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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Körper drängte ihn dazu, er atmete heftig. Aber er wusste, dass sie nur nach einer Möglichkeit suchte, ihn loszuwerden, und die wollte er ihr nicht geben.
    Er ging nicht darauf ein, sondern sagte: “Wir müssen uns abtrocknen und uns aufwärmen.”
    Sie hielt ihn zurück. “Nein. Bringen wir es hinter uns.”
    “Vielleicht ein andermal, aber nicht jetzt.”
    Sie legte seine Hand auf ihre Brust, und er konnte nicht anders, als sie zu streicheln. “Das ist es doch, was du willst. Ich gebe es dir. Gleich jetzt.”
    Irgendetwas an ihr war ihm unheimlich. Kennedy wollte nichts sehnlicher, als Sex mit ihr zu haben, aber er wusste, dass sie nicht wirklich meinte, was sie sagte.
    “Und dann?”, fragte er zögernd.
    “Dann nichts mehr. Dann ist es vorbei. Du gehst zu deinen Freunden und erzählst ihnen, dass sie recht haben. Tu, was du willst. Aber du musst versprechen, dass du dich mir dann nie mehr näherst.”
    Er verzog das Gesicht und nahm die Hand von ihrer Brust. “Tut mir leid, das möchte ich nicht.”
    “Bin ich dir immer noch nicht gut genug?”, fragte sie.
    Er rang nach Atem, als sie ihre Beine um ihn schlang und ihren Unterleib gegen seinen drückte. Sie wollte etwas, aber das war bestimmt nicht Sex. Sie wollte die Spannung zwischen ihnen beiden abbauen und dann ihrer Wege gehen. Aber warum? Wegen ihrer Vergangenheit? Wegen der Gegenwart? Hatte sie Angst vor menschlicher Nähe? Fürchtete sie, erneut missbraucht zu werden?
    “Nicht gut genug”, wiederholte er und lachte traurig. “Was ist denn los mit dir, Grace? Hast du Angst?”
    Sie ließ von ihm ab. “Nein, habe ich nicht. Ich versuche nur, die Bibel meines Stiefvaters zurückzubekommen.”
    “So einfach ist das nicht.”
    “Was meinst du damit?”
    “Ich glaube, du hast Angst, du könntest rausfinden, wie sehr du mich magst.”
    “Ich habe dich immer gemocht. Alle haben das.”
    Er wusste, was sie damals für ihn empfunden hatte. War es möglich, dass diese Gefühle noch nicht ganz verschwunden waren? “Dann hast du aber eine seltsame Art, das zu zeigen.”
    “Und du musst an deine Kinder denken. Ich bin der letzte Mensch, mit dem du deine Zeit verbringen solltest. Nimm dir von mir, was du willst, gib mir die Bibel zurück, und das war’s dann.”
    “Ach so. Jetzt verstehe ich”, sagte Kennedy.
    “Was verstehst du?”
    “Du lässt dich auf einen Quickie hier im See ein, um dir damit zu beweisen, dass das alles war, was ich von dir wollte. Ist es das? Damit du dich davon überzeugen kannst, dass ich noch immer der Mistkerl bin, für den du mich immer gehalten hast.”
    “Sei doch froh darüber”, sagte sie mit einem Anflug von Panik in der Stimme. “Du bekommst ja, was du willst.”
    Er schob sie Richtung Ufer. “Nein danke.”
    “Hör mal …”
    “Nein. Du fühlst dich aus irgendeinem Grund schlecht und versuchst nun, alles noch zu verschlimmern. Aber ich mache da nicht mit.”
    “Wieso interessiert es dich denn, wie ich mich fühle und was ich denke?” Es gelang ihr nicht, sich von ihm zu befreien, und sie spritzte mit Wasser nach ihm.
    Er wandte sein Gesicht ab, ließ sie aber nicht los. Auf keinen Fall wollte er riskieren, dass sie wieder in die Mitte des Sees schwamm.
    “Na komm schon, Kennedy. Ich bin die
willige Gracie
, weißt du nicht mehr? Du hast doch gehört, was Joe in der Pizzeria gesagt hat. Für ein Lächeln mache ich die Beine breit. Heute musst du nicht mal lächeln. Du kannst mich auch so haben.”
    “Hör auf damit!”, schrie er sie an. “Was in der Schule passiert ist, macht mich krank.” Er zog sie mit sich.
    “Hast du Angst, ich könnte jemandem von uns beiden erzählen? Das würde bestimmt dein makelloses Ansehen zerstören, das du bei den Leuten hier genießt, wenn du dich mit mir einlässt.”
    “Darüber mache ich mir keine Sorgen.”
    “Und warum willst du dann nicht?”
    “Vielleicht mag ich deine Bedingungen nicht.”
    “Du willst mir die Bibel nicht geben?”
    “Mit der Bibel hat es überhaupt nichts zu tun.”
    “Worum geht es denn dann?”, fragte sie ungläubig. “Ich habe doch gesagt, du gehst keine Verpflichtung ein. Für einen Mann wie dich ist das doch ein gefundenes Fressen.”
    Er wirbelte herum. “Für einen Mann wie mich? Du kennst mich ja gar nicht. Wir sind doch nicht mehr in der Highschool, Grace!”
    “Das weiß ich selbst.”
    “Ich glaube, es ist sehr schwer für dich, das alles zu vergessen.” Er strich sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht. “Und ich

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