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Totgelebt (German Edition)

Totgelebt (German Edition)

Titel: Totgelebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hagemann
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Mann. Was hast du ihr denn danach gesagt, dass alles so weiter läuft wie bis her? Oder hast du ihr, nachdem d u sie flachgelegt hast, gesagt, so , das war es dann. Auf Wiedersehe n. Und die Frau macht das mit?“
    Max hob seine Hand, um ihren Redeschwall zu unterbrechen. „Ich spiele ihr doch nichts vor. Ich habe ihr nie gesagt, dass ich sie liebe, ehrlich. Sie läuft mir doch total hinterher, da muss ich auch kein schlechtes Gewissen haben. Außerdem ist sie ziemlich gut, im Bett meine ich.“
    Paula war fassungslos, sie schnappte deutlich hörbar nach Luft und hoffte, dass Max diese Geste richtig interpretierte. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Ist das alles, was für dich zählt? Du hast doch neulic h bei uns noch gesagt, dass du d ich auch mal mit einer Frau unterhalten möchtest und jetzt so etwas. Ich fasse es nicht. Ich denke, dass du aus dem Alter raus sein solltest. Suche dir doch mal eine Frau, die dir gewachsen, die dir ebenbürtig ist. Was läuft denn da eigentlich immer falsch?“
    Max orderte bei dem Kellner noch ein Bier und für Paula ein Wasser. „Ich fühl mich aber ganz wohl so. Zumindest möchte ich mich nicht einschränken lassen, ich brauche meine Unabhängigkeit, meine Freiheit. Mir wird ganz anders bei dem Gedanken, dass ich ständig eine Frau zu Hause sitzen habe. Und weißt du was, irgendwie werden Frauen schnell langweilig, ja, sie langweilen mich. Wenn ich sie jeden Tag sehen, ständig mit ihnen telefonieren und Rechenschaft ablegen muss, dann gehen sie mir ganz schnell auf den Nerv. Ich glaube das hat was mit dem Jagdtrieb zu tun, wenn sie mir gehört, wenn ich sie zu sicher habe, dann fehlt der Jagdtrieb, dann wird sie langweilig.“
    Paula schüttelte nur den Kopf „Das sind vielleicht Ansichten. Das möchte ich jetzt lieber nicht kommentieren. Ich glaube, du hast einfach noch nicht die Richtige gefunden und ich denke, dass du das schnell mit deiner aktuellen Freundin klären solltest. Sie ma cht sich doch totale Hoffnungen .“ Paula war fassungslos. „Wie seid ihr denn nun verblieben ? Ist jetzt wieder alles im Reinen, weil ihr miteinander geschlafen habt?“
    Max schüttelte heftig den Kopf „Nein, nein, ich habe ihr das hinterher schon ein bisschen erklärt, dass ich mehr Freiheiten brauche und so, lieber das ganze etwas offener gestalten würde, dass man sich halt mal ab und an trifft. Das fand sie jetzt nicht ganz so gut, aber sie hat gesagt, wir versuchen das mal.“ Der Kellner brachte das Bier und das Wasser.
    Paula blieb stumm. Ihr fiel nichts mehr dazu ein, sie war sprachlos.
    „Sollen wir uns ein paar Nachos dazu bestellen?“, Max stieß sie von der Seite an. Sie nickte nur. Max bestellte direkt beim Kellner. Als kurz darauf die Nachos mit einer scharfen Dip-Sauce auf den Tisch gestellt wurden, schaute Max Paula eine Zeit lang von der Seite an. Paula tat so, als ob ihr das nicht auffallen würde.
    „Hallo, jemand zu Hause ? “, neckte er sie.
    Sie schob seinen Arm zur Seite, griff sich einen Tortilla-Chips und wandte sich ihrem Kollegen zu. Sie wechselte das Thema. „Erzähl mal von deiner Erfahrung mit dem Chatten. Das könnte hilfreich sein. Wo wird gechattet, wer treibt sich in Chatrooms rum, wer in Foren, warum betreten Leute solche virtuellen Räume, was erhoffen sie sich davon? Welche Beweggründe gibt es dazu?“
    „O kay “, Max griff das Thema auf, dankbar, dass der Abend nun nicht im kompletten Stillschweigen endete, „Lass mal überlegen: Ich selbst habe schon einmal aus Spaß mit einem Freund gechattet, wir sind über eine lokale Plattform zum Chatroom gelangt und haben dort ein bisschen geflirtet, mehr nicht. Man verabredet sich dann noch mal zum festen Zeitpunkt um erneut zu chatten, oder sich besser kennen zu lernen. Man kann auch vom offiziellen Chat, wo jeder mitlesen kann zum Privat-Chat wechseln, dann lesen wirklich nur die beiden Chat-Partner mit. Bei uns war das einfach aus einer Laune heraus, um das zu testen, um ein bisschen Spaß zu haben, völlig unverfänglich. Ich glaube auch, dass ist der Grund Nummer eins, die meisten suchen ein bisschen Spaß, Abwechslung und neue Leute im Netz.“ Max machte eine Pause, trank einen großen Schluck Bier und winkte dem Kellner mit der leeren Flasche zu, als Zeichen, dass er gerne eine neue Flasche hätte, dann fuhr er fort, „Ja, dann gibt es, glaube ich, eine große Gruppe von so genannten ‚Randgruppen‘ oder ‚Betroffenen‘, die im Netz Gleichgesinnte suchen. Leute, die halt im

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