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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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glücklicherweise nicht aus über seinen Besuch bei Grace. Sein Sohn sagte nur leise: “Hast du es gemacht?”, und Kennedy nickte. Kennedys Mutter, die gerade am Waschbecken stand und Kartoffeln schälte, drehte sich um und redete darüber, dass sie ja schon von Anfang an gewusst hätte, dass Grace bestimmt nicht sehr lange nett zu Teddy sein würde. An diesem Punkt sahen Kennedy und sein Sohn sich an, lächelten wissend und schwiegen.
    Obwohl Kennedy es ablehnte, zum Abendessen zu bleiben, brauchte er fast eine Stunde, um die Kinder aus dem Haus zu lotsen. Zuerst musste er seiner Mutter helfen, einen neuen Drucker zu installieren. Dann sollte er für seinen Vater eine Jack-Nicholson-Biografie finden. So war es kein Wunder, dass die beiden Jungen furchtbar hungrig waren, als sie endlich loskamen, und sich auch noch die Klagen von ihrer Oma anhören mussten, die ein warmes Abendessen fertig hatte. Aber Kennedy wollte den Abend nutzen, um den Campingausflug vorzubereiten.
    Sie erreichten die Hauptstraße, und Kennedy gab bekannt, dass Grace mit ihnen mitkommen würde.
    Diese Nachricht ließ die über Hunger klagenden Jungs augenblicklich verstummen.
    “Wirklich wahr?”, fragte Teddy schließlich in freudiger Erwartung.
    “Sie hat es versprochen”, sagte Kennedy fröhlich und fühlte sich selbst ein bisschen wie ein kleiner Junge dabei.
    “Wie hast du es bloß geschafft, sie zu überreden, Dad?”
    Er hatte sie ein bisschen dazu erpresst, aber er tat es nicht aus niederen Motiven. Im Gegenteil, er hatte gute Gründe, denn er wollte die wahre Grace kennenlernen. Und dann musste er entscheiden, ob er noch auf der Seite seiner Mutter und der anderen stand, die sie ablehnten, oder ob er sich gegen sie entschied – um den Preis, dass er dann allein stand.
    “Wann soll’s denn morgen losgehen?”, fragte Heath.
    Kennedy bog auf den Parkplatz vor Rudy’s Big Burger. Er wollte heute Abend nicht noch kochen, es gab viel zu viel vorzubereiten. “Gleich morgen früh.”
    “Yippie!”, rief Teddy aus.
    Kennedy sah seinen älteren Sohn an. “Und was ist mit dir, Heath? Freust du dich nicht, dass sie mitkommt?”
    Heath zögerte. “Oma findet das bestimmt nicht gut.”
    Kennedy parkte ein. “Wir müssen Oma ja nicht alles haarklein erzählen, oder?”
    “Nein.”
    “Gut, dann behalten wir es erst mal für uns.”
    “Okay”, sagte Heath und stieg aus.
    Kennedy ging hinter seinen Söhnen auf den Eingang des Burger-Restaurants zu. Noch bevor er die Tür erreicht hatte, sah er, wie Buzz in seinem Wagen auf den Parkplatz einbog.
    Sein bester Freund ließ das Fenster herunter und rief: “He!”
    Kennedy versicherte sich, dass Teddy und Heath im Lokal angekommen waren, und ging zu Buzz, um ihn zu begrüßen. Als er näher kam, bemerkte er Joe auf dem Beifahrersitz. Seine Freude verflog.
    “Na, wollt ihr euch ein paar Burger holen?”, fragte er.
    “Nee, wir haben deinen Wagen gesehen und dachten, wir sagen mal kurz Hallo.”
    “Kommt doch mit rein und setzt euch zu uns.”
    “Geht nicht. Sarah hat Joe zum Abendessen eingeladen.” Buzz zwinkerte. “Und ihre Nichte Melinda kommt auch rüber.”
    “Klingt nach Eheanbahnung.” Kennedy fragte sich, wie er es geschafft hatte, in Sarahs Augen nicht als potenzieller Heiratskandidat für ihre kürzlich geschiedene Nichte zu erscheinen, aber er war sehr dankbar dafür. Melinda war zu jung für ihn. Außerdem war er es leid, dass alle im Ort ständig darüber nachdachten, mit wem sie ihn zusammenbringen könnten.
    “Sie hält mich für die perfekte Wahl.” Joe streckte sich auf seinem Sitz wohlig aus.
    “Buzz ist wohl zu loyal, um die Wahrheit zu sagen, hm?” Das war einer der üblichen Scherze zwischen Kennedy und Joe. Sie neckten sich gern. Heute allerdings meinte Kennedy durchaus ernst, was er sagte.
    Joe lachte fröhlich, aber Kennedy brachte nur ein halbherziges Grinsen zustande.
    “Komm doch mit deinen Jungs mit. Sarah kocht sowieso immer für eine ganze Armee.”
    “Daddy!”
    Kennedy drehte sich um und sah Teddy aus dem Lokal kommen. Nachdem er sich versichert hatte, dass keine Autos in Reichweite waren, winkte er ihn zu sich und legte ihm die Hände auf die Schultern. Dann wandte er sich wieder an seine Freunde: “Danke für die Einladung, aber wir essen lieber hier.”
    “Weißt du, was wir morgen machen, Buzz?”, fragte Teddy aufgeregt.
    “Da bin ich aber gespannt. Was denn?”
    “Wir fahren zum Camping!”
    Kennedy packte seinen Sohn etwas fester an,

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