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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Bronzierung noch eine Vergoldung«, antwortete ich. »Was wir brauchen, ist die Erlaubnis, diese Straße entlangzuwandern, bis wir Plaugg finden.«
    »Der Erträglich Strahlende«, fügte Snarks hinzu.
    »Tut mir leid«, versicherte Devano uns. »Wenn das Reptil auch nur einen Schritt auf die frische Farbe macht, werdet ihr meinen Zorn zu spüren bekommen!«
    »Vielleicht kann ich ja außen herum gehen«, schlug Hubert vor und deutete auf die uns umgebenden Hügel.
    Der Gott schüttelte den Kopf. »Die halten dein Gewicht nicht aus. Das ist das Problem, wenn man an einem so durchscheinenden Ort wie diesem hier leben muß. Und es ist ein langer Weg nach unten.«
    »Und meine Flügel sind für diese Art Sport nicht mehr in der richtigen Verfassung«, seufzte Hubert.
    »Unglücklicherweise müssen wir nun wirklich weiter«, konstatierte ich. »Wir müssen zu Plaugg…«
    »Dem Mäßig Bescheidenen…« warf Snarks ein.
    »… um meinen Meister zu retten!« schloß ich.
    »Und was wird aus mir?« wollte Hubert mit einem leichten Zittern in der Stimme wissen.
    »Du bleibst zurück«, beschied Snarks ihm brutal, »hier bei dem goldpinselnden Gott.«
    »Das ist gar nicht so schlimm«, versicherte Devano ihm. »Ich hatte die Techniken des Pflastersteinanmalens schon seit längerem mit keinem mehr diskutiert.«
    »Pflastersteinanmalen?« fragte Hubert. »Ich bin sicher, daß es sich hier um ein faszinierendes Thema handelt, aber wenn ich noch einmal darüber nachdenke, haben sich meine Flügel in den letzten paar Minuten genug ausgeruht. Auf, auf und – uh – davon!«
    Mit diesen Worten erhob sich Hubert ein paar Schritte in die Luft.
    »Wehe, du landest vor der Absperrung!« rief Devano. »Dann ist hier Plagenfurt!«
    »Jawohl, mein Herr, Eure Göttlichkeit, mein Herr«, keuchte Hubert. Er flog vorwärts, sein Gesicht schmerzverzerrt.
    »Dürfen wir jetzt auch gehen?« fragte ich den Gott.
    »Aber immer«, antwortete Devano. »Solange ihr auf der linken Seite bleibt. Den Teil habe ich zuerst gestrichen.«
    Ich dankte dem Gott, Der Goldene Farbe Auf Pflastersteine Malt, und wir setzten unseren Weg schweigend fort – die einzigen Geräusche, die zu vernehmen waren, entstanden durch den immerwährenden ätherischen Hintergrundchor. Wir trafen wenige Augenblicke später auf Hubert. Der Drache atmete schwer; er war auf der Stelle zusammengebrochen, an der sich die Straße in drei Richtungen gabelte.
    »Ich habe – meine Flügelmuskulatur – in der letzten Zeit nicht mehr genug trainiert!« japste er. »Für die nahe Zukunft ist Fliegen – nicht mehr drin.«
    »In der Tat«, beruhigte ich das Reptil, obwohl ich mich fragte, wie wir ohne Huberts flügelschlagende Unterstützung hier wieder wegkommen sollten, nachdem wir mit Plaugg gesprochen hatten.
    Statt dessen stellte ich die andere Frage, die mir durch den Kopf ging.
    »Wo geht es hier zu Plaugg?«
    »Der Entschlossene Sowohl-als-auch«, bekräftigte Snarks.
    »Wie bitte?« donnerte eine neue Stimme.
    Nachdem wir drei unseren ausgesetzten Herzschlag wieder in Gang gebracht hatten, hielten wir nach dem Besitzer dieser überwältigenden Stimme Ausschau. Egal wie häufig es geschah, an dieses Rufen-aus-dem-Nichts konnten normale Sterbliche sich einfach nicht gewöhnen. Eine Gestalt in einer Tunika winkte uns von der mittleren Straße aus zu.
    »Hab’ gehört, ihr hattet Probleme!« rief der Neuankömmling. Dieses Mal erschreckten wir uns nur für einen Augenblick. »Oh, tut mir leid. Donnernde Stimmen liegen an der Umgebung. Es ist die einzige Möglichkeit, uns verständlich zu machen – bei dieser dämlichen Hintergrundmusik.« Die hohen Soprane summten glücklich im Hintergrund. »Und wenn ihr meint, daß es hier unerträglich ist, dann solltet ihr mal im Einkaufszentrum vorbeischauen.«
    »Wie bitte?« fragte ich. Ich hatte schon von diesen ›Einkaufszentren‹ gehört. Das kam doch aus den Niederhöllen?
    »Aber das tut jetzt nichts zur Sache«, fuhr der Neuankömmling fort. »Ich bin hier, um euch den rechten Weg zu weisen.«
    »In der Tat?« wunderte ich mich.
    »Exakt. Ich bin Devoono, der Gott, Der Wanderern Den Rechten Weg Durch Die Umleitungen Der Unteren Ebenen Des Himmels Zeigt.«
    »Das ist alles?« frage Snarks.
    Devoono nickte. »Eine ziemlich spezialisierte Angelegenheit. Aber ich garantiere dir, daß eine solche Aufgabe nicht ohne Reize ist.«
    »Und die wären?« wollte Snarks wissen.
    »Nun, zum einen muß ich keine Pflastersteine anmalen«, antwortete

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