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Totenmesse

Titel: Totenmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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diejenigen, die Sie beraubt haben. Vielleicht Mord.«
    Haavard Naess betrachtete Sara Svenhagen eine Weile und wandte sich dann an Geir. Als er mit ihm sprach, hörte es sich genauso an wie bei Geir. Schließlich drehte er sich wieder um und sagte: »Wir haben weder den Ehrgeiz noch die Mittel, jemanden zu foltern oder zu ermorden. Wenn das, wovon Sie sprechen, tatsächlich geschehen sein sollte.«
    Â»Die Existenz der Bank steht auf dem Spiel«, sagte Lena Lindberg mit eingestelltem Feldstecher. »Es ist doch klar, dass unser Freund Geir hier über Leichen gehen würde, um sie zu retten. Genauso klar ist, dass wir zur Finanzaufsicht und zur Wirtschaftspolizei gehen, wenn Sie es weiter abstreiten. Und unterwegs gehen wir bei den Medien vorbei.«
    Geir produzierte seinen bisher längsten Wortschwall. Naess zog die Stirn in Falten, und die Polizistinnen machten sich auf etwas richtig Ungehobeltes, wenngleich von Naess Frisiertes, gefasst.
    Schließlich kamen die Worte: »Geir hat eine Nichte, die genau wie Sie ist, Lena Lindberg. Sie heißt Anne. Weibliche Polizisten imponieren ihm sehr.«
    Sara Svenhagen lachte. Lenas Streitlust schien sich in Rauch aufzulösen. In den Rauch der Verwirrung. Gerade als sie zum vernichtenden Schlag ausholen wollte.
    Stattdessen wieder ein Wortschwall von Geir. Naess zögerte, bevor er dolmetschte. Doch am Ende nickte er und sagte: »Wiederum rein hypothetisch: Wäre es möglich, die Medien herauszuhalten?«
    Â»Wenn Sie mit uns zusammenarbeiten, haben wir keinen Anlass, sie einzuschalten«, sagte Sara Svenhagen.
    Haavard Naess seufzte. »Ich würde mir wünschen, dass wir alle uns einig sind darin, dass die folgende Überlegunghypothetisch ist. So hypothetisch, dass sie nicht einmal in Ihren Berichten landet.«
    Sara Svenhagen vermied es, Lena Lindberg anzusehen. Sie dachte kurz nach und sagte dann: »Wenn Sie vollkommen aufrichtig sind, werden wir die Angelegenheit diskutieren. Im Rahmen der Ermittlungen und nicht außerhalb. Sie sind also beraubt worden? Um welche Uhrzeit?«
    Â»Gestern. Exakt um 13.45 Uhr.«
    Sara nickte. Das war der Test. Danke, Cilla.
    Â»Wie viel ist verschwunden?«
    Â»Eine hohe Summe. Rein hypothetisch.«
    Â»Eine hypothetische Million?«
    Â»Zwanzig hypothetische Millionen.«
    Â»Jesses«, sagte Lena Lindberg.
    Â»Wie ist es passiert?«, fragte Sara Svenhagen.
    Â»Genau wie Sie gesagt haben. Die Firewall brach zusammen, und bevor noch das System reagieren konnte, hatte sie sich wieder aufgebaut. Es dauerte nur zwei Sekunden. Eine unglaubliche Präzision.«
    Â»Und wohin verschwand das Geld?«
    Â»Auf ein schwer zugängliches Konto in der Schweiz. Als wir es geschafft hatten, da ranzukommen, war das Geld spurlos verschwunden. Und damit meine ich spurlos.«
    Â»Jemand hat es abgehoben? In der Schweiz?«
    Â»Das ist denkbar. Eine andere Möglichkeit ist eine Kontoserie. Sodass das Geld unaufhörlich von Konto zu Konto wandert, von Bank zu Bank, weltweit. Geir und ich haben so etwas schon früher einmal gesehen. Eine automatische Datenschleife. Aber dazu bedarf es enormer Kenntnisse in der Datenverarbeitung.«
    Â»Was uns wohl zum Kern der Sache führt. Wer kann solche Datenkenntnisse besitzen? Und eine so eingehende Kenntnis Ihrer internen Sicherheitsverkabelung. Würde ein Hacker das schaffen, oder sind spezifische interne Kenntnisse erforderlich?«
    Â»Ein richtig gewiefter Hacker würde alles schaffen. Außer herauszufinden, wo unsere Sicherheitsverkabelung zu finden ist. IRL. Es war unser letztes außervirtuelles Schutznetz.«
    Â»IRL?«
    Â»In real life«, sagte Geir. Aber mehr sagte er nicht. Er ließ Naess fortfahren.
    Â»Wir haben uns natürlich ein bisschen unter denkbaren Kandidaten umgesehen. Aber darin sind Sie vermutlich doch besser als wir.«
    Â»Welche?«
    Â»Das System ist ja zentral von Oslo aus entwickelt worden, aber ich glaube, dass wir uns auf unsere Leute dort verlassen können.«
    Â»Pli«, sagte Lena Lindberg.
    Geir nickte ihr höflich zu und sagte auf Schwedisch: »Ganz genau, Lena.«
    Lena kniff mehrmals fest die Augen zu.
    Â»Dagegen haben wir«, fuhr Naess fort, »mit der Installation vor Ort in unseren außervirtuellen Büros eine Reihe international angesehener Computersicherheitsunternehmen beauftragt.«
    Â»Außervirtuell ist ein interessantes Wort«, sagte Sara

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