Totgelebt (German Edition)
vorwurfsvoll, einfach nur fragend, dachte Paula. „Äh, ja, habe ich vergessen. Werde ich aber wahrscheinlich wieder absagen, mir fehlt die Zeit.“ Eigentlich war Paula schon fertig mit de m D uschen, aber sie genoss das wa rme Wasser auf i hrer Haut und die Vertrautheit mit Anne, die neben ihr im Bad saß, also blieb sie noch ein bisschen unter dem heißen Wasser stehen.
„Wie war sonst dein Tag ? Erzähl mal, ist alles soweit in Ordnung?“ Anne stand auf, schob die Duschwand zurück und versuchte ihre Freundin anzusehen, ihren Blick zu ergründen.
Paula stellte das Duschwasser aus, Anne reichte ihr ein Handtuch. „Ja, alles soweit in Ordnung. Das ganze mit diesen Selbstmorden nimmt mich ein bisschen mit. Das ist schon heftig.“ Sie küsste Anne und trocknete sich ab.
„Möchtest du noch et was essen?“
Paula schüttelte nur den Kopf. „Ich bin wirklich müde. Wenn es nach mir geht, können wir ins Bett gehen . “ Paula schaute Anne dabei fragend an, dann grinste sie „Aber ich bin nicht zu müde, definitiv nicht . “
Anne zog Paula mit sich ins Schlafzimmer, Paula ließ das Handtuch einfach auf den Boden fallen und folgte Anne. Diese zog sie näher an sich und begann Paula zu küssen, erst am Hals, dann am Ohr, sie wanderte tiefer, sie küsste Paulas Schlüsselbein, fuhr mit ihrer Zunge die feine Linie der Knochen entlang. Paula stöhnte auf, Anne schlang den Arm um Paula, hielt sie fester, streichelte ihr durch das Haar, dann umkreiste Anne Paulas Brüste und zog immer engere Kreise, Paula hatte das Gefühl, sich nicht mehr länger auf den Beinen halten zu können. „Machs mir“, stieß sie rau aus. Anne schubste Paula aufs Bett, umklammerte dann Paula von hinten, Paula spürte Annes weiche Brüste an ihrem Rücken, spürte Annes harte Brustwarzen, spürte Annes Erregung, was wiederum Paula noch mehr erregte. Anne drang vorsichtig von hinten in sie ein, Paula stieß einen leisen Schrei aus und stöhnte auf. „Tiefer“, flüsterte sie Anne heiser ins Ohr. Anne zog sie ran und stieß sie wieder fort. Paula atmete immer heftiger, stöhnte immer lauter. Anne lachte auf, hielt Paula ganz fest mit ihrem linken Arm umschlungen, ihre Hände hatte sie überall. Paula kam kurz und heftig. Sie drehte sich zu Anne um, schaute sie an und drückte ihren Rücken aufs Bett, langsam fuhr sie mit ihrer Zunge vom Bauchnabel abwärts, immer tiefer. Annes Finger krallen sich dabei in Paulas Schulter, dann in Paulas Haare. Paula genoss Annes Kontrollverlust, Annes Nähe, Annes Vertrautheit. Sie schmeckte ihre Erregung. Sie kannte jeden Zentimeter dieses Körpers, wusste, wie er auf jede Bewegung von ihr reagierte und Paula tat alles, damit er richtig auf sie reagierte.
Paula schmiegte sich an Anne, sie versuchte ihren Atem an Annes Atmen anzupassen, was ihr nicht gelang, da Anne immer eine Sekunde schneller atmete als sie. Sie vergrub ihre Nase in Annes Haaren. Sie liebte diesen Duft, sie war sich sicher, den Duft aus allen Düften dieser Welt heraus erkennen zu können.
„Sag mal, warum bist du vorhin erst mal einen Moment vor der Türe stehen geblieben? Ich habe dich auf der Treppe gehört und auf dich gewartet, als du nicht aufgeschlossen hast, habe ich durch den Spion geschaut und dich da stehen sehen. Was war los?“, Anne sah Paula dabei nicht an.
Paula antwortete nicht sofort, was sollte sie darauf sagen, dass sie ihre Stimmungen zukünftig vor Anne verheimlichen wollte, dass sie eventuell zukünftig in ihrer Beziehung nicht mehr sie selber sein konnte, nicht sie selber sein durfte, weil sie sich und auch Anne nicht mehr im Wege stehen wollte? Dass sie ihre eigenen Gefühle und Gedankengänge nicht mehr verstand und sich dafür schämte, nicht verstand, warum sie auf Max und Anne im Moment so reagierte? Sie wusste nicht, was sie Anne antworten sollte. „Ich habe das gar nicht bemerkt, vielleicht war ich außer Atem“, antwortete sie etwas lahm.
Anne drehte sich um, sie wollte Paula ansehen, wollte in Paulas Augen lesen. „Mach es uns doch nicht immer so schwer, Süße. Wenn etwas ist, dann rede mit mir. Du hast mir doch erst vor ein paar Tagen gesagt, dass du diese Distanz und das Schweigen nicht ertragen kannst. Also rede. Was ist los?“
Paula wich ihrem Blick ein bisschen aus „Ehrlich. Nichts. Mich nimmt diese Geschichte einfach mit.“ Paula wollte und konnte jetzt nicht mit Anne darüber reden, sie wusste, dass sie eigentlich die Wahrheit sagen sollte, um die neu gewonnene Eintracht
Weitere Kostenlose Bücher