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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Kennedy war ihr Mann, und die Kinder gehörten ihr.
    Die Stimmen seiner Freunde echoten in Grace’ Kopf.
Hey, Babe, komm her und zeig’s mir … Du weißt doch, was mir gefällt.
    Sie hob die Hand, um anzuklopfen, hielt inne, biss sich auf die Unterlippe und überlegte zum hundertsten Mal: Was habe ich hier überhaupt verloren? Sie drehte sich um und verließ die Veranda. Da hörte sie, wie hinter ihr die Tür aufging.
    “Wolltest du denn gar nicht anklopfen?”, fragte Kennedy.
    Innerlich verfluchte sie sich, weil sie so schwach gewesen und hergekommen war. Sie umrundete das Tulpenbeet vor dem Eingang und stellte fest, dass schon allein der Vorgarten wie ein Park anmutete. “Ich wollte dich nicht aufwecken.”
    “Ich habe nicht geschlafen.”
    “Dieses Haus … das ändert alles.”
    Kennedy stand im Schatten, und sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. “Wieso?”
    “Ich fühle mich hier nicht wohl.”
    “Warum nicht? Du bist doch noch nie hier gewesen, oder?”
    “Ich bin sehr oft vorbeigekommen. Ich erinnere mich noch, dass ich dich mit deinen Freunden hier im Garten gesehen habe, als ihr den sechzehnten Geburtstag von Lacy Baumgarter gefeiert habt.” Sie deutete in den Garten. “Ich war auf dem Weg zur Pizzeria. Du hast die Mädchen auf der Schaukel unter dem großen Baum angeschubst.”
    Er schwieg.
    Sie räusperte sich. “Wie auch immer, das hat mich jedenfalls daran erinnert, dass wir nicht zusammengehören.”
    “Ich wäre ja auch zu dir gekommen, aber ich kann die Jungs nicht allein lassen.”
    “Ich weiß.”
    “Heißt das, dass du nicht reinkommen willst?”
    “Ich kann nicht.”
    Er trat ganz aus dem Haus und schloss leise die Tür hinter sich. “Grace …”
    “Was ist?”
    Er kam auf sie zu. Er trug nur eine Jeans, und sie bemühte sich, seinen nackten Oberkörper zu ignorieren.
    “Bitte komm doch rein”, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf und schaute an ihm vorbei zum Haus.
    Er nahm ihre Hände, hob sie an und küsste ihre Fingerspitzen. “Ich glaube, du würdest es hier mögen.”
    “Du hast dir ja die Hand verletzt”, sagte sie, als sie die Schwellung an den Knöcheln bemerkte.
    “Es ist nicht schlimm. Der Arzt meinte, es wird in einer Woche wieder in Ordnung sein.”
    “Ein Glück.”
    Er versuchte, sie zur Tür zu ziehen, aber sie leistete Widerstand. “Komm doch, Grace. Was stimmt denn nur nicht?”
    “Ich möchte nicht, dass du mich liebst und dir dabei wünschst, ich sei Raelynn”, gab sie zu.
    Er ließ von ihr ab und schaute sie tadelnd an. “Aber ich will doch nicht, dass du jemand anders bist. Ich will mit dir zusammen sein.”
    Als sie nicht antwortete, legte er seine Arme um sie und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. “Diese Geburtstagsfeier damals war nicht halb so lustig, wie es vielleicht aussah. Alle diese Feste waren meistens sehr langweilig.”
    Sie nickte. “Wir sind so schrecklich verschieden, Kennedy.”
    “Wer sagt das?”
    Jedermann wusste es. Sie hatte es ihr ganzes Leben lang gespürt.
    “Komm mit”, sagte er und führte sie auf den Rasen.
    “Wohin gehen wir denn?”, fragte sie überrascht.
    Er deutete zur Schaukel unter dem hohen Baum. “Du bist dran.”
    Grace zögerte. Aber sie blieb. Der Neid, den sie all die Jahre verspürt hatte, und Kennedys erwartungsvoller Gesichtsausdruck überzeugten sie, zu bleiben. Sie setzte sich auf die Schaukel und hielt sich gut fest, als er sie anstieß.
    Die Schaukel quietschte leise, und Kennedy ließ sie immer höher und höher fliegen. Es war kaum zu glauben, aber das Mädchen, über das immer alle gelacht hatten, war endlich auch auf die Party eingeladen, und zwar von niemand anderem als dem Prinzen persönlich.
    Im Inneren des Hauses war es genauso elegant wie im Garten. Teure Möbel und Gemälde in allen Zimmern, Orientteppiche, Kristalllüster unter der Decke und jede Menge Einbauschränke und Regale.
    Wieder kam sich Grace völlig fehl am Platz vor. Sie ging durch den Salon ins Wohnzimmer, dann ins Esszimmer und in die Küche und fühlte sich sehr fremd. Vor allem die großformatigen Porträts der Familienmitglieder im Esszimmer schüchterten sie ein. Aber Kennedy wich die ganze Zeit nicht von ihrer Seite, als fürchtete er, sie könnte doch noch davonlaufen.
    Glücklicherweise lagen überall Spielsachen und Kleidungsstücke herum, die sie an Teddy und Heath erinnerten. Das half ihr ein wenig.
    “Darf ich die Jungs sehen?”, fragte sie.
    Er führte sie nach oben in den

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