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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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ja nicht lügen, weißt du. Ich könnte zu dem gehen und der würde mir auch helfen, aber dann … wenn einer fragt, du weißt schon.«
    Ich nickte. Ja, Matti konnte nicht lügen – was ihn, im Gegensatz zu mir, zu einem untauglichen Partner in Crime machte.
    Rudi setzte sich auf den Anglerklappstuhl, und ich machte noch einen Kaffee fertig.
    »Wie hast du mich denn gefunden, ich hab die Wohnung doch erst seit ein paar Stunden?«
    »Ich bin dir hinterher, als du aus dem Callcenter gekommen bist.«
    »Und an Tütentragen hast du da nicht gedacht?«
    »Ich wusste ja nicht, wie du reagieren würdest. Außerdem bin ich hinterm Bus hergerannt, ich saß nicht drin.«
    »Was?«
    »Ach, das schafft man. Ich bin ziemlich fit. Der hält immer sehr lange an den Haltestellen. Ich hab mich dann erst mal hinter den Mülltonnen versteckt. Ich wusste ja nicht so recht … aber dann bist du gleich wieder weggegangen. Da bin ich hier durchs Fenster eingestiegen. Ich kann doch nirgendwo mehr hin.« Rudi vergrub seinen kahlen Schädel in den Händen. »Die Elli glaubt mir nicht, keiner glaubt mir. Ich glaub mir bald schon selber nicht mehr.«
    »Und was sollen wir denn glauben?« Er holte etwas aus seiner Hosentasche und hielt es mir hin.
    »Iiiieeh! Was ist das?«
    »Wonach sieht’s denn aus? Das da ist ein Gefrierbeutel und drin ist ein blutiges T-Shirt. Und wenn was aussieht wie Scheiße und riecht wie Scheiße? Was ist das dann?!«
    Ich hatte das Gefühl, meinen Kopf festhalten zu müssen. »Wo hast du das her?«
    »Aus
meiner
Wäschebox – in
meiner
Wohnung. Aus
meinem
Badezimmer!«
    »Du flüchtest vor den Bullen und wolltest dich in deiner eigenen Wohnung verstecken?«
    »Nein, Himmel noch mal. Die Luft war rein und ich wollte einfach nur ein paar frische Klamotten holen und hab das da gefunden. Dann bin ich ins Sarglager und hab mich da versteckt. Ich glaub, ich werd irre, Maggie. Ich hab die Arschkarten-Flatrate. Ist dir das klar?«
    »Allerdings.«
    »Ich habe nix mit einer Blondine und ich habe nix mit dem Mord an diesem Mann im Teppich zu tun! Die Elli hat mich angeschrien, ich hätte einen Kerl umgebracht, der Macke heißt …«
    »Das ist der Mann im Teppich«, unterbrach ich ihn. »Und wenn das mit der Arschkarten-Flatrate stimmt, dann ist das sein Blut da auf dem T-Shirt.«
    »Ja meins ist es nicht! Ich hab noch nie so ein T-Shirt besessen, und ich hab mich auch nicht beim Rasieren geschnitten! Und warum soll ich den umgebracht haben? Ich kenn den doch gar nicht. Und warum guckt die Elli, was auf meinem Handy ist? Was ist los mit ihr? Ich verstehe überhaupt gar nichts mehr!«
    Rudi war zu einem Häuflein zusammengesunken. Seine Jacke schien auf einmal viele Nummern zu groß – und ich glaubte ihm jedes Wort, obwohl alles gegen ihn sprach.
    »Weißt du, vielleicht hast du sogar Glück gehabt, ich meine, dass du das Shirt gefunden hast. Die Bullen haben deine Wohnung durchsucht. Heute Vormittag.« Ich gab Rudi einen Espresso und erklärte ihm, was Winnie über den Mann im Teppich herausgefunden hatte und warum Elli glaubte, dass er damit zu tun hatte. Während ich erzählte, schrumpfte Rudi zu einem Nichts zusammen und sah aus wie Joda in einem schwarzen Parka. Als ich geendet hatte, krümmte er sich wie ein geprügelter Hund. Sein Gesicht wurde erst weiß und nahm dann eine sehr ungesunde graue Tönung an. Er sagte immer nur: »Was?! Was?! Detektiv hinter mir her?! Was soll ich getan haben?! Was für DNA denn, zum Henker?«
    Ich drehte eine Zigarette und wartete darauf, dass er sich ein wenig beruhigen würde. Aber es sah eher so aus, als würde Rudi jede Sekunde komplett ausflippen und mit dem Kopf gegen die Wand rennen, nur um dem Irrsinn, in dem er sich befand, ein Ende zu machen. Er hielt seine Beine fest umklammert und wippte unablässig vor und zurück.
    »Rudi, ich will eine ehrliche Antwort: Kennst du den Mann, diesen Macke?«, fragte ich mit dem sanftesten Tonfall, den ich, ohne mit Lenor zu gurgeln, produzieren konnte.
    »Nein. Nie, nie, nie gesehen oder den Namen gehört!«
    »Hast du ein Verhältnis mit einer Blondine namens Danuta Piontek?«
    »Nein. Ich schwöre, ich schwöre, ich schwöre, Maggie. Nein.«
    »Okay. Kannst du mal mit der Wipperei aufhören? Das macht mich wahnsinnig.«
    Das Wippen hörte auf, dafür ließ er seine Stirn auf die Knie knallen.
    »Rufst du jetzt Winnie an und lieferst mich aus?«
    So konnte das nicht weitergehen. Rudi würde sich einen Schädelbruch zuziehen. Ich hielt

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