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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Anrufer in der Leitung, kam er auf uns zu, stellte sich neben meinen Cube und wartete. Ich machte die Bestellung fertig, verwendete vor seinen Augen ohne rot zu werden Trick 17, um mich aus der Leitung zu schleichen, und sagte: »Ja, bitte, Herr Möhl?«
    Er hielt mir einen Zettel hin. Um 15 Uhr zu Jones.
    »Okay«, sagte ich und wollte mich wieder einloggen. Aber Möhl sagte: »Wollen Sie gar nicht wissen, warum?«
    »Nein. Er wird es mir schon sagen. Oder können Sie grad nicht an sich halten?«
    »Die dummen Sprüche werden Ihnen noch im Halse stecken bleiben, Frau Abendroth.«
    »Also, wenn es Ihnen so unter den Nägeln brennt. Raus damit.«
    Möhl verschränkte die Arme vor der Brust und marschierte hinter seinen Tisch. Dort verschanzte er sich hinter seinem Monitor und setzte ein Headset auf. Aha, deswegen war er so stinkig. Er musste mittelefonieren, da ja zwei seiner wertvollsten Mitarbeiterinnen bei der Schicht fehlten.
    Statt eine Pause zu machen, ging ich um 15 Uhr ins Personalbüro. Jones bot mir keinen Stuhl an, sondern händigte mir einen grauen Briefumschlag aus. Ich riss ihn auf. Meine Kündigung. Irgendwie hatte ich es schon in Möhls feistem Gesicht gesehen und war nicht sehr überrascht. »Warum, wenn ich fragen darf? Hier steht nur
betriebsbedingt
, was ja weniger als eine Auskunft ist.«
    »Da hätte auch stehen können, wegen Ihrer schlechten Arbeitsleistung. Sie sind unfreundlich, nennen Kundinnen Köter …«
    »Ich habe zu ihrem Hund Köter gesagt. Das macht man hier so.«
    »Sie rufen die Polizei, weil sie angeblich irgendwas gehört haben, Frau Abendroth, und Sie haben unter der Hand einen Artikel von einer Kollegin gekauft. Wir müssen vermuten, dass Sie wussten, woher der kam.«
    »Aha. Wird mein Anwalt vielleicht interessant finden«, sagte ich, um überhaupt was zu sagen.
    »Dann nehmen Sie ihm bitte hier die Kopien Ihrer Beurteilungen aus Ihrer Personalakte mit. Die findet er bestimmt auch interessant. Im Übrigen hat der Betriebsrat Ihrer Kündigung zugestimmt, da Ihre schlechte Arbeitsleistung offensichtlich und dokumentiert ist. Guten Tag, Frau Abendroth. Sie können jetzt Ihre Sachen nehmen und gehen. Wir zahlen Ihren Lohn noch bis Ende des Monats. Und jetzt Ihre Chipkarte!«
    In amerikanischen Serien heißt es immer: Ihre Waffe und Ihre Polizeimarke! Und genau im Tonfall eines genervten Polizeichefs hatte Jones gesagt: Und jetzt Ihre Chipkarte. Was etwas lächerlich klang, und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Was?!«, sagte er. Seine Kiefermuskeln waren das Einzige, was sich in seinem Betongesicht bewegte.
    »Ach, nix. Ich musste nur grad an Jerry Cotton denken«, sagte ich und legte die Plastikkarte auf den Tisch. Dann nahm ich meine Papiere und ging hinunter, um auf dem Hof eine Zigarette zu rauchen, bevor ich meine Sachen holen wollte. Hassan wartete bereits auf mich. Neben sich hatte er meine Tüten stehen, und meinen Mantel und meine Tasche hatte er auch mitgebracht.
    »Möhl hat gesagt, ich soll hier auf dich warten. Du darfst nicht mehr nach oben.«
    »War klar.«
    »Das ist alles?
War klar?!
Was machst du denn jetzt? Und deine Wohnung? Das ist doch …«
    »Lass mal gut sein, Hassan. Da möchte ich jetzt nicht drüber nachdenken.«
    Das Schäfchen lief an uns vorbei. Als sie genug Abstand zwischen sich und uns gelegt hatte, rief sie: »Das wurde aber auch Zeit. Hat Danuta schon immer gesagt.«
    »Hat sie das? Und wo ist sie jetzt? Etwa ins Vorstandsbüro aufgestiegen? Da hab ich aber was anderes gehört. Ich glaub eher, dass ihr euch die nächsten Jahre nicht wiederseht. Bestell ihr einen schönen Gruß, wenn du sie im Knast besuchst.«
    Das Schäfchen lief rot an und rannte.
    »Na gut, Maggie. Das war ein schönes Schlusswort. Ich muss wieder rauf.«
    »Tschüss, Hassan. War nett, mit dir zu arbeiten.«
    »Fand ich auch.«
    »Komm mich mal besuchen.«
    »Mach ich.«
    Ich zog meinen Mantel an, schulterte meine Tasche, griff die Tüten und wankte zur Bushaltestelle.
    Das Schäfchen sah mich kommen und nahm Reißaus. »Du könntest mir tragen helfen, du dumme Kuh«, rief ich ihr hinterher. Im selben Augenblick kam der Bus. Wir stiegen beide ein, Schäfchen setzte sich nach ganz vorne, direkt hinter den Fahrer. Ich täuschte einen Rückzug auf die hintere Bankreihe vor, aber sobald das Schäfchen Platz genommen hatte, blockierte ich mit meinen Tüten ihren Fluchtweg. Sie guckte angestrengt aus dem Fenster und tat so, als sehe sie mich gar nicht.
    »Hör mal

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