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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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freundlich und freuten sich so auf ihn. „Endlich haben wir dich hier bei uns, du hast uns so gefehlt“, sagten sie. Und Charly bellte ganz aufgeregt, sprang an ihm hoch. Er freute sich so ihn wiederzusehen. Er öffnete die Augen, sein Gesicht war nass, die Tränen liefen ihm das Gesicht hinunter. Er konnte sie nicht mehr zurückhalten. Er schluchzte laut auf. „Ich hasse dieses Leben, ich hasse euch alle. Ich will nicht mehr. Keine Sekunde länger.“, schrie er heraus. Dann war er still, putzte sich das Gesicht mit dem Ärmel seines Sweatshirts ab. Die paar Stunden schaffst du nun auch noch, beruhigte er sich selber. Denk dran, was er gesagt hat. Alles wird gut, du darfst nur keinen Verdacht erregen. Benimm dich ganz normal. Und sorge dafür, dass dich keiner sieht. Den Rest erledigt er für mich. Ich muss nur pünktlich um Mitternacht an Ort und Stelle sein. „Und ich werde da sein“, sagte er laut und erhob sich vom Bett.
     

12. Kapitel
     
    Paula telefonierte gerade mit Anne, als Max den Raum betrat. Sie hob ihre Hand zur Begrüßung, drehte sich ein bisschen weg und sagte nun deutlich leiser mit gedämpfter Stimme „Ist gut. Besorge ich auf dem Weg nach Hause und bringe ich dann nachher mit. Ich freue mich. Ich bin pünktlich da. Bis nachher.“ Dann legte sie den Hörer auf und sah Max an. „Gibt es et was zu feiern im Hause Franz?“, fragte Max.
    „Nein, wir kochen nur zusammen, das ist alles. So jetzt mal zu den wichtigen Dingen. Erzähl mir, was du an der Uni herausbekommen hast.“
    Die beiden fassten jeweils kurz und knapp die Ergebnisse des Tages für den anderen zusammen. Sie stellten fest , dass sie nicht viel weiter gekommen waren. Lotte Jansen war eine Einzelgängerin, schien keine Freunde zu haben, war sehr unglücklich, hatte zu Hause viele Probleme, in der Uni offenbar auch , zumindest kam sie mit dem Studium nicht weiter. Das war alles. Motive für den Selbstmord hatten sie genug, nur leider keinen einzigen Anhaltspunkt zu der zweiten Person am Tatort. Und Paula wusste auch nicht, wo sie ansetzen sollten, um  mehr über diesen großen Unbekannten herauszubekommen. Sie traten eindeutig auf der Stelle.
    „ Ganz schön wenig . Die Waffe und der Bibelspruch, das sind zwei Punkte, bei denen wir ansetzen sollten . Die müssen uns doch ein paar Informationen zur zweiten Person bringen. Irgendetwas, oder nicht? Was meinst du?“, fragte Max.
    „Sehe ich auch so. Aber erst Morgen“, grinste Paula ihn an. „Du hast ja mitbekommen, ich möchte einen schönen romantischen Abend mit meiner Frau verbringen, das heißt, wir machen hier pünktlich Schluss.“
    „Hey, das wird ja dein Standardspruch, ist aber eine gute Idee. Ich werde dann mal meinen Astralkörper im Studio etwas in Form bringen“, entgegnete Max.
    Beide fuhren ihre Rechner herunter und packten ihre Sachen zusammen. „Was ist mit Klara. Erwartet sie nicht vielleicht auch mal wieder etwas Aufmerksamkeit?“, gab Paula zu bedenken.
    Max antwortete nicht, sondern gab nur ein Stöhnen von sich. Paula sah ihn an. „Hey, tu ihr das nicht an. Wenn du das nicht mehr willst, sage es ihr, sprich mit ihr, aber ignoriere sie nicht. Das hat keine Frau verdient. Ehrlichkeit tut zwar erst mal weh, letztendlich ist es aber immer besser , zu wissen, woran man ist . Das meine ich ernst.“
    „Na, du musst es ja wissen. Dass Frauen immer alles besser wissen müssen. Ich schaue mal. Vielleicht rufe ich sie nachher an, vielleicht auch nicht. Dräng mich nicht und frag mich morgen bloß nicht, ob ich sie angerufen habe, ja? Ich muss mich jetzt erst mal um meine neue n Papiere kümmern, vom Fundbüro höre ich auch nichts. Scheinen wohl für immer weg zu sein.“
    Dann schob er Paula aus dem Zimmer und machte das Licht aus. Paula ging zwei Schritte den Flur entlang, dann kehrte sie noch einmal um, machte das Licht wieder an, um zu kontrollieren, ob sie auch wirklich alles ausgeschaltet und abgeschlossen hatte - ihr allabendliches Ritual. Ein nerviges Ritual, dachte sie. Ich muss daran arbeiten.
    „Es ist alles aus, wie jeden Abend“, rief Max ihr vom Gang zu. „Komm schon.“ Nun schaltete Paula das Licht aus und schloss die Türe. Gemeinsam verließen sie das Gebäude, das schon wieder fast ganz im Dunkeln hinter ihnen lag.
     
    Paula stieg in ihren Wagen und fuhr los. An einem großen Supermarkt hielt sie an und kaufte alles für das Abendessen ein: Paprika, Möhren, Champignons, Soja-Sprossen und Zucchini. Dann packte sie noch Reis in den

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