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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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übernehmen?«
    Nick überlegte kurz. »Nicht solange Sie sich ausweisen können. Was soll ich denn eigentlich genau für Sie tun - einen Todeszeitpunkt bestimmen?«
    »Ich suche nach … Anomalien.«
    »Aha, Anomalien. Sie meinen Auffälligkeiten , oder? Ich vermute mal, Sie haben diese Larven an einer Leiche sichergestellt. Und dabei ist Ihnen etwas Merkwürdiges aufgefallen?«
    »Ich möchte alles wissen, was sich durch eine entomologische Analyse feststellen lässt. Zeitpunkt, Schauplatz und Ursache des Todes.«

    »Also alles Dinge, die ein Rechtsmedizinisches Institut normalerweise selbst untersucht.«
    »Ja, normalerweise schon.«
    Nick musterte sie intensiv. »Fragen über Fragen.«
    »So ist es. Also helfen Sie mir nun?«
    »Dreihundertfünfzig Dollar«, sagte Nick. »Ich brauche eine Woche, vielleicht zwei.«
    »So lange?«
    »So ist nun mal die Realität , liebe Frau Kollegin. Selbst ich lerne dazu.«
    »Kann Ihnen denn Ihr Assistent nicht helfen?«
    »Sie meinen Sanjay? Glauben Sie, dass sich die Larven ihm zuliebe schneller verpuppen? Außerdem ist Sanjay nicht mein Assistent. Wir haben früher mal zusammen an der Penn State studiert. Heute arbeitet er als Forschungsbiologe in Pittsburgh. Er hilft mir bei einem kleinen Forschungsprojekt: Wir machen gerade eine Aufstellung der genetischen Fingerabdrücke sämtlicher forensisch relevanten Fliegenarten. Im Larvalstadium lassen sich die meisten Fliegen nämlich nicht unterscheiden. Die DNS-Sequenzen geben uns die Möglichkeit, die einzelnen Spezies künftig schon in einem ganz frühen Entwicklungsstadium zu erkennen. Ein bahnbrechendes Projekt …«
    Dann war plötzlich hinten an der Tür ein Geräusch zu hören. Als Riley sich umdrehte, sah sie eine kleine stämmige Frau in einem schreiend bunten Kleid. Die nicht mehr ganz junge Dame strahlte übers ganze Gesicht. Schreiend ist tatsächlich das richtige Wort, dachte Riley. Der Lippenstift der Frau war zu rot, ihre Perlen waren zu groß, und ihr Haar war zu hoch aufgetürmt. Doch ansonsten machte sie einen überaus herzlichen und gewinnenden Eindruck. Dann räusperte sich die Frau abermals.

    »Nick, willst du uns denn nicht …?« Sie wies mit dem Kopf auf Riley.
    Nick blieb stumm.
    »Nicky! Wer ist diese reizende junge Frau? Sei so lieb und sag es deiner Mutter.«
    »Mama, darf ich dir Dr. Riley McKay vorstellen. Dr. McKay, darf ich bekanntmachen: Das zuckende Rot-Blau-und-Gelblicht dort drüben in der Tür - das ist Mrs. Camilla Polchak höchstpersönlich, Herrscherin über Großpolen respektive über sämtliche Polen, die es nach Tarentum und Natrona Heights verschlagen hat.«
    »Die Mama ?«, sagte Riley leise.
    »Vierhundert Dollar«, beschied Nick sie knapp. »Nur weiter so.«
    »Eine Frau Doktor «, sagte Mrs. Polchak strahlend. »Zwei Doktoren hier in diesem Chaos. Ihr müsstet euch mal sehen.«
    »Mama«, sagte Nick. »Am besten, du streust uns jetzt gleich eine Ladung Reis aufs Haupt, dann hast du das jedenfalls hinter dir. Und wir werden uns bemühen, noch bis Weihnachten einen Enkel hinzukriegen.«
    »Was redest du da - Enkel? Wie kommst du denn darauf ? Ich freue mich einfach, wenn ich statt deiner beiden Bullaugen mal ein hübsches Gesicht zu sehen bekomme.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung in Nicks Richtung und nahm Rileys Arm. »So ein hübsches Gesicht«, sagte sie. »Schauen Sie sich das hier mal an. Nichts als Käfer, Fliegen und Spinnen und noch viel schlimmere Sachen.«
    »Mama …«
    »Nicky ist blind«, sagte sie, ohne ihn weiter zu beachten. »Gewiss ist Ihnen seine Brille nicht entgangen. Na ja. Aber sonst ist er eigentlich ein richtig attraktiver Mann. Bleiben Sie zum Tee?«

    »Was? Oh. Würde ich sehr gern, Mrs. Polchak. Aber leider habe ich heute noch eine Menge zu tun.«
    »Ständig beschäftigt«, schimpfte Mrs. Polchak. »Sogar zu beschäftigt, um mit einer einsamen alten Frau eine Tasse Tee zu trinken?«
    Nick verdrehte die Augen. »Warum machst du eigentlich nicht in Immobilien, Mama? Du würdest ein Vermögen verdienen.«
    Mrs. Polchak sah ihn böse an. »Warum sollte ich wohl arbeiten? Ich habe doch einen reichen Sohn - einen richtigen Doktor. Obwohl, du musstest ja unbedingt Leichen -Doktor werden - ein Doktor, der keinen müden Zloty nach Hause bringt. Welcher normale Mensch kommt schon auf die Idee, ausgerechnet Leichen-Doktor zu werden?«
    »Frag sie doch mal«, sagte Nick. »Ich bin schließlich voreingenommen.«
    Mrs. Polchak sah Riley schweigend an.
    »Ich

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