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Toter Mann

Toter Mann

Titel: Toter Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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hatte einfach Angst. Das kommt von meinen schlechten Erinnerungen.«
    »Er hat mir versprochen, dich nicht anzurufen, bevor ich mit dir geredet habe, Lotta.«
    »Warum soll ich überhaupt mit ihm reden? Ich habe dir gesagt, dass ich nie wieder etwas mit ihm zu tun haben will, und du sollst auch nichts mit ihm zu tun haben. Ich will das nicht. Das ist nicht gut für dich. Es kann böse für dich enden, Erik.«
    »Aber ich muss ihn zur Rede stellen. Es ist doch unmöglich, dass er dich angerufen hat.«
    »Trotzdem will ich es nicht.« »Ich werde ihn mir vorknöpfen.« »Glaubst du, das hilft?«
    »Ja.«
    »Womit hat er dich in der Hand?«
    »Er hat mich nicht in der Hand«, sagte Winter. »Mich hat niemand in der Hand.«
    Der Samstagnachmittag in der Eckragatan war still. Die Leute blieben trotz des schönen Wetters im Haus. Für diese Saison war die Gartenarbeit beendet. Winter hörte einen Hund bellen, aber das Bellen brach jäh ab, wie durch einen Schlag.
    »Es sieht verlassen aus.« Ringmar deutete mit dem Kopf auf das Haus.
    »Genau wie beim letzten Mal.« »Keine Gardinen. Lebt er allein?«
    »Ja.«
    »Wo ist Edwards' Auto?«
    »Er behauptet, er hat es verkauft. Komm, wir gehen rein.« »Was wirst du sagen?«
    Winter antwortete nicht.
    Sie stiegen aus seinem Mercedes. An einem Fenster im Nachbarhaus bemerkte er ein Gesicht. Eine Frau, die sie einen Moment musterte und dann verschwand.
    Winter klingelte. Der Klingelton war drinnen deutlich und klang noch hohler als beim letzten Mal. Er hallte in der Leere wider. Ringmar war zu einem Fenster linker Hand gegangen und spähte durch die Jalousien.
    »Klingeln ist wahrscheinlich sinnlos«, sagte er. »Was?«
    »Da scheint keiner zu Hause zu sein. Es sind keine Möbel zu sehen.«
    Winter stellte sich neben ihn. Drinnen war es leer. Der Fußboden war sauber, was dort gestanden hatte, war weggefegt, weggehoben worden.
    »Wir gehen auf die Rückseite«, sagte er.
    Durch die großen Panoramafenster zum Garten konnte man aufgrund der heruntergelassenen Jalousien nichts erkennen. Winter schaute nach oben und sah wieder das Gesicht der Frau am Fenster. Sie zuckte zusammen und trat zur Seite.
    »Wir werden überwacht«, sagte er und deutete auf das Nachbarhaus. Es war älteren Datums, ein Holzhaus aus der alten Zeit.
    »Der Kerl ist abgehauen«, sagte Ringmar. »Wir müssen eine Suchmeldung rausgeben.«
    »Wir gehen rein«, sagte Winter. »Was? Jetzt? Willst du einbrechen?« »Ja.«
    »Die Dame am Fenster wird uns anzeigen.« »Und wenn schon.«
    Die Gardine an dem Fenster, an dem die Frau gestanden hatte, bewegte sich. Sie war also nicht weggegangen.
    »Soll ich meinen Dienstausweis hochhalten?«, fragte Ringmar. Winter antwortete nicht. Er schaute nach unten. Der Rasen war nur wenige Quadratmeter groß. Die Stelle, wo sie standen, vor der Tür, die in den Garten führte, war niedergetrampelt. Winter zog am Türgriff. Die Tür war nicht verschlossen.
    »Was zum Teufel hat das zu bedeuten«, sagte Ringmar. »Wir brauchen gar nicht einzubrechen«, sagte Winter und öffnete die Tür.
    Das Wohnzimmer war fast genauso leer wie alle anderen Räume. Nur ein Tisch und ein Sessel standen noch mitten im Raum.
    »Er ist ausgezogen«, sagte Ringmar, »so gut wie jedenfalls.« »Aber wann? Das muss kürzlich passiert sein.«
    Sie traten ein.
    »Hatten wir Angaben darüber, dass er das Haus verkaufen will?«, fragte Ringmar .
    »Nein. Das müssen wir überprüfen.«
    Ringmar bückte sich, wischte mit einem Finger über die Dielen und hielt ihn ins Sonnenlicht.
    »Ganz schön staubig«, sagte er. »Und siehst du das?« Er wies mit dem Kopf in eine Ecke. »Ziemlich große Wollmäuse.« »Lieber Dreck in den Ecken als die reine Hölle«, sagte Winter. »Da bin ich mir nicht so sicher.«
    »Wir gucken uns mal um.«
    »Dann hinterlassen wir aber Spuren in der Staubschicht.« »Macht nichts, wir wissen ja, dass es unsere sind.«
    Ein Pfad entstand, als sie durch die einzelnen Zimmer gingen. Der Küchentisch war noch da und drei Stühle.
    »Warum drei?«, sagte Ringmar.
    Winter öffnete den Kühlschrank. Er war nicht ganz geleert; eine Packung Milch, Margarine, ein Rest Käse, einige Gläser Marmelade, ein Gurkenzipfel. Vielleicht hatte es in diesem Kühlschrank immer so ausgesehen. Der Kühlschrank eines Junggesellen.
    »Ist er nun ausgezogen oder nicht?«, sagte Ringmar. »Jetzt sind wir doch eingebrochen«, sagte Winter. »Mir gefällt das hier nicht.«
    »Die Nachbarin wird schon nicht die

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