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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Devoono. »Aber ich habe gehört, daß ihr Reisenden euch verirrt habt?«
    »In der Tat«, antwortete ich, froh darüber, daß dieser Gott in besserer Stimmung war als der letzte, dem wir begegnet waren. »Wir möchten zu Plaugg.«
    »Der Unbeschreiblich Inkonsequente«, zirpte Snarks fromm dazwischen.
    »Das ist leicht.« Devoono deutete auf den rechten Abzweig. »Da entlang. Es ist der erste Stammsitz… na ja, die erste Behausung, an der ihr vorbeikommt.«
    »So nahe?« freute ich mich. »Wie können wir dir danken?«
    Der Gott nickte nur freundlich. »Das braucht ihr nicht. Das ist besser, als herumzusitzen und den ganzen Tag den Hinterausgang zu beobachten.«
    Dann verschwand er ohne ein Geräusch.
    »Es ist alles ein wenig verwirrend hier«, bemerkte Hubert.
    »Machst du Witze?« erregte sich Snarks. »Es ist schrecklich verwirrend hier. Die geschmolzenen Schleimtümpel der Niederhöllen sind ein Kinderspielplatz dagegen. Immerhin weißt du dort, daß jederzeit etwas herausklettern und dich schnappen kann.«
    »In der Tat«, unterbrach ich die beiden. »Ich denke, es ist Zeit, daß wir uns jetzt Plaugg schnappen gehen.«
    »Den Entschieden Unentschlossenen«, konnte Snarks sich nicht verkneifen.
    »Wenn ihr mir folgen wollt?« schlug ich vor und ging die goldene Straße auf der rechten Seite hinunter.
    Die Behausung kam fast unmittelbar nach dem Abzweig in Sicht, und mir wurde augenblicklich klar, warum der freundliche Gott von vorhin gezögert hatte, dies einen Stammsitz zu nennen. Obwohl es sehr groß war, hatte es doch offensichtliche baustatische Ungereimtheiten. Um es gnädig zu formulieren: Es brauchte dringend ein wenig Renovierung. Die massiven Säulen neben der Tür standen gefährlich schräg, die zahlreichen Statuen waren mit Rissen durchzogen, und merkwürdig orangefarbene Brocken pflasterten den Vorgarten.
    Es war ein etwas wunderlicher Platz, um es vorsichtig auszudrücken. Ich hatte noch nie ein Gebäude gesehen, das gleichzeitig so gewöhnlich und so erhaben wirkte. Selbst wenn Devoono uns nicht den Weg gezeigt hätte, wäre es unverwechselbar gewesen.
    Das mußte der Stammsitz von Plaugg sein.

 
Kapitel Dreizehn
     
     
»Etikette ist für Magier ebenso bedeutend wie für andere Sterbliche. Nehmen wir doch nur den Fall, daß einer Ihrer zahllosen angeheirateten Verwandten sich wiederholt abfällig über die Sauberkeit in Ihrem trauten Heim äußert. Sie werden darauf nur höflich lächeln und ihm mitteilen, daß Sie mehr als willig seien, ihn auf magische Weise in einen Besen zu verwandeln.«
    aus: – FRAGEN SIE EBENEZUM: KLEINES HANDBUCH ZUM GUTEN BENEHMEN, vierte Auflage; von Ebenezum, dem höflichsten Zauberer der Westlichen Königreiche.
     
    Wir gingen zur Vordertür, welche ein wenig lose in den Angeln zu hängen schien.
    »Soll ich?« fragte Hubert und ballte seine massive Drachenfaust, um anzuklopfen.
    »Nein«, erwiderte ich, »ich glaube, daß die Ehre, unsere Ankunft anzukündigen, Snarks gebühren sollte. Schließlich ist er dasjenige Mitglied unserer Gemeinschaft, das zu Plaugg betet.«
    »Dem Ungeeignet Unausgeglichenen«, flüsterte Snarks, von Ehrfurcht ergriffen. »Wer hätte gedacht, daß ich einmal hier stehen würde, vor dem baufälligen Stammsitz von IHM?«
    »Wirst du jetzt klopfen oder nicht?« wollte Hubert wissen.
    Der Dämon blinzelte und bedachte den Drachen mit einem vernichtenden Blick. »Das ist das Problem mit Drachen. Keinen Sinn für die Erhabenheit des Augenblicks. Ich werde klopfen, wenn ich mich geistig darauf vorbereitet habe.«
    Snarks holte tief Luft und klopfte an.
    Eine weibliche Stimme antwortete.
    »Wir brauchen nichts!«
    Snarks trat einen Schritt zurück. »Seid ihr euch sicher, daß wir hier richtig sind?«
    »In der Tat«, antwortete ich. »Zumindest der letzte Gott hat das behauptet.«
    »Das bedeutet, daß Plaugg nicht alleine lebt!« Snarks schauderte bei dem Gedanken. »Die theologischen Implikationen sind nicht auszudenken.«
    »Wir sind immer noch nicht drinnen«, erinnerte der Drache den Dämon. »Wir müssen den Kerl noch von Angesicht zu Angesicht sehen.«
    »Den Kerl?« explodierte Snarks. »Du bezeichnest IHN als ›den Kerl‹? Ich lasse dich hiermit wissen, daß Plaugg - gesegnet sei sein glorreich unscheinbarer Name – der Ultimative Kerl ist!«
    »In der Tat«, griff ich beruhigend ein. »Vielleicht solltest du noch einmal klopfen.«
    Snarks glättete seine Roben und atmete mehrmals tief ein und aus.
    »Du hast natürlich

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