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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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herausbekommen hatte, daß ich der Ewige Lehrling war; wie Tod meine Seele für sich beanspruchte, die – eben weil ich der Ewige Lehrling war - für ihn bisher unerreichbar war; wie ich es bislang geschafft hatte, das Schreckgespenst auf seiner selbstauferlegten Suche nach meiner Seele zu behindern; wie mein Meister in die Gefangenschaft von Tod geraten war, so daß ich nun mein Leben gegen das meines Meisters tauschen mußte; und daß ich einen Weg suchte, Ebenezum zu befreien, ohne mich dabei selbst opfern zu müssen.
    »Oh, natürlich!« bestätigte Plaugg. »Ich kenne das. Da ich ein Gott bin, kann ich auch alles vollbringen, wißt ihr.«
    »Dann werdet Ihr uns helfen, Euer Beliebigkeit?« jubelte Snarks.
    Plaugg zögerte für einen Moment. »Alles für einen Gläubigen…«
    Er wartete einen Augenblick, in dem Snarks und ich ein Lächeln miteinander tauschten.
    »… innerhalb der angemessenen Grenzen«, schloß er.
    »Was habe ich euch gesagt?« geiferte Devuna. »Nichts als bla, bla, bla.«
    »Also, also, meine Liebe«, besänftigte Plaugg sie. »Es gibt tatsächlich eine Menge Dinge, die ich tun kann. Es kostet mich eben nur ein wenig Zeit.« Er blickte Snarks und mich abwesend an. »Wir müssen euch irgendwie in das Königreich von Tod schmuggeln. Ich bin unglücklicherweise nicht hundertprozentig auf dem laufenden, wie man Gläubige in andere Ebenen der Existenz versetzt.« Er lächelte bedauernd. »Ich habe genug damit zu tun, das für mich selbst zu vollbringen.«
    »Genauer gesagt, er verläßt niemals das Haus«, erklärte Devuna hilfsbereit. »Ich bekomme ihn noch nicht einmal dazu, daß er den Rasen mäht.«
    »Also, also«, verteidigte sich Plaugg. »Das ist nicht ganz richtig. Ich muß lediglich genau auf meine Bewegungen achten. Bewege ich mich richtig, dann komme ich zum Krämer an der Ecke, um einzukaufen. Sollte ich aber einen Fehler machen, dann könnte ich den Lauf des Universums verändern.« Er zuckte erschöpft mit den Schultern. »Niemand versteht die Probleme eines Gottes.«
    »Ausreden, immer nur Ausreden«, meckerte Devuna.
    »Am wenigsten meine Frau«, fuhr Plaugg fort. »Nun, wie eilig ist die Rettung deines Zauberers?« Er starrte für einen Moment in die Luft, dieweil er seine Lippen stumm bewegte; dann blickte er wieder Snarks und mich an. »Wäre Mittwoch in zwei Wochen ausreichend?«
    »Ab-ber, Eure Unerwartetheit!« stammelte Snarks. »Das kann doch…« Seine Stimme erstarb, denn der Dämon war unfähig, seinem Gott zu widersprechen.
    »In der Tat«, warf ich hilfreich ein. »Dann könnte es bereits zu spät…«
    Plauggs Gelächter enthielt einen Hauch von Verzweiflung. »Oh, richtig, ihr hattet gesagt, es wäre sehr eilig. Es ist nur so, wenn du ein Gott bist, dann hast du alles gleichzeitig im Kopf! Eine sofortige Lösung, hmm?«
    »Unseligerweise wahr, Euer Erträglichkeit!« antwortete Snarks. »Wir müssen das Reich von Tod so schnell wie möglich erreichen.«
    Plaugg seufzte. »Geschwindigkeit, wie? Ich wüßte nicht, wie ich euch da helfen kann.«
    »Das kannst du zweimal sagen!« kam Devunas Stimme aus dem Hintergrund.
    »Ihr könntet natürlich«, meinte Plaugg nachdenklich, »den Linienbus…«
    »In der Tat«, sagte ich. »Ein Linienbus?« Mit diesem himmlischen Begriff war ich nicht vertraut.
    »Was für eine tolle Idee!« erklärte Devuna, und echte Bewunderung schwang plötzlich in ihrer Stimme mit. »Der Linienbus bringt sie in Null Komma nichts nach unten. Jedes Äon oder so erinnerst du mich daran, warum ich dich geheiratet habe.«
    »Denk dir nichts dabei«, bemerkte Plaugg selbstgefällig.
    »Das tue ich gewöhnlich auch nicht«, sagte Devuna mit einem Lächeln.
    »Mein Schatz«, lenkte Plaugg ein, »du hast nicht zufälligerweise irgendwo einen Fahrplan?«
    Die Göttin dachte angestrengt nach. »Stimmt. Irgendwo müßte hier einer sein.« Ihre Brauen zogen sich zusammen, und dann materialisierte ein Stück Pergament in ihrer Hand. Sie studierte den Inhalt für einen Moment. »Da haben wir aber Glück gehabt. Der Expreß ›Reich des Todes‹ fährt in siebzehn Minuten ab!«
    »In der Tat«, wiederholte ich mich, mittlerweile völlig verwirrt. »Ein Linienbus?«
    »Sorge dich nicht«, beruhigte mich Plaugg. »Ich werde auf alle Einzelheiten achten. Wo findet die Abfahrt statt, meine Liebe?«
    »Mal sehen«, Devuna studierte ihr Pergament erneut.»Oh, Perltor ist wegen Umbaumaßnahmen geschlossen. Alle Abfahrten finden zur Zeit von Himmelsreich aus

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