in Schleswig-Holstein ein regionales Aktionsbüro von Eatsave geben sollte.
    Andrea Bordevig wohnte am Wittensee. Lüthje war wahrscheinlich schon unterwegs.
    Malbek schrieb zurück. »Versucht, über das Berliner Büro von Eatsave einen Ansprechpartner mit Handynummer für mich in Rendsburg zu finden. Aktives Mitglied wäre ausreichend. Treffpunkt vorschlagen: heute in etwa zwei Stunden am ehemaligen Betriebsgelände von Benny Rathke in Rendsburg. Adresse in Rathke-Akte.«

24
    Dagobert war tot. Laura Bordevig hatte gehofft, dass es Benny nur um diesen Spediteur Peter Arens ging, der in Konkurs war, wie er selbst, der ihn wegen der Lkws und der Leasingverträge »verraten« hatte, wie er es Andrea gegenüber ausgedrückt hatte. Andrea hatte es ihr erzählt, um ihr noch einmal ihren, Lauras, Verrat im Gerichtssaal in Erinnerung zu rufen.
    Merkwürdigerweise breitete sich in ihr seit gestern eine Ruhe aus, gleichzeitig unterbrochen von Angstanfällen. Gewissheit, dass sie den richtigen Weg gehen würde, um die Sache mit Benny zu beenden. Ob er es ahnte? Oder sogar darauf wartete?
    Sie hatte ihren Kollegen Kohlmorgen in Schleswig angerufen, weil der gemeinsam erarbeitete Plan für die Verhandlung in Meldorf neu überdacht werden musste. Ihr Mandant wollte bei dem Deal plötzlich mehr Geld. Nachdem sie mit Kohlmorgen das Problem einvernehmlich gelöst hatte, indem sie beschlossen hatten, dem Staatsanwalt ein paar Zugeständnisse zu machen, erzählte ihr Kohlmorgen von dem Mord am Wikingturm. Der Tote war Mitglied im Seglerverein gewesen, hatte ein Sozietätskollege erzählt. Ein anderer Kollege hatte sich in seiner Eigentumswohnung im Wikingturm aufgehalten und die Polizei an Dr. Kleemanns Boot gesehen.
    Laura hatte sich Kohlmorgen gegenüber für ein paar Sekunden entsetzt gegeben und dann den Gesprächsfaden zu Meldorf wieder aufgenommen. Nachdem sie aufgelegt hatte, wurde sie das Gefühl nicht los, dass Kohlmorgen merkwürdig geklungen hatte. Als ob er ihre Reaktion auf seine Neuigkeiten testen wollte. Redete man über sie? Wusste man in Schleswig und

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