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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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schwamm zurück und zog sie vorsichtig mit.
    Kennedy spürte Grund unter den Füßen, bevor sie es tat. Er atmete heftig und zog sie an seine Brust, um sich zu versichern, dass sie wirklich nicht ertrunken war. “He”, sagte er so einfühlsam wie möglich. “Was ist denn los? Ist irgendwas Schlimmes passiert?”
    Sie antwortete nicht. Ihm war nicht klar, ob es sich bei den Tropfen, die ihr über das Gesicht rannen, um Seewasser oder Tränen handelte. “Wer hat denn angerufen?”, fragte er.
    “Niemand”, sagte sie und fing heftig an zu zittern. Er umarmte sie. Sie froren, aber ihnen würde noch viel kälter werden, wenn sie erst mal aus dem Wasser kamen.
    Sie versteifte sich, aber er ignorierte es, weil er sie wärmen wollte.
    Er war ganz überrascht, als sie, kaum dass ihre Oberkörper sich berührten, ihre Beine um ihn schlang, um sich an ihm festzuhalten, wie ein Kind es tun würde. Sie legte den Kopf auf seine Schulter und blieb ganz still.
    “Es ist alles gut”, sagte er und hielt sie fest.
    Einige Minuten lang schwiegen sie. Allmählich hörte sie auf zu zittern, schließlich hob sie den Kopf und fragte: “Kennedy? Warum hast du mich mitgenommen?”
    Er konnte nicht anders, als ihre vollen Lippen zu bewundern. Warum er sie mitgenommen hatte? Wegen der Bibel. Weil er eine Entscheidung treffen wollte. Außerdem war er von ihr fasziniert. “Ich weiß nicht”, sagte er. “Ich muss eben die ganze Zeit an dich denken.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Aber ich bin nichts für dich. Sei vernünftig und lass mich in Ruhe.” Sie versuchte wegzuschwimmen, aber er hielt sie fest.
    “Das kann ich doch selbst entscheiden.”
    Wieder berührten sich ihre Oberkörper und auch die nackten Beine und Arme.
    “Aber du weißt doch gar nicht, worauf du dich einlässt.”
    Angesichts ihrer Vergangenheit hat sie wahrscheinlich recht, mich zu warnen, dachte er. Aber sie bedeutete ihm so viel, dass er diese Unsicherheit gern in Kauf nahm. “Ich bin ja ein großer Junge”, sagte er. “Ich komm schon damit klar.”
    “Aber du verstehst doch gar nicht …”
    “Schsch …” Er wollte nichts mehr davon hören. Die einfachste und schnellste Art, sie zum Schweigen zu bringen, war, seine Lippen auf ihre zu pressen. In Stillwater hatte er ihr versprochen, er würde sie nicht anfassen, aber da hatte er ja auch nicht damit gerechnet, dass sie mitten in der Nacht auf den See hinausschwimmen würde. Und jetzt, als er sie in den Armen hielt, konnte er sie einfach nicht mehr loslassen. Besonders, als sie nun die Augen schloss, ihre Lippen öffnete und ihn offenbar küssen wollte.
    Er ließ seine Zunge über ihre Unterlippe gleiten. Gleichzeitig drängte es ihn, seine Hand unter ihren Bikinislip zu schieben. Aber er wusste, dass er nichts erzwingen durfte, weil sonst all das Vertrauen, das sich zwischen ihnen aufgebaut hatte, verloren ging. Er wollte Grace nicht verlieren. Sie war die erste Frau seit Raelynn, nach der er sich sehnte.
    Ganz langsam entspannte sich Grace. Sie öffnete den Mund noch etwas weiter. Kennedy spürte, wie Hoffnung und Verlangen in ihm anwuchsen. “Ich wusste, dass du nach Milch und Honig schmecken würdest”, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie schaute ihn verwirrt an.
    “Was ist denn”, murmelte er.
    “Du hast mich eben geküsst, als ob …”
    “Was denn?”
    “Als würde es dir wirklich etwas bedeuten.”
    Dass es ihr so schwerfiel, das zu glauben, schmerzte ihn. “Aber du bedeutest mir sehr viel”, sagte er.
    Sie versuchte sich frei zu machen, aber er ließ es nicht zu. “Nicht”, sagte er.
    “Aber … das darf nicht sein”, protestierte sie.
    “Warum nicht? Das ist der schönste Moment in meinem Leben seit sehr langer Zeit.”
    Sie sah ihm tief in die Augen. “Ich weiß, was du willst”, flüsterte sie.
    Er legte seine Stirn an ihre. “Ich will nur eins. Dass du sagst, dass es für dich genauso schön ist wie für mich.”
    “Nein.”
    “Willst du es nicht sagen, oder ist es nicht so?”
    “Es ist nicht schön.”
    Er schaute sie an, spürte ihren Körper an seinem. “Du lügst. Zum Glück.”
    “Das weißt du doch gar nicht.”
    “Du musst keine Angst vor mir haben, Grace. Ich werde dir nichts tun.”
    “Ich habe keine Angst vor dir, ich habe Angst vor mir.”
    “Warum?”
    Mit einem Mal änderte sich ihr Verhalten. “Wenn ich dir gebe, was du willst, lässt du mich dann in Ruhe?”
    Er hätte nichts lieber getan, als sich und ihr den wenigen Stoff vom Leib zu reißen. Sein

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