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Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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die Bettdecke.
    Minuten vergingen.
    Eine.
    Zwei.
    Tränen liefen mir die Schläfen entlang.
    Drei.
    Vier.
    Schließlich beruhigte sich meine Atmung, meine Finger entspannten sich.
    Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich nur Schwärze und den sanft orangefarbenen Schein des Radioweckers. Ich starrte die Ziffern an und zwang mich zu logischem Denken.
    Schließlich ließ die Wut nach. Ich fing an, das Mosaik der letzten drei Stunden zu sortieren.
    Was war hier passiert? Hatten Anne und ich nur einen Einbrecher beim Stehlen gestört, oder waren wir über etwas viel Bösartigeres gestolpert? Einbruchdiebstahl passte nicht so recht.
    Wieder verkrampften sich meine Finger. Ein Fremder hatte meine Privatsphäre verletzt.
    Wer? Ein sehr wählerischer Dieb, der es nur auf ganz bestimmte Wertgegenstände abgesehen hatte? Ein Junkie, der nach allem suchte, was er für den nächsten Schuss zu Geld machen konnte? Jugendliche auf der Suche nach einem neuen Kick?
    Warum? Vor allem, warum diese grundlose Gewalt?
    Ich erinnerte mich an Ryans Worte.
    Was wurde gestohlen?
    Annes Laptop und ihre Kamera.
    Was stimmte hier nicht?
    Das Schmuckkästchen hatte der Dieb direkt vor Augen gehabt. Es enthielt Wertgegenstände und war leicht zu transportieren. Warum nicht das mitgehen lassen? Der Fernseher? Der DVD-Spieler? Weniger leicht zu transportieren. Mein Laptop? Vor Aufregung über Annes Ankunft hatte ich ihn im Kofferraum meines Autos gelassen.
    War der Eindringling aufgeschreckt worden, bevor er sich die teuren Sachen unter den Nagel reißen konnte? Unwahrscheinlich. Er hatte sich die Zeit genommen, Sachen kaputtzumachen. Angenommen, es war ein Er. Grundlose Gewalt ist eher eine Männerdomäne.
    Die Vordertür war offen, als wir ankamen. Die Hoftüren waren von innen verschlossen. Bei einer Flucht durch die Verandatür hätte der Einbrecher über den Hinterhofzaun klettern müssen.
    Na und? Genau so war er ja auch hereingekommen. Hatte er die Wohnungstür nur geöffnet, um mich zu erschrecken, wenn ich nach Hause kam? Hatte er Bird hinausgeworfen, oder war der Kater durch die Verandatür geflüchtet, als er Glas splittern hörte?
    Ich drehte mich um. Schlug aufs Kissen. Drehte mich wieder auf den Rücken.
    Warum diese Verwüstung? Wo waren meine Nachbarn? Hatte niemand den Lärm gehört?
    Hatte Ryan Recht? War die Sache mehr als nur ein simpler Einbruchdiebstahl? Einbrecher arbeiten leise.
    Warum die Scheibe so sauber aus der Verandatür schneiden, dann aber Spiegel und Bilder zertrümmern?
    Warum das Gemälde zerstören?
    Wieder kam mir die Wut hoch.
    War die Tat eine Drohung? Eine Warnung?
    Wenn ja, an wen? An mich? An Anne?
    Von wem? Einer meiner schizoiden Spinner? Irgendein schizoider Spinner? Annes Freund aus dem Flugzeug?
    In meinem Kopf kollidierten die Gedanken.
    Ich hörte leises Knirschen, wie flüsternde Schritte im Sand. Ein Gewicht traf das Bett, dann rollte Birdie sich an meinem Knie zusammen.
    Ich streckte die Hand zu ihm aus und streichelte ihn.
    »Ich liebe dich, Bird, mein Junge.«
    Birdie streckte sich an meinem Bein.
    »Und was dich angeht, du widerlicher Hurensohn. Ja, heute hast du’s mir gezeigt, aber irgendwann kommt der Tag der Abrechnung.«
    Ich redete laut über sanftes Schnurren hinweg.
     
    Ich wachte auf mit dem Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Keine klare Erinnerung, nur ein Rumoren im Unterbewusstsein.
    Und plötzlich hatte ich alles wieder deutlich vor mir.
    Ich öffnete die Augen. Sonnenlicht funkelte in den Splittern auf dem Teppich und dem Toilettentisch.
    Birdie war verschwunden. Durch die leicht geöffnete Tür hörte ich ein Radio.
    Anne fand ich in der Küche, wo sie Kaffee trank, ein Kreuzworträtsel löste und David Bowie mitsummte.
    Als sie mich hörte, sang sie lauter.
    »Ch-ch-ch-changes!«
    »Ist das ein Vorschlag?«, fragte ich. »Was soll ich ändern?«
    Über ihre Lesebrille hinweg, ein blumengemustertes Monster in Pink und Grün und eine von einem Dutzend, das sie sich jedes Jahr im Steinmart kauft, schaute sie meine Haare an.
    »Diese Frisur zum Beispiel.«
    »Siehst auch nicht gerade taufrisch aus.«
    Anne hatte ihre Haare oben auf dem Kopf mit einer Spange zusammengefasst. Das wirre Büschel stand von ihrem Kopf ab wie die Krone von Katys Sittich.
    »Ich habe mir schon überlegt, ob ich gründlicher aufräumen soll, aber ich wusste nicht so recht, was ich alles anfassen darf.«
    Anne stand auf, goss Kaffee ein und gab ihn mir.
    »Danke.«
    »Was liegt für die Eidechse auf dem

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