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Totgelesen (German Edition)

Totgelesen (German Edition)

Titel: Totgelesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Rieger
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hast du erreicht, was du wolltest. Tu mir nur einen Gefallen, bitte mich nie wieder darum, die Kohlen für dich aus dem Feuer zu holen.« Specht drehte sich um und verschwand in seinem Büro … die Tür knallte ins Schloss.
    ***

    In der Polizeizentrale angekommen, schlug Monika den Weg zu ihrem Büro ein, um sich dort fürs Erste zu verkriechen. Heute war kein Tag für Ermittlungen, heute war ein Tag. Als sie am Besprechungsraum vorbei kam, vernahm sie lautes Geschrei. Monikas Neugierde ließ sie schnell alle Vorsätze vergessen. Sie schlich sich in den Raum und setzte sich auf einen der Stühle, die auf die Seite geschoben waren.
    Hofer saß auf der rechten Seite des Tisches, hinter ihm die Ausgangstür. Bei Monikas Eintreten hatte er sich nur kurz umgedreht, sie aber ansonsten ignoriert. Anstelle der üblichen Schmetterlinge verursachte sein Anblick Übelkeit in ihrem Bauch. Allerdings konnte dieses Gefühl natürlich auch vom übermäßigen Alkoholkonsum und ihrer äußerst labilen Verfassung heute herrühren.
    Auf der anderen Tischseite saßen Beiel und ein älterer Herr in dunklem Zweireiher. Monika erkannte in ihm Dr. Hayden - einen der exklusivsten Anwälte von Graz. Bei Hayden & Bayer bekam man einen der gewieftesten und einfallsreichsten Verteidiger, vorausgesetzt man war in der Lage, diesen Service zu bezahlen. Hayden war spezialisiert auf Strafsachen und Bayer auf Familienrecht. Somit war die Kanzlei äußerst vielseitig. Sie vertraten den reichen Fußballboss wegen Steuerhinterziehung genauso, wie sie die Scheidung des ehemaligen Bürgermeisters abwickelten. Hayden und Bayer übernahmen alles, solange das Geld stimmte.
    »Ich finde, dass Sie langsam zu einem Ende kommen sollten. Seit über einer Stunde fragen Sie meinen Mandanten immer wieder das Gleiche. Und er gibt Ihnen jedes Mal die gleiche Antwort. Herr Beiel weiß nicht, wie die Skibrille und die Liftkarte in sein Haus gekommen sind. Das Einzige, das ihn meiner Meinung nach wirklich belastet, ist die Tatsache, dass er über kein Alibi verfügt und eine Frau, die ein Auto gesehen hat, das dem von meinem Mandanten ähnelt. Alles keine Gründe, ihn so lange festzuhalten.«
    »Die Skibrille und die Liftkarte alleine sollten eigentlich ausreichend sein. Mehrere Zeugen haben bestätigt, dass der Täter genau so eine Skibrille trug. Des Weiteren haben wir Kontoauszüge, nach denen Herr Beiel eine größere Summe an Guiseppe Brunelli bezahlt hat.«
    »Wer zum Teufel soll das sein?«, fuhr ihn Beiel an.
    »Der Mann, den Sie dafür bezahlt haben, in Ihr eigenes Haus einzudringen und Ihr Manuskript zu kopieren. Wenn er nicht so blöd gewesen wäre und die Vase geklaut hätte, wer weiß, vielleicht wären Sie damit sogar durchgekommen«, zischte Hofer zornig zurück.
    Beiel sah seinen Anwalt sprachlos an.
    »War Ihr Manuskript denn so schlecht, dass Sie es nicht übers Herz brachten, es zu veröffentlichen?« Hofers Stimme triefte vor Hohn.
    Beiel antwortete mit euphorischem Tonfall: »Ich kann überhaupt nicht Ski fahren. Wenn der Mord so passiert ist, wie ich ihn in beschrieben habe, kann ich es nicht gewesen sein.«
    Hofer wurde stutzig. »Was soll das heißen, Sie können nicht Ski fahren? Jeder Österreicher fährt Ski.«
    »Ich aber nicht. Als ich für mein Buch recherchiert habe, war ich ein Mal in Winterstiefeln am Berg. Aber sonst war ich noch nie in einem Skigebiet. ist eine Art Aufarbeitung einer Jugendphobie.« Triumphierend lehnte er sich in seinem Sessel zurück und wartete auf eine Erwiderung Hofers.
    »Das kann man hinterher leicht behaupten. Aber beweisen Sie das einmal.« Hofers Selbstsicherheit war nur kurz geschwunden, da es nicht möglich war, Beiels Skifahrkönnen oder Nichtkönnen mit Sicherheit zu beweisen.
    »Herr Inspektor, ich möchte Sie um eine genaue Aufstellung der Anklagepunkte und der Beweise bitten.« Haydens Stimme strotzte vor Selbstsicherheit. Auf Hofer musste dieser Mann wirken, als würde er sagen: »Tu was du willst, wir werden einen Weg finden, ihn vor dem Gefängnis zu bewahren.«, fand Monika.
    Dementsprechend ruppig antwortete Hofer: »Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Sammeln Sie Gegenargumente, rufen Sie beim Innenminister an oder versuchen Sie, den Richter zu verwirren. Aber bedenken Sie immer, dass ich da bin und gegen Sie arbeiten werde.« Er sah Beiel mit funkelnden Augen an.
    »Ich werde Sie hinter Gitter bringen. Ich werde Sie büßen

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