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Toter Mann

Toter Mann

Titel: Toter Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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zu tun!«
    »Ich musste mit ihm reden.« »Worüber?«
    »Er verfügt über eine Menge Informationen. Im Augenblick brauchen wir Informationen.«
    »Die kannst du doch von jedem Scheißgangster in der Stadt kriegen. Warum ausgerechnet von ihm?«
    »Donnerwetter, du kannst aber fluchen.«
    »Ich fluche verdammt noch mal, so viel ich will. Du fluchst ja auch.«
    »Ich bin ein Mann und du bist eine Frau. Fluchen gehört sich nicht für Frauen.«
    »Dies ist der falsche Ort und die falsche Zeit für Ironie, Erik.« »Der falsche Ort ist es wohl nicht.«
    Sie versetzte ihm einen Schlag gegen den Kopf. Der Schlag traf ihn an der Stirn oder der Schläfe. Es tat nicht besonders weh, er kam eher überraschend.
    »Ich will nicht an ihn erinnert werden!«, sagte sie. »Du hast mir versprochen, ihn nicht zu treffen.«
    »Schwamm drüber.«
    »Was? Erst erzählst du es mir, und dann sollen wir die Sache einfach vergessen?«
    »Entschuldige.« Sie schwieg.
    »Wir reden nicht mehr darüber«, sagte Winter. »Gibt's denn noch mehr dazu zu sagen?«
    Er antwortete nicht.
    »Erik!«
    »Er will dich sehen. Nur für fünf Minuten.« Der nächste Schlag traf ihn direkt auf die Nase.
    Winter goss sich einen Glenfarclas ein, ließ das Glas aber auf dem Tisch stehen, ohne davon zu trinken. Der Vasaplatsen lag still da. Er öffnete die Balkontür und trat hinaus. Der Sternenhimmel war klar. Er erkannte den Großen Wagen und den Orion.
    Hinter sich hörte er Angela. Elsa hatte heute Abend nicht einschlafen wollen. Etwas beunruhigte sie.
    In den letzten zwei Stunden hatte er wieder Kopfschmerzen bekommen. Sie wanderten von der einen Seite zur anderen, bissen sich aber auch über dem linken Auge fest. Als hätten sie sich dort ein Nest gebaut. Als wollten sie überall gleichzeitig sein, sich einerseits auf Wanderung begeben und andererseits sich nicht von der Stelle rühren. Das war ihm im Lauf des Abends durch den Kopf gegangen. Ihm war nicht übel. Übelkeit würde vielleicht durch den Whisky ausgelöst werden.
    »Es ist kühl geworden«, sagte sie. »Brr.«
    Er schloss die Augen. Das linderte die Schmerzen. »Wie geht es dir, Erik?«
    Er öffnete die Augen. Keine Blitze, kein Donner. »Du nimmst doch hoffentlich die Tabletten?«
    »Wenn es nötig ist.«
    »Erik.«
    »Ja, was ist?«
    Sie antwortete nicht.
    »Es ist der Wetterumschwung«, sagte er. »Das hast du selber gesagt. Es wird kälter. Du bist Ärztin. Du solltest wissen, dass ein Wetterumschwung eine Migräneattacke auslös ...«
    Sie ging mitten im Satz weg.
    Ademar saß vor seinem toten Computer. Würde er ihn je wieder einschalten?
    Lejon war weggefahren. Plötzlich hatte er das Zimmer, das Haus wortlos verlassen. Er war mitten in einem Satz gegangen, als hätte er genug. Aber vielleicht war es auch etwas anderes. Er hatte nichts weiter von Beatrice gesagt, nur, dass sie seine Freundin gewesen war. Was zum Teufel bedeutete das? Er hatte überhaupt nichts mehr gesagt über den Sommer, die Insel. Ademar hatte keine weiteren Fragen gestellt. Er war nicht sicher, ob er überhaupt mehr wissen wollte. Er sah sein schwarzes Spiegelbild auf der schwarzen Fläche. Werde ich weiterschreiben? Er hatte gerade erlebt, wie nah man dem Tod kommen konnte, und er zweifelte nicht daran, dass Lejon mit der Absicht gekommen war, ihn umzubringen. Er hatte von Liebe gesprochen. Eine Art Liebe. Vielleicht hatte er indirekt von Rache gesprochen, ohne davon zu sprechen. Dass es sich um Rache handelte, dass der Mord an Sellberg Rache gewesen war. Dabei ging es um Beatrice, um Brännö, das Lager. Um ihr Verschwinden. Ihren Tod. Ademar hatte nie an ihren Tod gedacht. Er wollte ihn nicht sehen. Er wollte ihn nicht gestalten. Dieser Tod hatte keinen Platz in seinem Buch. Vielleicht würde es an dem Punkt enden, an dem der Tod übernahm. Niemand war weiter als bis zu diesem Punkt gelangt. Die Polizei hatte die Nachforschungen eingestellt, bevor sie überhaupt in Gang gekommen waren. Es gab nichts zu untersuchen. Keine Spuren. In der Luft oder im Wasser gab es keine Spuren. Beatrice hat sich in Rauch aufgelöst. Oder ist zum Grund gesunken. Dieser Kommissar ... Winter ... der würde auch nicht weiterkommen. Er war mit einem Mord beschäftigt. Hatte Lejon Sellberg umgebracht? War das die Rache? Wusste er, was Sellberg getan hatte? Musste Sellberg sterben, weil er Beatrice etwas angetan hatte? Oder weil er etwas wusste, was er nicht wissen durfte? Etwas, das er in all den Jahren mit sich herumgetragen hatte? Aber

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