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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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statt.«
    »Himmelsreich also«, lächelte Plaugg. »Da bringe ich euch im Handumdrehen hin.« Er hielt inne und winkte dem Drachen in der Einfahrt zu. »Euch alle drei. Und wenn ihr sonst noch etwas braucht, dann fragt mich ruhig. Deshalb bin ich da. Ich höre fast alles – und laßt mich hinzufügen, das kann sich zu einem Problem auswachsen. Aber da ich jetzt weiß, daß ihr eventuell rufen werdet, werde ich auch hinhören. Nun, mal sehen…«
    Er biß sich vor Konzentration auf die maßvoll göttliche Unterlippe.
    »Bedeutet das, daß du wieder mit den Hausbesuchen anfängst?« wollte seine Frau wissen.
    »Eine Minute.« Plaugg runzelte die Stirn.
    »Für Hausbesuche hat er Zeit«, meckerte Devuna vor sich hin, »aber putzt er mal die Treppen? Manchmal…«
    »Ich hab’s!« schrie Plaugg triumphierend auf. »Eine gute Reise. Und vergeßt nicht, zu schreiben!«
    Die Stimme des Gottes verklang, und Snarks und ich wurden von Rauch eingehüllt. Meine Gefährten und ich wurden zu dem ›Linienbus‹, was immer das auch sein mochte, transportiert.
    Aber eins schien nun sicher: Endlich waren wir auf dem Weg zur Rettung meines Meisters! Meine Freude wäre völlig ungetrübt gewesen, hätte sich nicht ein bestimmter Gedanke in meinen Kopf geschlichen:
    Wenn wir im Königreich von Tod angelangt waren, was dann?

 
Kapitel Vierzehn
     
     
Mir fällt bei dieser Gelegenheit eine amüsante kleine Geschichte ein, die mir zu Beginn meiner langen Karriere begegnete. Ein gewisser Spruch, der eigentlich das Wissen eines gewissen Königs hätte verdoppeln sollen, hatte aufgrund eines kleinen Fehlers meinerseits die Nasen sämtlicher Einwohner besagten Königreichs verdoppelt. Ich hatte gerade zu einer wohlformulierten Entschuldigung angesetzt, als der König, dessen Gesichtserker übrigens schon vor meinem Zauber nicht gerade klein gewesen war, auf die Szene trat, im Schlepptau den königlichen Scharfrichter, und einen befriedigenden Abschluß unseres Geschäfts verlangte – oder etwas anderes. Der zornige Mob jedoch, dem nichts weniger am Herzen lag als der befriedigende Abschluß des königlichen Geschäfts, erhob sich, stürmte die Burg und entriß mich den Händen des königlichen Scharfrichters. Nach nur wenigen weiteren Fehlversuchen meiner seife brachte ich es fertig, die Auswirkungen des Spruchs, will sagen die Nasenlänge des Großteils der Bevölkerung, wieder in gewünschte Proportionen zurückzuführen, auch wenn ich es unglücklicherweise verabsäumte, den Gegenzauber auf die königliche Nase auszudehnen.
Und sodann verließ ich besagtes Land, jedoch – und ich denke, diese Episode zeigt wie keine andere meine zutiefst faire Geschäftseinstellung –, nicht ohne ein anonymes Blatt geschrieben zu haben, in dem ich den König darüber informierte, daß, rücke er seine Krone weit in den Nacken, er seinen Kopf in der gewünschten Position halten könne, besagter Kopf ihm also nicht permanent auf die Brust sacken würde.
Nun werden Sie sich vielleicht fragen, warum ich Ihnen diese kleine Geschichte erzählt habe. Denken Sie doch: Wie konnte es möglich sein, daß ich von einer zornigen Menschenmenge wenige
Sekunden vor meiner Hinrichtung befreit wurde? Nun, die Moral unserer Geschichte dürfte wohl offensichtlich sein: Es lohnt sich immer, zu inserieren.
    aus: – BESCHWÖREN LEICHT GEMACHT: DIE GESAMMELTEN REDEN VON EBENEZUM, DEM MÄCHTIGSTEN ZAUBERER DER WESTLICHEN KÖNIGREICHE, Band CCCXII, im Jahr des Dämonen in den ersten drei Wochen des Sommers
     
    »Paßt auf die Stufe auf!«
    Der Rauch hatte sich schlagartig verzogen. Ich stand am Fuß einer leicht vibrierenden Treppe.
    »Beeilt euch ein bißchen!« sagte ein Männchen rechts neben mir. Er war in eine graue Tunika gekleidet, und seinen Kopf bedeckte eine ebensolche Kappe. »Schließlich muß ich mich nach dem Fahrplan richten. Und ich brauche eure Fahrtausweise.«
    Fahrtausweise? Ach ja, vielleicht meinte er das kleine, rechteckige Pergament, welches ich in der Hand hielt. Ich reichte es ihm.
    »Okay«, sagte das Männchen und deutete auf die Treppe. »Du kannst dich hinsetzen, wo immer du willst.«
    Ich stieg vorsichtig die bebende Treppe empor, während sich das Männchen an Snarks wandte.
    »Den Fahrtausweis! Sag mal, du bist doch ein Dämon, oder?«
    Snarks beglückwünschte ihn zu seiner Scharfsichtigkeit.
    »Wir haben nicht viele Dämonen auf dieser Tour. Eigentlich haben wir niemanden auf dieser Tour. Es ist ein weitverbreitetes Vorurteil, daß eine

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