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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ein Sprinter in den Startlöchern sitze und auf Ihren Anruf warte. Und da heißt es immer, dass die Männer so anspruchsvoll sind.«
    Sie fasste ihn am Arm und zog ihn in den Raum.
    »Wo sind denn die Kollegen?«, fragte Nick. »Alles so tot hier, wenn ich mir die Freiheit erlauben darf.«
    »Ja, heute Abend ist hier echt nichts los. Bislang kein einziger Fall. Ich habe den Hilfskräften etwas Geld in die Hand gedrückt, damit sie sich eine Pizza und ein Bier genehmigen können.«
    »Spendabel«, sagte er. »Und das alles aus Privatvermögen. Apropos. Ich wollte Sie auch gerade wegen einer Projektförderung ansprechen. Darüber müssen wir später unbedingt noch reden.«

    »Nick, die anderen sind schon seit zwanzig Minuten weg. Die könnten jeden Augenblick wieder hier sein.«
    »Dann sollten wir besser anfangen. Was ist denn los?«
    »Heute früh ist hier eine Leiche eingeliefert worden. Genickschuss. Der Mann hat anscheinend hinten an seinem Auto gerade den Reifen gewechselt. Er ist einfach kopfüber gegen den Kotflügel gekippt. Völlig verwahrloste Gegend. Keine gute Idee, dort einen Reifen zu wechseln. Scheint so, als ob ihn jemand aus dem fahrenden Auto abgeknallt hat. Ein Raubüberfall war es jedenfalls nicht. Es ist alles noch da: seine persönlichen Wertsachen und Papiere, und im Auto fehlt auch nichts. Sieht ganz nach einer Jugendgang aus.«
    »Und was ist mit der Autopsie? Hatte Freund Lassiter heute zufällig Dienst?«
    Sie nickte. »Ich hab ihm meine Hilfe angeboten, doch er hat mich natürlich weggeschickt - und zwar mit dem noblen Auftrag, den Studenten an der Medizinischen Fakultät zu erläutern, wie man einen Kugelschreiber richtig hält. Kurz bevor ich Sie angerufen habe, hab ich noch schnell den Polizeibericht durchgesehen. Mutmaßlicher Todeszeitpunkt: gestern am frühen Abend. Die Beamten haben mit der Frau des Ermordeten gesprochen. Der Mann ist um Punkt sieben Uhr abends von zu Hause weggefahren. Er war um halb acht mit einigen Freunden zum Pokern verabredet, ist dort aber nie angekommen. Lassiter hat die Autopsie gleich heute früh vorgenommen.«
    »Und?«
    »Nach einer Obduktion wird zunächst der Totenschein ausgestellt, allerdings ist dort lediglich die unmittelbare Todesursache vermerkt. Lassiters offizieller Autopsiebericht wird erst in ein, zwei Wochen vorliegen - ich habe aber mit einem seiner Autopsietechniker gesprochen. Der Mann sagt, dass die Kugel durch das Hinterhauptbein in den Kopf
eingedrungen ist. Es gibt nur eine Eintritts-, aber keine Austrittswunde - also eine kleinkalibrige Waffe. Nach der Größe und Beschaffenheit der Eintrittswunde zu urteilen, ist der Schuss aus nächster Nähe abgefeuert worden - dazu noch auf Höhe des Seitenfensters. Auch das spricht für ein vorbeifahrendes Auto.«
    »Irgendwas Auffälliges?«
    »Jedenfalls hat der Techniker nichts gesehen - oder sehen dürfen . Darüber werden wir erst Aufschluss erhalten, wenn wir selbst nachschauen - ich meine, falls Sie überhaupt noch weitermachen möchten.«
    »Und was kann ich tun?«
    »Vier Augen sehen mehr als zwei. Wir können die Leiche allerdings weder ein zweites Mal öffnen, noch sie hier in den Autopsieraum bringen. Und das Histologische Institut können wir auch nicht in Anspruch nehmen. Uns bleibt nicht mal genügend Zeit, um der Leiche Körperflüssigkeiten für eine toxikologische Bestimmung zu entnehmen. Wir müssen uns also darauf beschränken, die Leiche äußerlich zu untersuchen. Was mich persönlich vor allem interessiert, sind Quetschungen, Abschürfungen oder andere Verletzungen. Sie wiederum müssen besonders darauf achten, ob Sie an dem Toten Spuren von Insektenaktivitäten feststellen können. Nick, mich interessiert alles, was gegen eine Hinrichtung aus einem vorbeifahrenden Auto spricht. Aber vor allem müssen wir uns beeilen .«
    Als die Kühlhaustür mit einem leisen Schmatzen aufging, schlug den beiden ein Schwall kalter Luft entgegen. Das Kühlhaus war ein einziger großer Raum, und an den Wänden rechts und links waren Regale aufgestellt; die Wand auf der hinteren Seite war mit mehreren Ventilatoren bestückt. Die matt silbergrauen Wände sahen aus, als ob sie mit Alufolie beschichtet wären. Oben an der Decke hingen drei
nackte Glühbirnen, und darunter standen in der Mitte des Raums sechs alte Rollwagen mit großen schmalen Rädern; ihre Liegeflächen waren mit Plastik bezogen. Auf jedem Wagen lag in einem glänzenden blauen Sack eine Leiche. Sämtliche Säcke hatten in der

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