Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
wieder zu Lafleur.
    Minuten später saßen Ryan und ich an einem Resopaltisch, zwischen uns vier Würstchen und zwanzig Pfund Pommes.
    Mein Handy klingelte, als ich eben nach meinem zweiten Würstchen griff. Wie üblich verschwendete Claudel keine Zeit mit einer Begrüßung.
    » Vous avez raison. «
    Ich hätte mich beinahe verschluckt. Claudel gab zu, dass ich mit etwas Recht hatte?
    Ryan fragte mit Blicken und Armbewegungen, ob er mir auf den Rücken klopfen solle. Ich schlug seine Hand weg.
    »Monsieur Stéphane Ménard wurde als Stephen Timothy Menard geboren, seine Eltern stammten aus Vermont. Genevieve Rose Corneau und Simon Timothy Menard.«
    »Fisher hat sich also korrekt erinnert.«
    »Die Menards waren Lehrer, die nebenbei eine kleine Gemüsefarm mit Direktverkauf außerhalb von St. Johnsbury betrieben. Papa starb siebenundsechzig, als der Junge fünf Jahre alt war. Mama starb zweiundachtzig.«
    »Wie kam Menard nach Kanada?«
    »Ganz legal. Corneau wurde in Montreal geboren. Nachdem sie Menard kennen lernte, zog sie nach Vermont, heiratete dort und wurde amerikanische Staatsbürgerin. Passenderweise besuchte Rose eben die Familie zu Hause, als der kleine Stephen sein Kommen ankündigte.«
    »Ménard besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft?«
    »Ja.«
    »Aber seinen Wohnsitz verlegte er erst neunundachtzig nach Kanada?«
    »Als Corneau 1982 starb, erbte Menard die Gemüsefarm. Ein guter Hektar Land und ein Haus mit zwei Schlafzimmern.«:
    Ich rechnete schnell nach. »Menard war damals zwanzig.«
    »Ja.«
    Ryan spritzte Essig auf seine Fritten, hörte aber aufmerksam zu.
    »Blieb Menard in Vermont?«
    »Charbonneau klärt das noch mit der Polizei in St. Johnsbury ab. Ich habe herausgefunden, dass Menards Großeltern 1988 bei einem Autounfall hier in Montreal ums Leben kamen.«
    »Lassen Sie mich raten. Menard erbte das Haus von grand-mère und grand-père Corneau, sagte au revoir zu Vermont, setzte accents auf seinen Namen und zog nach Norden.«
    »Er nahm das Haus der Corneaus im November 1988 in Besitz.«
    »In Pointe St. Charles.«
    Claudel las die Adresse vor.
    Ich machte eine Geste zu Ryan. Er gab mir einen Stift, und ich schrieb die Adresse auf eine Serviette.
    »Ist er Junggeselle?«
    »Kein Hinweis, dass sonst noch jemand dort lebt.«
    »Ist Menard in den Staaten vorbestraft?«
    »Fahren unter Alkoholeinfluss mit siebzehn, ansonsten war der junge Mann ein Musterknabe.«
    Claudels Arroganz hatte ihre übliche Wirkung auf meine Laune.
    »Hören Sie, bis jetzt haben wir uns auf die Opfer konzentriert, den Fall praktisch von unter her aufgerollt. Ich glaube, wir sollten jetzt umdenken und von oben nach unten vorgehen. Versuchen herauszufinden, wer sie in diesem Keller verscharrt hat.«
    »Und Sie glauben, dieser Menard ist der Mann mit der Schaufel?«
    »Haben Sie eine bessere Idee, Monsieur Claudel?«
    Wir legten gleichzeitig auf.
    Zwischen Bissen von meinem zweiten Würstchen gab ich Claudels Informationen an Ryan weiter. Falls er irgendwelche Zweifel in Bezug auf Menard hatte, behielt er sie für sich.
    »Menard muss jetzt in den Vierzigern sein«, sagte er, zerknüllte das Wachspapier, in dem die Würstchen eingewickelt waren, und stopfte sie in den fettfleckigen Karton, der unsere Fritten enthalten hatte.
    »Ohne offensichtliche Einkünfte in den letzten Jahren.«
    »Aber Grundbesitz in Vermont und Quebec.«
    »Und jede Menge tote Verwandte«, sagte ich.
    Charbonneau rief an, als wir eben aufstehen wollten.
    »Wie steht’s, Doc?«
    »Gut.«
    »Hatte ein paar interessante Gespräche mit einigen von unseren Nachbarn aus den Green Mountains. Wie’s aussieht, hat Ihr Junge einen College-Abschluss gemacht.«
    »Wo?«
    »University of Vermont, 1984. Die nette Dame von der Registratur faxte mir sogar ein Foto aus einem Jahrbuch. Der Junge sieht aus wie der Traum jeder Mutter. Wuschelkopf und Sommersprossen, Clark-Kent-Brille und ein Lächeln wie Donny Osmond.«
    »Ein Rothaariger?«
    »Und wie. Ach, und das wird Ihnen gefallen, Doc. Menard hat seinen Bachelor in Anthropologie gemacht.«
    »Im Ernst?«
    »Es kommt noch besser. Menard studierte weiter. Er schrieb sich für ein Aufbaustudium in Archäologie ein in einem Ort namens …« Pause. »Moment. Ich hab’s. Chico.«
    Meine Pulsfrequenz schoss in die Stratosphäre.
    »California State University in Chico?«
    Ryan riss erstaunt den Kopf herum, als er die Schärfe in meiner Stimme hörte.
    »Ja. Ziemlich weit weg für einen Jungen aus

Weitere Kostenlose Bücher