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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Wahrscheinlich bricht der dritte Weltkrieg aus, keine Ahnung.«
    »Und bis dahin?«
    »Werde ich meine Doktorarbeit abschließen und dann in die Staaten gehen, ein Nerd werden, an einer Uni lehren – vielleicht eine Amerikanerin heiraten und viele, viele kleine Cowboys zeugen, die alle strunzdumm sind und von Mathe keine Ahnung haben. Vielleicht werden sie Popstars oder so … wie Britney.«
    »Ein schöner Traum, Hassan. Leider landen Leute, die so aussehen wie du, oft nicht in New York, sondern in Guantánamo, schon mal daran gedacht?«
    »Du kannst einem aber auch jede Illusion rauben. Dann gehe ich eben nach Australien oder Japan. Irgendwo werden sie doch eine neue Primzahl gebrauchen können.«
    »Da stehen die bestimmt drauf.«
    »Und jetzt zu deinem Versprechen.«
    »Die suchen diesen kackbraunen Designerteppich.«
    »Ach? Den mit den Dreiecken?«
    »Genau. Es gab gestern eine Leiche – auf dem Friedhofstag, die genau in so einem Ding eingewickelt war. Und die Teppiche gab es nur bei uns – exklusiv für Deutschland.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich war dabei, weil ich meine Freunde vom Bestattungsunternehmen besuchen wollte. Gucks du, was?«
    »Und wie. Ich hab zig von den Teppichen verkauft und sogar selbst so einen bestellt.«
    »Zieh dich warm an. Unser Guantánamo heißt JVA Krümmede.«
    »Ja, nicht für mich bestellt. Meine Nachbarin wollte so einen, und ich krieg doch Prozente.«
    »Da haben wir den Salat. Tja, da will man einmal nett sein zur Frau Nachbarin … Sag mal, wie heißt du eigentlich wirklich?«
    »Immer noch Hassan Al Kindi, weil ich hier niemals anders heißen darf. Ich bin mit dem Pass meines Cousins fünften Grades hier, der mit meiner Schwester verheiratet ist. Die einzigen beiden Leute, auf die ich mich verlassen kann.«
    »Und Zulei? Hat die den Pass von deiner Schwester?«
    »Nee, von seiner Schwester – und jetzt heißt sie ja sowieso anders.«
    »Da blickt doch keiner mehr durch.«
    »Ist wohl der Sinn der Sache. Kannst du für mich ein gutes Wort einlegen, ich meine, falls dein Kommissar irgendwie … na, du weißt schon.«
    »Winnie ist kein Problem. Aber Seidel, der andere Typ, könnte eins werden. Aber es gibt doch sowieso keinen Grund zur Panik. Deine Nachbarin zeigt den Polizisten, dass der Teppich noch da ist, falls die den überhaupt sehen wollen – und alles ist gut.«
    »Hm. Ihr Freund fand den Teppich doof – und er ist nicht mehr da – also, der Teppich. Ich glaube, der hat den auf eBay verscherbelt.«
    »Wird wohl alles nachvollziehbar sein, wenn es drauf ankommt.«
    Hassan nickte, runzelte aber immer noch die Stirn.
    Der Bus hielt. Wir stiegen beide aus.
    »Tschüss Hassan. Ich gehe mal davon aus, dass die Polizei nichts von dir will. Vielleicht wäre es gut, wenn du mir eine Liste von den Teppichbestellungen organisieren könntest?«
    »Wie das denn? Ich hack doch nicht den Q-TV-Server.«
    »Nur ’ne Idee. Ich dachte, ihr Nerds macht so was jeden Tag.«
    »Und was willst du damit?«
    »Gucken, ob jemals einer in die Taubenstraße 14 geliefert wurde.«
    »Ach?! Warum?«
    »Der Tote im Teppich lag in einem Ausstellungsstück von Bestattungen Abendroth. Und das hab ich nicht so gerne.«

Kapitel 13
    So leise wie möglich schob ich die Haustür auf, um Gerrit nicht auf mich aufmerksam zu machen. Aber kaum hatte ich die Tür von innen zugemacht, stand er auch schon hinter mir.
    »Sie schulden mir ein Kalbskotelett«, sagte er.
    »Schreiben Sie es auf die Rechnung. Und im Übrigen: Nicht ich schulde Ihnen ein Kalbskotelett, sondern mein Kater.«
    »Für den Sie die Verantwortung haben.«
    »Wie man’s nimmt. Und noch mal im Übrigen: Wie kommen Sie auf die Idee, Alkohol an liebeskranke Männer auszugeben?«
    »Ich helfe eben, wo ich kann, Maggie. Was ist jetzt mit dem Kalbskotelett?«
    »Möchten Sie, dass ich Ihnen am Sonntag irgendwo eins kaufe?«
    »Ich habe nichts zu essen.«
    »Diät hat noch keinem geschadet – außerdem ist die Institution Restaurant schon lange erfunden.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Sind Sie nicht immer derjenige, der sagt, dass alles mit allem zu tun hat? Sie sollten schon wissen, was das in der Praxis heißt. Gehen Sie über Los, nehmen Sie zehn Euro mit und kaufen Sie sich eine Pizza.«
    »Zwischen Pizza und Kalbskotelett mit Salbei-Gnocchi ist ja wohl ein großer Unterschied.«
    »Sehen Sie es positiv. Jetzt haben Sie mehr Platz auf dem Teller für Ihre Nudeln.«
    Ich lief die Treppe hinauf.
    »Maggie«, rief Gerrit. »So

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