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Totenmesse

Titel: Totenmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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eines Herzens, und er ist immer noch da.
    Obwohl man ihn fast nicht mehr sieht.
    Manchmal bin ich das soziale Spiel so leid, das unwillkürlich zwischen Menschen in einer Gruppe entsteht. Ist das Spiel zwischen Menschen ein Krieg? Ein ununterbrochener Stellungskrieg?
    Ist die Gewalt nur eine andere Sprache, um zu sagen: Seht mich?
    Â»Gut, dann sind wir klar«, sagte Kerstin Holm. »Es ging doch ganz einfach?«

15
    Der kleine Raum im Polizeipräsidium auf Kungsholmen, der die ebenso überambitionierte wie ironische Bezeichnung Kampfleitzentrale trug, lag völlig verlassen. Nur ein Fernseher lief.
    Ein amerikanischer Präsident sprach:
    Â»Liebe Mitbürger! Die Ereignisse im Irak haben die letzten Tage der Entscheidung erreicht. Seit mehr als einem Jahrzehnt haben die Vereinigten Staaten und andere Nationen geduldige und ehrenwerte Versuche unternommen, das irakische Regime auf friedlichem Weg zu entwaffnen. Das Regime hat sich als Bedingung für die Beendigung des Golfkriegs im Jahre 1991 verpflichtet, seinen Bestand an Massenvernichtungswaffen offenzulegen und diese zu vernichten.
    Seitdem hat die Welt sich zwölf Jahre lang in Diplomatie geübt. Wir haben im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mehr als ein Dutzend Resolutionen verabschiedet. Wir haben Hunderte von Waffeninspektoren entsandt, um die Entwaffnung des Iraks zu kontrollieren. Unser guter Wille ist nicht erwidert worden.
    Das irakische Regime hat Diplomatie als Vorwand benutzt, um Zeit und Vorteile zu gewinnen. Es hat den Resolutionen des Sicherheitsrats, die volle Abrüstung forderten, in gleichbleibender Weise getrotzt. Im Lauf der Jahre sind Waffeninspektoren der UNO von irakischen Offiziellen bedroht, elektronisch abgehört und systematisch getäuscht worden. Friedliche Versuche, das Regime des Iraks zu entwaffnen, sind wieder und wieder gescheitert – weil wir es nicht mit friedliebenden Männern zu tun haben.
    Nachrichtendienstliche Informationen, die unserer Regierung und befreundeten Regierungen vorliegen, lassen keinenZweifel daran, dass der Irak weiterhin Massenvernichtungswaffen besitzt und sie bereits gegen die Nachbarn des Iraks und gegen das eigene irakische Volk eingesetzt hat.
    Die Geschichte des Regimes im Mittleren Osten ist von rücksichtsloser Aggression geprägt. Es ist von tiefem Hass auf Amerika und unsere Freunde beseelt und hat Terroristen geholfen, sie ausgebildet und ihnen Unterschlupf gewährt, aktive Al-Kaida-Kämpfer eingeschlossen.
    Die Gefahr liegt auf der Hand: Indem sie mithilfe des Iraks an chemische, biologische oder auch nukleare Waffen gelangen, können die Terroristen ihre erklärten Ziele verwirklichen und Tausende oder Hunderttausende unschuldiger Menschen in unserem Land oder in anderen Ländern töten.
    Die Vereinigten Staaten und andere Nationen haben nichts getan, um diese Bedrohung auf sich zu ziehen oder zu verdienen. Aber wir werden alles tun, um sie zu besiegen. Statt auf die Katastrophe zuzutreiben, werden wir einen Kurs der Sicherheit steuern. Bevor der Tag des Schreckens kommen kann, bevor es zu spät ist, wird diese Gefahr beseitigt werden.
    Die USA haben die uneingeschränkte Souveränität, zur Wahrung ihrer eigenen nationalen Sicherheit Gewalt einzusetzen. Diese Pflicht obliegt mir als Oberkommandierendem, kraft des Eides, den ich geleistet habe, des Eides, den ich nicht brechen werde.
    Der Kongress der USA hat in Erkenntnis der Bedrohung für unser Land im letzten Jahr mit überwältigender Mehrheit die Anwendung von Gewalt befürwortet. Amerika hat versucht, mit den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten, um gegen die Bedrohung anzugehen, weil wir das Problem auf friedliche Weise lösen wollten. Wir glauben an die Aufgabe der Vereinten Nationen. Eines der Ziele bei der Gründung der UNO nach dem Zweiten Weltkrieg war es, aggressiven Diktatoren entgegentreten zu können, aktiv und rechtzeitig,bevor sie Unschuldige angreifen und den Frieden zerstören können.
    Im Falle des Iraks hat der Sicherheitsrat in den frühen 1990er-Jahren gehandelt. Durch die Resolutionen 678 und 697 – die beide noch in Kraft sind – sind die Vereinigten Staaten und unsere Alliierten autorisiert, Gewalt anzuwenden, um dem Irak seine Massenvernichtungswaffen zu nehmen. Dies ist keine Frage der Autorisierung, es ist eine Frage des Wollens.
    Im letzten September habe ich auf der Generalversammlung der Vereinten

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