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Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack

Titel: Totenmesse - Patterson, J: Totenmesse - Step on a Crack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Bennett leistet bei diesem Fall bei weitem mehr als üblich, und er arbeitet weiterhin an dem Fall. Ist das klar?«
    So ein Quatsch, was die anderen über den Polizeipräsidenten sagten, dachte ich mit einem unterdrückten Lächeln. Sie hatten Unrecht.
    Gant wirkte betroffen, doch er nickte. Eine Sekunde später klingelte sein Telefon. Er sprang von seinem Stuhl auf und rannte in den Flur, nachdem er die Nummer erkannt hatte.
    Kurz darauf kam er noch blasser zurück, als er schon war. »Das war der Direktor. Er hat gerade mit dem Präsidenten telefoniert. Es wurde ein Militäreinsatz veranlasst. Die Delta Force wurde mobilisiert und ist im Anmarsch.«

72
    Aus dem Konferenzsaal stolpernd, versuchte ich immer noch zu verstehen, was ich gerade gehört hatte. Ich war schon vorher mit großen Fällen beschäftigt gewesen, aber zum ersten Mal hörte ich eine Kriegserklärung.
    Gerade als ich dachte, die Situation könne nicht weiter eskalieren, sah ich, dass die gesamte Einsatzzentrale in den Flur des Rockefeller Centers umgezogen war, wo sie mehr Platz hatte. Ich erblickte Ned Mason, den Verhandlungsführer des NYPD, der einen Computerausdruck an eine Korkwand hängte. Paul Martelli, sein Kollege vom FBI, telefonierte am Schreibtisch neben ihm.
    »Dann stimmt es also? Thurman ist tot?«, fragte Mason. Er musste immer wissen, was los war.
    Ich nickte ernst. »Er war tot, als sie ihn zum Tor hinauswarfen.«
    Mason, ebenfalls nickend, machte ein Gesicht, als hätte ihn ein Backstein getroffen.
    »Wie konnte so was passieren?«, fragte Martelli schockiert. »In Russland, vielleicht in Bagdad. Aber mitten in Manhattan? Jesses. Hat diese Stadt nicht schon genug durchgemacht?«
    »Offenbar nicht«, antwortete ich. »Wie läuft es mit den Geldüberweisungen?«
    »Geht voran.« Mason deutete auf die Blätter an der Korkwand, auf denen jeweils der Name der Geisel, ihre Vertreter und die Höhe der Lösegeldsumme standen.
    »Ich habe gerade mit Eugena Humphreys Leuten in L. A.
telefoniert«, erklärte er. »Sie bringen auch das Lösegeld für die beiden Baptistenpfarrer auf, die in der Kirche festgehalten werden.«
    »Das ist großzügig«, sagte ich.
    »Wenn die anderen nur auch so kooperativ wären«, fuhr Mason fort. »Rooneys Finanzverwalter weigert sich, Geld freizugeben, solange er nicht persönlich mit einem der Geiselnehmer geredet hat. Als wir ihm sagten, das sei unmöglich, hat er aufgelegt und weigert sich seitdem, meine Anrufe entgegenzunehmen. Das ist doch unglaublich, oder? Als würde er einen Vertrag aushandeln, statt seinen Mandanten aus der Gefahr zu befreien. Ach, und eins von Charlie Conlans Kindern hat rechtliche Schritte eingeleitet, um die Überweisung des Geldes zu verhindern. Das Arschloch geht davon aus, dass sein Vater bereits tot ist, und will sein Erbe nicht aufs Spiel setzen.«
    »Praktizierter Familiensinn«, meinte ich.
    »Sie sagen es«, stimmte Martelli zu.
    »Wie viel haben wir bis jetzt zusammen?«, fragte ich.
    Mason tippte Zahlen auf einem Tischrechner ein. »Sechsundsechzig Millionen auf einem Treuhandkonto. Zehn fehlen noch, dann haben wir sechsundsiebzig und können die Überweisung starten.«
    »Haben Sie das Lösegeld für den Bürgermeister abgezogen?«, fragte ich.
    Mason riss die Augen auf. »Sie haben Recht. Okay. Ziehen wir seine drei Millionen wieder ab, beträgt die Gesamtsumme dreiundsiebzig Millionen. Fehlen also nur noch sieben.«
    »Nur«, wiederholte ich. »Ihnen ist schon klar, dass jemand, der das Wort ›nur‹ im Zusammenhang mit einer Summe von sieben Millionen Dollar verwendet, sich eindeutig
zu viel mit den Reichen und Berühmten abgegeben hat?«
    »Es ist, wie der Mann gesagt hat«, fügte Martelli hinzu, der den Telefonhörer in die Halsbeuge klemmte. »Eine Million hier, eine Million da, und bald schon redet man von echtem Geld.«

73
    Jack saß auf den Stufen zum Hochaltar, die Antenne seines Funktelefons zwischen den Zähnen. Er hatte vor acht Jahren aufgehört zu rauchen, überlegte aber ernsthaft, wieder damit anzufangen. Er hatte gewusst, die Operation würde stressig werden, hatte sogar den versuchten Angriff vorausgesehen. Aber das war Theorie. Das wirkliche Leben konnte ganz anders sein - nämlich total verhext, dachte er. Das Blut pochte in seinem Schädel, während er die umliegenden Fenster nach Scharfschützen absuchte.
    Vielleicht habe ich es zu weit getrieben, überlegte er und blickte auf den mit der Flagge bedeckten Sarg der First Lady vor sich. Egal, ob

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