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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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forderte ihn wortlos dazu auf, ihr die Waffe zu übergeben.
    Santangelo schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber das geht nicht.«
    »Sie brauchen hier keine Pistole«, sagte Sarah.
    »Hoffentlich nicht - hängt ganz von Ihnen ab.«
    »Wir haben doch eine Vereinbarung.«
    »Ja, richtig - dieselbe Vereinbarung wie in Tarentum.«
Santangelo sah auf die Uhr. »Ich gebe Ihnen zehn Minuten.«
    Sarah half Riley, von dem Stuhl aufzustehen. Dann gingen die beiden Frauen langsam zu einer Tür auf der hinteren Seite des Raumes.
    »Hey«, sagte Santangelo. »Wo wollen Sie hin?«
    »In die Küche«, erwiderte Sarah. »Was dagegen? Ich möchte ungestört mit Riley sprechen.«
    Santangelo zuckte mit den Achseln und setzte sich auf Rileys Stuhl. »Aber beeilen Sie sich. Sonst langweile ich mich hier noch zu Tode.«
    In der Küche setzte Sarah Riley wieder auf einen Stuhl und stellte sich ihr gegenüber an die Küchenzeile. Riley sah ihre Schwester völlig fassungslos an.
    »Bitte sag, dass das alles nicht wahr ist«, murmelte sie. »Bitte sag, dass er dich mit jemandem verwechselt.«
    »Nein, du verwechselst mich mit einem kleinen Mädchen, das es längst nicht mehr gibt. Ich bin nämlich in den vergangenen Jahren erwachsen geworden, Riley.«
    »Oh, Sarah, um Gottes willen: Warum ?«
    »Natürlich, damit du endlich deine Nieren bekommst. Hast du nicht gehört, was ich vorhin gesagt habe: Dir bleibt in deinem Zustand gar nichts anderes mehr übrig, als alle Bedenken über Bord zu werfen.«
    »Du meinst, ich soll jemanden umbringen lassen, um mein eigenes Leben zu retten? Hast du wirklich geglaubt, dass ich so etwas je akzeptieren würde?«
    »Eigentlich solltest du davon ja gar nichts erfahren. Wir hatten nämlich ursprünglich vor, jemanden ausfindig zu machen, der einen Spenderausweis hat. Anschließend hätten wir dir dann seine Nieren über das offizielle Spendersystem zukommen lassen. Du wärst unter solchen Umständen ohnehin sofort auf der Liste auf den ersten Platz gerückt, weil
du so ein seltener Fall bist. Dann hättest du deine neuen Nieren bekommen, Riley, und nie erfahren, welchem Umstand du sie verdankst. So hatte ich das mit Zohar und seinen Leuten vereinbart. Und deswegen habe ich mich auch bereit erklärt, für diese Leute zu arbeiten.«
    »Und an wen hattet ihr als ›Spender‹ gedacht, Sarah? Vielleicht an eine Mutter? Oder an einen Familienvater? Oder an eine Frau in meinem Alter mit einer Schwester, die so alt ist wie du? Hättest du wirklich einen anderen Menschen umgebracht, um mein Leben zu retten?«
    »So einfach ist das nicht. Wenn Zohar und seine Leute einen Spender aussuchen, orientieren sie sich nicht nur an medizinischen Kriterien. Zum Beispiel hat der Mann, der den Reifen gewechselt hat, seine Frau ständig misshandelt, wusstest du das? Und weißt du, weshalb er in Homewood auf den Seitenstreifen gefahren ist? Nicht etwa um an seinem eigenen Auto den Reifen zu wechseln, nein, sondern an meinem . Ich habe mich dort in einem tief dekolletierten Kleid neben meinen Wagen gestellt und dem Kerl einen schmachtenden Blick zugeworfen. Hättest du mal sehen sollen - der hat praktisch eine Vollbremsung gemacht. Glaubst du etwa, der Kerl hätte angehalten, wenn ich alt, hässlich oder fett wäre? Keine Chance. Der Typ stand gegenüber seiner Frau in einer Schuld, die er ohnehin nie mehr hätte begleichen können. Trotzdem war er sofort bereit, sich auf die erstbeste attraktive junge Frau zu stürzen. Wenn du mich fragst, ob ich bereit bin, das Leben eines solchen Drecksacks zu opfern, damit du weiterleben kannst, würde ich sagen: zehn von der Sorte.«
    »Und was ist mit euren Klienten ?«, fragte Riley. »Was wisst ihr über die? Ist Mr. Vandenborre eine Art Engel? Wie behandelt der seine Frau? Ist er vielleicht auch hinter jüngeren Frauen her? Oder hat er sonst Dreck am Stecken?
Kannst du mir dazu vielleicht eine verlässliche Auskunft geben?«
    »Nein, kann ich nicht - und es ist mir auch egal. Aber dich kenne ich, Riley, und dich liebe ich nun einmal. Seit ich ein kleines Mädchen war, bist du für mich das Allerwichtigste. Was hätte ich denn tun sollen - einfach zusehen, wie du stirbst?«
    »Das heißt, du suchst jetzt noch schnell ein Spenderorgan für mich und assistierst bei einem kleinen Mord. Danach bekomme ich meine neuen Nieren und heirate Nick, und hinterher leben wir glücklich bis ans Ende unserer Tage. So hattest du dir das doch vorgestellt, oder? Nur dass wir ganz sicher alles andere als

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