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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Kühlschrank. Diesmal nahm er den Flaschenöffner.
    »Wie hältst du das eigentlich nervlich aus?«, fragte ich.
    »Gar nicht. Ich brauche Urlaub. Ich freue mich auf die paar Tage in Spanien ... Endlich wieder vernünftiges Essen ... Sonne ... und ...«
    Winnie kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn es klingelte Sturm. Er warf einen Blick auf die Küchenuhr. »Wird das hier zum Running Gag?«
    Ich ging zur Tür. »Sollen wir wetten, wer es diesmal ist?«
    »Egal, wer es ist ... ich habe jetzt schon Mordgelüste.«

Kapitel 15
    Wir hätten beide die Wette verloren, denn weder war es unser Nachbar auf der Suche nach Nahrung, noch war es Rudi auf der Flucht; und es war auch nicht Nikolaj auf der Suche nach seinem Tortiki.
    Schon am Schritt erkannte ich Elli, die die Treppe heraufpolterte. In der Tür gab es ein kleines Gerangel, denn Oma Berti hatte Elli eingeholt und wollte unbedingt zuerst hinein. Ellis Gesicht war knallrot, ihre Augen schleuderten Blitze und sie schnaufte wie ein Stier vorm Angriff. Oma Bertis Wollmütze saß schief, ihr Mantel war falsch zugeknöpft, und an den Füßen hatte sie immer noch ihre Hauspuschen. Sie schoben mich von der Tür weg und marschierten stracks in Richtung Küche.
    »Was verschafft mir die Ehre? Kommt doch rein«, sagte Winnie, als die beiden längst am Küchentisch saßen.
    »Winnie«, keuchte Oma Berti, »Winnie, hol deine Knarre aussen Schrank.«
    Elli sank, kaum dass Berti den Satz beendet hatte, in sich zusammen und weinte hemmungslos. Winnie gab mir ein Zeichen. Ich verstand und machte mich auf den Weg, um von Gerrit eine zweite Flasche Whiskey zu erbitten oder irgendwas anderes Hochprozentiges, was er vielleicht noch im Schrank hatte. Als ich auf den Flur trat, hörte ich Winnie sagen: »Jetzt mal langsam, Oma. Erst mal beruhigen, bitte. Ich mache Kaffee.«
    Ich nahm drei Stufen auf einmal und brauchte gar nicht erst zu klingeln.
    Gerrit öffnete mir die Tür und sagte nur: »Was?!«
    »Ich brauche ...«
    »Eventuell einen Hinweis darauf, wie man sich sozialverträglich verhält?«
    »Winnie schickt mich, Herrgott, ein Notfall. Wir brauchen Hochprozentiges.«
    »Wird das jetzt zur Gewohnheit?«
    »Oma ist da und Elli auch und die beiden verlangen nach Schusswaffen. Wir müssen ... irgendwas tun.«
    Gerrit ging ins Wohnzimmer und öffnete seinen Spirituosenschrank. »Haben Sie wenigstens schon gefragt, was die beiden Damen mit den Waffen wollen?«
    »Jemanden erschießen, was denn sonst! Also, was aus dieser Batterie kann ich haben?«
    Gerrit drückte mir eine halbvolle Flasche Cognac in die Hand. »Das sollte genügen, um die beiden Damen etwas zu beruhigen.«
    »Danke.«
    »Und wenn Sie das nächste Mal Paella mit Garnelen machen, dann laden Sie mich gefälligst ein. Ich sehe seit den Ereignissen der letzten Tage unsere gute Nachbarschaft in arge Mitleidenschaft gezogen.«
    »Winnie will, dass ich ausziehe. Also geben Sie sich keine Mühe, so geschwollen daherzureden. In ein paar Tagen wird es wieder so, wie es immer war. Zwei schwule Hühner auf dem Weg nach vorgestern. Sie können wieder zusammen vorm Spiegel Modenschauen veranstalten. Und kein Pelztier wird jemals wieder in Ihre Privatsphäre eindringen und Mundraub begehen. Gute Nacht.«
    Als ich Gerrits Wohnungstür hinter mir zuknallte, hörte ich ihn sagen: »Aber von Ausziehen habe ich doch gar nichts gesagt.«
    Aber gedacht.
    Winnie hatte zwischenzeitlich Kaffee auf den Tisch gestellt. Berti und Elli scharrten mit den Hufen, was den Schneematsch, den sie mit hereingebracht hatten, unterm Tisch verteilte. Winnie goss in aller Seelenruhe den Cognac in die Kaffeetassen, bevor er sagte: »So. Erst einen Schluck trinken.«
    Die beiden nippten brav an ihren Tassen.
    »Gut. Und jetzt, bitte, wer möchte anfangen?«, sagte Winnie.
    Elli und Berti fingen gleichzeitig an zu reden. Aber Elli brach mitten im Satz ab und schluchzte. Berti tätschelte ihr die Hände und sagte: »Lass mich dat erzählen, du bis einfach zu fertich.«
    »Fang am besten vorne an«, sagte Winnie.
    »Die Elli war vorhin im
Café Madrid
, da hat’se sich mit Maggie gestritten und dann isse nach Hause gegangen.«
    Ich nickte. Und Winnie sagte: »Aha. Und dann?«
    »Dann kam nach ’ne halben Stunde plötzlich der Rudi bei Elli vorbei. Sich lang und breit am entschuldigen, er könnte nix dafür, dat sie denkt, er hätte ’ne andere.«
    »Der hat mich schwindelig gequatscht«, heulte Elli auf. »Und ich dumme Kuh, ich lass mich auch noch

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