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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Sie wissen also, wann er eine Autopsie durchführt,
und können vielleicht ein bisschen hinter seinem Rücken herumschnüffeln.«
    » Herumschnüffeln? Und wie soll ich das anstellen, Nick? Ich habe zwar ein abgeschlossenes Medizinstudium und bin Fachärztin - eine erfahrene Pathologin sogar. Doch von forensischer Medizin verstehe ich fast gar nichts. Wie soll ich da denn herumschnüffeln ?«
    »Aber von forensischer Medizin verstehe ich zufällig eine ganze Menge«, sagte Nick. »Vielleicht können wir ja zusammenarbeiten: Ich kümmere mich um die rechtsmedizinischen Fragen, und Sie bringen Ihre pathologische Expertise ein. Das ergibt doch insgesamt einen ganz anständigen forensischen Pathologen, oder?«
    »Danke«, sagte Riley. »Aber ich habe längst nicht genug Geld, um Sie für Ihre Dienste angemessen zu bezahlen. Ich muss das doch alles aus eigener Tasche berappen.«
    »Meine Honorarvorstellungen sind sehr bescheiden. Habe ich Ihnen nicht gerade erst einen hundertprozentigen Preisnachlass auf die erste Rechnung gewährt?«
    Riley sah ihn an. »Nick, Sie kennen mich doch gar nicht. Und wenn ich nun einfach nur völlig durchgeknallt bin? Wenn einfach die Fantasie mit mir durchgegangen ist?«
    »Die blauen Schmeißfliegen sind jedenfalls kein Fantasieprodukt.«
    »Und warum wollen Sie mir helfen?«
    »Weil Sie mich an mich selbst erinnern: Sie sind verdammt schlau, Sie sehen super aus, und Sie sind pleite.«
    »Nein, im Ernst.«
    »Na gut«, sagte Nick seufzend. »Wenn Sie es unbedingt wissen wollen. Wegen meiner Mutter. Die liegt mir ständig damit in den Ohren, dass ich endlich den Söhnen Polens beitreten soll. Und dann immer diese Piroggen - ich kann Piroggen nun mal nicht leiden. Ganz ehrlich, ich würde Ihnen sogar Geld dafür geben, wenn Sie mich aus dem Schlamassel rausholen.«
    »Nick. Warum ?«
    Schließlich erwiderte Nick ihren Blick. »Reicht Ihnen eine schlichte Antwort?«
    »Ja, das reicht.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Weil Sie so gut riechen.«

7. Kapitel
    Wie jeden Donnerstagabend fuhr er um Punkt sieben Uhr aus der Garage. Kurz zuvor hatte er noch wie üblich mit Melissa gestritten, weil er sich wie jede Woche mit seinen Kumpels treffen wollte. Mein Gott - einmal die Woche. Er war doch sonst jeden Abend zu Hause. Hatte er nicht erst vor ein paar Monaten extra einen Pokerabend abgesagt? Hatte er die beiden Jungs etwa nicht zum Spiel der Pittsburgh Penguins gefahren?
    Ja, ja, Melissa hatte die Kinder den ganzen Tag am Hals. Na und? »Und was glaubst du, was ich den ganzen Tag in der Firma mache?«, hatte er gefragt. »Da kann ich mir doch einmal die Woche einen schönen Abend machen, verdammt noch mal.« Melissa hat schließlich auch ihre Freundinnen, dachte er. Die hängt doch ständig mit denen bei Starbucks herum. Da kann ich doch wohl einmal die Woche abends weggehen. Einmal die Woche , dafür müsste sie mir sogar dankbar sein. Er drückte das Kreuz durch und umfasste entschlossen das Lenkrad.
    Er bog auf der Franklin Street nach links, dann auf der Kittanning Street nach rechts ab, wie er es jeden Donnerstagabend tat. Er kam an den endlosen Reihenhäusern vorbei, die wie Bücher in einem Regel nebeneinanderstanden - mit ihren vollgestellten Veranden, den immer gleichen Vordächern und dem sorgfältig gepflegten teppichgroßen Rasenstück im Vorgarten.
    Zwei Straßenzüge später veränderte sich die Situation
ziemlich schlagartig: baufällige Verandadächer, ungepflegte Häuser, von denen die Farbe abblätterte, hier und da sogar eine Dachrinne, die bis zum Boden herabhing. Wieder zwei Straßenzüge weiter hörte die Wohnbebauung plötzlich ganz auf. Links und rechts heruntergekommene Leihhäuser, Verbrauchermärkte, mit Stacheldraht eingezäunte Lagerhöfe. Im kalten Licht der Quecksilberlampen erschienen die Schattenrisse in der Dämmerung wie mit der Rasierklinge gezogen. Alles, was nicht gerade schwarz war, leuchtete in ein und demselben elektrischen Blau.
    Wie jeden Donnerstagabend, wenn er hier vorbeikam, drückte er reflexartig mit dem Ellbogen die Türverriegelung herunter.
    Bis zum Ende der Kittaning Street war es jetzt nicht mehr weit. Dort angekommen, würde er wie üblich wieder nach links abbiegen - weg von den Pornoläden und den zugenagelten Kirchen, die hier die Straße säumten. Als er schließlich das Ende der Kittaning Street erreichte, tat er etwas, was er sonst noch nie getan hatte - er hielt an, allerdings nicht ganz freiwillig. Auf der Linksabbiegerspur stand

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