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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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die Hand. »Mama? Nick hier. Hör zu: Riley und ich kommen heute Nachmittag bei dir vorbei. Wir brauchen einen Ort, wo wir uns ein paar Tage zurückziehen können. Außerdem möchte ich dich um einen großen Gefallen bitten … Und zwar, dass du deine Tasche packst und für ein paar Tage zu einer Freundin ziehst. Wir brauchen das Haus für uns allein. Was? Nein, damit hat das nichts zu tun. Nein, wirklich nicht. Wenn es dich beruhigt - wir haben sogar eine Anstandsdame dabei. Was? Keine Ahnung, wie wär’s denn mit Mrs. Drewencki? Na
gut, dann frag halt Mrs. Teklinski. Weiß ich nicht, Mama, das musst du schon selbst organisieren. Schließlich bist du doch die Königin von Polen. Sag einfach, dass du vorbeikommst. Du weißt doch: Dein Wille ist deinen Freundinnen Befehl. Genau. Und nicht vergessen - du musst schon heute Nachmittag verschwinden. Sobald du unbesorgt zurückkommen kannst, ruf ich dich an. Was? Nein, ich habe gesagt, dass ich dich anrufe, wenn du zurückkommen kannst. Vielleicht solltest du mal dein Hörgerät überprüfen lassen. So, ich muss jetzt los. Danke. Ja, dir auch.« Er klappte das Handy zu und schob es sich in die Tasche.
    Dann sah er Sarah an. »Sie haben völlig recht, Sarah, wir müssen hier schleunigst weg. Wir müssen für ein, zwei Tage untertauchen, bis mein Freund Sanjay die Präparate untersucht hat. Dann fahren wir nach Tarentum und anschließend nach Mencken. Und wenn das überstanden ist, gehe ich Santangelo an den Kragen.«
    Nick sammelte seine Behälter ein und ging zur Tür. Unterwegs stellte sich ihm Riley in den Weg.
    » Wir gehen Santangelo an den Kragen.«

37. Kapitel
    Sie trafen erst am späten Nachmittag in Tarentum ein. Nick und Riley fuhren zusammen, Sarah folgte den beiden in ihrem eigenen Wagen. Sie hatten sich für die längere Strecke entschieden, die Route 28, die am Allegheny River entlangführte, der sich rechts von ihnen wie eine grüne Schlange durch die Landschaft wand. An manchen Stellen kam der Fluss der Straße ganz nahe, um dann wieder eine Kurve zu beschreiben und hinter Häusern, Bäumen oder Fabrikgebäuden zu verschwinden. Nach einigen Kilometern erschien er plötzlich wieder direkt neben der Straße. Die Flüsse von Pittsburgh sind das Gefäßsystem der Stadt, und die Bebauung folgt den Wasserwegen wie lebende Zellen, die sich an die Blutgefäße anlagern. Auf beiden Seiten des Flusses führen schmale Straßen die steilen bewaldeten Hänge hinauf, und diese Straßen werden von schiefergedeckten Häusern gesäumt, die sich wegen der kalten Winter eng aneinanderschmiegen.
    Die drei fuhren bis zu einem kleinen Motel am Stadtrand, wo Sarah sich unter falschem Namen allein einmietete. Inzwischen war es draußen bereits fast dunkel, und Nick und Riley standen unweit des Motels in einer BP-Tankstelle an der Telefonsäule.
    »Meldet sie sich nicht?«
    »Nein, sie muss schon weg sein«, sagte Nick. »Braves Mädchen.«
    »Und jetzt?«

    Nick dachte kurz nach. »Am liebsten würde ich ja noch schnell in mein Gewächshaus gehen und die Präparate in Sicherheit bringen.«
    »Nein, das ist zu gefährlich. Was, wenn Santangelo plötzlich auftaucht? Oder wenn er bereits auf dich wartet?«
    Auf Nicks Stirn erschien eine Falte.
    »Warum hast du deine Mom nicht gebeten, die Präparate mitzunehmen?«
    »Das Gewächshaus ist voll mit Präparaten. Was hätte ich denn zu ihr sagen sollen? ›Wir brauchen bloß die Phaenicia sericata und die Calliphora vicina . Die Coeruleiviridis interessieren mich nicht‹? Meine Mom kann doch nicht mal eine Kakerlake von einer Pirogge unterscheiden.«
    Riley erschauderte. »Dann können mir ihre Piroggen in Zukunft gestohlen bleiben.«
    »Los, komm - wir machen es genau so, wie wir es vorhin besprochen haben.«
    Die beiden fuhren eine kurvenreiche Straße hinauf. Oben angekommen stellten sie den Wagen am Waldrand ab, gingen dann zu Fuß wieder ein Stück hangabwärts und näherten sich Nicks Haus schließlich von hinten.
    Als sie aus dem Wald traten, ragten plötzlich drei meergrüne Wassertanks vor ihnen auf, die über die Stadt Tarentum zu wachen schienen. Die mit Millionen Litern Wasser gefüllten Tanks dienten der Versorgung der Menschen unten in der Stadt, und niemand vermochte mehr genau zu sagen, wann sie dort aufgestellt worden waren. Mit ihrer Ummantelung aus riesigen gebogenen Blechplatten, die an den Stoßkanten sorgfältig verschweißt waren, überragten sie alle anderen Bauwerke auf den Hügeln rings um Tarentum. Das

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